
Tanti auguri, Nello!
Tanti auguri, Nello!

Berlin - Am Freitag (22.11.13) feiert Herthas italienische Legende Nello di Martino seinen 62. Geburtstag. Nach 42 Jahren Dienstzeit für Hertha BSC möchten wir den Hertha-Fans den Teamkoordinator noch einmal näher bringen und das Leben des interessanten und sympathischen 62-Jährigen noch einmal ein wenig aufarbeiten. Vorab wünscht herthabsc.de: Alles Gute, Nello!
Nello di Martino ist ein echtes italienisches Original. Im Sommer hat er immer eine Sonnenbrille auf der Nase, die Gazetta dello Sport unter dem Arm und fährt auf dem Vereinsgelände immer auf seiner weißen Vespa herum. Klingelt das Handy des 62-Jährigen, dann ertönt stolz die italienische Nationalhymne. Seit inzwischen 42 Jahren ist Nello ein Teil von Hertha BSC oder Hertha BSC ein Teil von ihm. "Es ist wie wenn man sich Hals über Kopf in eine Frau verliebt und ihr treu bleibt", beschrieb der 62-Jährige sein Verhältnis zum Verein. 1971 begann der damals 20 jährige Italiener sein Engagement bei den Blau-Weißen als Torwart, bevor er im Laufe der Jahre vom Torwarttrainer zum Teamkoordinator wurde. Treu ist auch die richtige Wortwahl und auch der Vergleich mit der Frau trifft den Nagel auf den Kopf. Mit Hertha BSC führt der Italiener eine Art Ehe und ging mit dem Verein sowohl durch die guten, als auch durch die schlechten Zeiten: "Ich weiß noch, als Hertha in die Oberliga abgestiegen ist und wir beispielsweise gegen BFC Preußen gespielt haben. Da war ich 40 Jahre alt und musste nach meinem Karriereende noch einmal ins Tor, weil wir niemand anderen dafür hatten."
E-Jugend Trainer und Weltmeister 2006
Während dieser schwierigen Zeit übernahm di Martino auch Aufgaben, die eigentlich nicht zu seinem Aufgabenfeld gehörten, um Hertha BSC soweit zu unterstützen, wie es ihm möglich war. "Ich habe zusätzlich noch für eine gewisse Zeit die zweite Mannschaft und die E-Jugend trainiert, weil es niemanden gab, der das machen wollte. Nach dem Abstieg sind fast alle verschwunden, weil der Verein kein Geld mehr hatte", äußerte sich Nello zu einer schwierigen Phase des Vereins und beteuerte, dass er das sehr gerne gemacht habe. Trotz seiner inzwischen 42 Dienstjahre denkt der Teamkoordinator noch lange nicht ans Aufhören und will solange weitermachen, wie die Kraft und Gesundheit es ihm ermöglicht.
2006 wurde Nello di Martino als Team-Liaison-Officer von Italien im Berliner Olympiastadion Weltmeister, als sich die Italiener im Finale gegen Frankreich durchsetzten. Wer denkt, dass er dem Team dabei nur Bälle oder Flaschen hintergetragen hätte, täuscht sich gewaltig. Nach dem Verbandspräsidenten und Nationaltrainer Marcello Lippi kam 'Nello' als Verantwortlicher Organisator an dritter Stelle. Die Arbeit des Team-Liaison-Officer begann bereits eineinhalb Jahre vor dem Turnier und somit auch bevor sich die Italiener für die Weltmeisterschaft qualifizierten. "Ich war für die gesamte Logistik verantwortlich und das war ein gewaltiger Arbeitsumfang. Ich habe jeden Tag mit sehr vielen Leuten zu tun gehabt und musste beispielsweise mit dem Greenkeper reden, die Pressekonferenzen, An- und Abreisen und auch die Hotels organisieren. Vor zwei Uhr morgens war ich nie im Bett."

Viel Lob für Jos Luhukay
Seit 1971 hat der 62-Jährige viele Trainer kommen und gehen gesehen und ist unter anderem mit großen Fußballlehrern wie Giovanni Trapattoni, Marcello Lippi oder Fabio Capello befreundet. Parallelen konnte die Hertha-Legende zwischen den Trainern nicht feststellen, da jeder seinen eigenen Charakter und Eigenschaften habe. "In meiner Zeit habe ich 33, 34 oder 35 Trainer erlebt, die alle auf ihre Art und Weise unterschiedlich waren", äußerte sich Herthas Teamkoordinator. Für Herthas aktuellen Cheftrainer findet Nello nur positive Worte: "Jos ist ein überragender Trainer. Er ist ein Mann, der genau weiß, was er will und nicht nur zu 100, sondern zu 1.000 Prozent arbeitet. Er hat vor niemandem Angst und verfolgt immer sein Ziel. Für ihn zählt der Erfolg, alles Andere ist egal."Dass sich die aktuelle Mannschaft nach dem Aufstieg so schnell in der Bundesliga zurechtfindet mag für viele überraschend gewesen sein, für Herthas Teamkoordinator war es das nicht. "Ich habe schon beim ersten Lauftraining in Bad Saarow gesehen, dass die Mannschaft top ist. Auch letztes Jahr, als Jos Luhukay gekommen ist und anfing zu arbeiten, das hatte alles Hand und Fuß. Wenn er Leute holt, die er kennt, weiß man, dass die was können und in sein Konzept und System passen. Seine Leidenschaft, Organisation und Disziplin sind entscheidend", so der Herthaner weiter.
