Eine Qual
Teams | 24. November 2013, 14:38 Uhr

Eine Qual

Eine Qual

Der verletzte Alexander Baumjohann spricht über die eigentlichen Qualen während seiner aktuellen Rehaphase.

Berlin - Es war erst der vierte Spieltag und Hertha BSC musste beim VfL Wolfsburg antreten. Ohne Niederlage und mit sieben Punkten aus den ersten drei Spielen fuhren die Herthaner äußerst selbstbewusst in die VW-Stadt. Doch am Abend des 31. August 2013 sollte alles anders sein - nicht nur die erste Saisonniederlage mussten die Blau-Weißen einstecken, sondern auch eine schwere Verletzung von Alexander Baumjohann. Einen Tag später stellte sich die Horror-Diagnose heraus - Kreuzbandriss. Das ist jetzt fast genau drei Monate her...

Nach seiner erfolgreichen OP in der Augsburger Hessingpark-Clinic bei Dr. Ulrich Boenisch arbeitet der 26-Jährige nun in Berlin tagtäglich viele Stunden in der Reha „DaVinci PhysioMed GmbH“ an seinem Comeback. „Es läuft alles nach Plan, ich mache gute Fortschritte. Es ist ein langer Weg zurück, aber ich bin mit dem Heilungsverlauf zufrieden“, beschreibt der gebürtige Waltroper den aktuellen Stand. Jeden Tag heißt es für Baumjohann mehrere Stunden Massagen, Kraft- und Beweglichkeitsübungen - ein langer Kampf zurück auf den Fußballplatz. Doch für Alexander Baumjohann ist das noch lange nicht das Schlimmste. „Ich bin gerne im Stadion bei der Mannschaft, richtig gut geht es mir dabei leider nicht. Vorm Fernseher ist es schon schlimm, aber im Stadion bin ich noch näher dran, das ist eine richtige Qual für mich“, so die Nummer 9 der Blau-Weißen. Dennoch „quält“ sich der Sommerneuzugang zu jedem Spiel ins Olympiastadion, um seine Jungs von der Tribüne zu unterstützen.

Ziel: Wintertrainingslager in Belek

Ist das die Motivation für die Arbeit in der Reha? Dort macht Baumjohann nämlich von Tag zu Tag Fortschritte, weiß die ganze Situation aber auch richtig einzuschätzen. „Es kann immer etwas dazwischen kommen. In so einer langen Reha gibt es Höhen und Tiefen. Im Moment läuft es gut und ich wäre froh, wenn es so weitergeht“, erklärt der Mittelfeldspieler. Das Wintertrainingslager hat er fest ins Visier genommen: „Ich bin voll im Zeitplan. Wenn ich im Dezember mit dem Lauftraining anfangen kann und dann im Januar mit ins Wintertrainingslager nach Belek fliegen kann, wäre das traumhaft. Ich setze mich aber auch nicht unter Druck, sondern arbeite täglich hart und lasse alles andere auf mich zukommen.“

Am Samstag (23.11.13) gegen Leverkusen war er diesmal mit seinem Bruder im Stadion, um die Mannschaft zu unterstützen. An der Niederlage konnte aber auch er nichts ändern. „Wir haben wieder gegen ein Spitzenteam aus der Bundesliga gut mitgehalten, haben Leverkusen in der zweiten Halbzeit sogar in die eigene Hälfte gedrängt. Wir haben uns am Ende leider wieder nicht belohnt“, analysiert Baumjohann die Begegnung vom 13. Spieltag. Am kommenden Samstag (30.11.13) gastiert dann der FC Augsburg im Olympiastadion und Alexander Baumjohann wird sich wieder für seine Mannschaft „quälen“...

von Hertha BSC