Zurück in der Bundesliga
Teams | 5. Dezember 2013, 14:50 Uhr

Zurück in der Bundesliga

Zurück in der Bundesliga

Braunschweig ist nach 28 Jahren wieder in Liga Eins und zeigt sich seit Saisonbeginn verbessert.

Berlin - Am Sonntag (08.12.13) trifft Hertha BSC im Eintracht-Stadion auf Mitaufsteiger Braunschweig. Die Niedersachsen starteten schlecht in die Bundesliga-Saison, stabilisierten sich im Laufe der Zeit aber etwas. Dabei legte vor allem die Abwehr des BTSV zu, die im November nur drei Gegentore in vier Spielen hinnehmen musste. Dennoch stehen 'die Löwen' mit aktuell acht Punkten auf dem letzten Tabellenplatz. Allerdings sind die Niedersachsen Punktgleich mit dem 1. FC Nürnberg und nur drei Punkte vom 15. Tabellenplatz entfernt.

Die Saison 2013/14 ist für die Fans von Eintracht Braunschweig eine ganz besondere. Zum ersten Mal nach 28 Jahren spielen 'die Löwen' wieder in der höchsten deutschen Spielklasse. Für den Traditionsklub aus Niedersachsen ist dies ein ganz besonderer Moment gewesen, was die knapp 31.000 BTSV-Fans bei der Braunschweiger Aufstiegsfeier auf dem Schlossplatz eindrucksvoll untermauerten. In der Saison 1967/68 gewannen 'die Löwen' sogar eine deutsche Meisterschaft, auch wenn es bisher die einzige der Vereinsgeschichte blieb. Im Bereich des Sponsoring revolutionierten die Braunschweiger den Fußball, als Günter Mast, der damalige Unternehmenschef des Wolfenbütteler Schnapsfabrikanten 'Jägermeister', das erste Trikot-Sponsoring des Profifußballs durchsetzte. Dies wurde vom DFB zunächst abgelehnt, allerdings gelang es Mast durch die Änderung des Vereinswappens, sein Vorhaben doch noch umzusetzen. Der spätere Eintracht-Präsident ließ den Löwen aus dem Wappen entfernen und ersetzte ihn durch den bekannten Hirsch des Schnapsherstellers. Diesem Vorgang stimmte der DFB letztendlich zu und somit prangte der Hirschkopf auf der Brust des ehemaligen deutschen Meisters, für den unter anderem auch Fußball-Legende Paul Breitner auflief. Spätere Versuche, den Verein in 'Jägermeister Braunschweig' umzubenennen scheiterten allerdings und auch der traditionelle Löwe fand seinen Weg 1987 zurück ins Wappen der Niedersachsen.

Zwei Aufstiege in den letzten drei Jahren - Willkommen in der Bundesliga

Ein wichtiger Faktor bei Braunschweig ist Trainer Torsten Liebknecht. Der 40-Jährige trat sein Amt als Cheftrainer in der Saison 2007/08 an und führte den Verein innerhalb von sechs Jahren aus der Regionalliga Nord in die Bundesliga. Zusammen mit dem Ex-Herthaner Marc Arnold, der seit der Saison 2008/09 für die sportliche Leitung von Eintracht Braunschweig verantwortlich ist, gelang ein sportlich rasanter Weg nach oben, der zunächst in der Bundesliga-Aufstiegsfeier gipfelte. Doch in der höchsten deutschen Spielklasse kam dann schnell die Ernüchterung. Aus den ersten sieben Saisonspielen wurde nur ein Punkt gegen den ebenfalls schwächelnden 1. FC Nürnberg geholt. Bisher stehen überhaupt erst zwei Siege für die Mannschaft von Torsten Lieberknecht zu Buche. Diese wurden allerdings gegen Wolfsburg und Leverkusen eingefahren, die bekannter Maßen im oberen Tabellendrittel stehen. Die letzten beiden Partien der 'Löwen' gingen allerdings gegen den SC Freiburg (0:1) und Bayern München (0:2) verloren. Dennoch sollte man berücksichtigen, dass Braunschweig innerhalb der letzten drei Jahre zwei Mal aufgestiegen ist und sich die Mannschaft dementsprechend an die deutlich höheren Anforderungen in der Bundesliga akklimatisieren muss, was in letzter Zeit aber immer besser gelang.

Die Führungsetage vom BTSV ist von Torsten Lieberknecht überzeugt und stärkt dem Trainer immer wieder den Rücken. Auch Marc Arnold ist von der geleisteten Arbeit der Braunschweiger begeistert: "Wir haben Eintracht Braunschweig wirtschaftlich neu aufgestellt. Unser Ziel war es, die sportliche Qualität nach vorne zu bringen. Das ist uns gelungen. Es macht Spaß in Braunschweig zu arbeiten, weil wir die Zeit haben, hier etwas aufzubauen." Zu Beginn der Saison wurden mit Marco Caligiuri (FSV Mainz 05), Torsten Oehrl (FC Augsburg) und Simeon Jackson (Norwich City) drei Spieler verpflichtet, die über Erfahrung in der ersten Liga verfügen. Mit Karim Bellarabi wurde zudem ein weiterer Bundesliga-Spieler von Bayer Leverkusen ausgeliehen, der bereits zwischen 2008 und 2011 für 'die Löwen' auflief. Jan Hochscheidt (Erzgebirge Aue), Timo Perthel (MSV Duisburg) und Omar Elabdellaoui (Manchester City U21) komplettieren den Kader des BTSV im Sommer. Der Spielansatz der Braunschweiger ist flexibel, im Regelfall aber eher defensiv geprägt. Mit zuletzt nur drei Gegentoren in vier Spielen im November gelang es Torsten Lieberknecht die Defensive seiner Mannschaft zu stabilisieren. Auch die Art und Weise wie 'die Löwen' die letzten Spiele bestritten, zeigt eine Entwicklung seit Saisonbeginn und lässt die Niedersachsen hoffen.

von Hertha BSC