Das 'Josbiläum'!
Teams | 14. Dezember 2013, 01:21 Uhr

Das 'Josbiläum'!

Das 'Josbiläum'!

Jos Luhukay feierte gegen Bremen sein 50. Ligaspiel und seinen 29. Sieg als Hertha-Trainer.

Berlin - Der 16. Spieltag war in vielerlei Hinsicht ein besonderer. Nicht nur, dass die Herthaner im letzten Heimspiel des Jahres 2013 einen Sieg zum krönenden Abschluss feiern durften, sondern auch für Jos Luhukay persönlich. Der Erfolg über den SV Werder Bremen war für Herthas Cheftrainer ein Jubiläumsspiel und sein 29. Sieg auf der Hertha-Bank. Seit inzwischen 50. Ligaspielen ist der 50-Jährige Trainer der Blau-Weißen und hat in der Zwischezeit schon so einiges erreicht. Grund genug, um eine kleine Zwischenbilanz der bisherigen Arbeit von Jos Luhukay zu ziehen.

Das Ligaspiel-Debüt begann am 03.08.12 mit einem 2:2-Unentschieden gegen seinen Ex-Klub aus Paderborn, bevor die Herthaner im zweiten Spiel eine 1:3-Niederlage gegen den FSV Frankfurt erlitten. Auf der Pressekonferenz nach dem Spiel platze Luhukay dann bekanntermaßen der Kragen und er holte zu einem Rundumschlag aus, der umgehend Wirkung zeigte. Die nächsten drei Partien gewannen die Herthaner, blieben insgesamt 21 Spiele am Stück ungeschlagen und holten dabei 51 von möglichen 63 Punkten. Generell verloren die Blau-Weißen in der zweiten Liga nur zwei Spiele und stellten somit mehrere Rekorde auf. Kein Zweitliga-Meister holte mehr Punkte, schoss mehr Tore oder kassierte weniger Gegentreffer. Luhukays akribische, fleißige und disziplinierte Arbeitsweise schlug in Berlin ein wie eine Bombe. Hertha war am Ende der Saison wieder erstklassig und gewann mit neun Punkten Vorsprung souverän die 'Felge': "Als wir im letzten Spiel der zweiten Liga mit den Fans im Olympiastadion zusammen den Aufstieg in die Bundesliga gefeiert haben, war das für mich persönlich das bis jetzt tollste Erlebnis in Berlin. So vielen Menschen Freude bereiten zu können, das erlebt man als Trainer eher selten!" Hertha-Manager Michael Preetz bezeichnete die Verpflichtung des Trainers als "die wichtigste und beste Verpflichtung des Vereins." Das Vertrauen zwischen Führungsebene und Trainer ist vorhanden, was auch die Vertragsverlängerung von Luhukay untermauerte. Der Vertrag des 50-Jährigen wurde im Mai 2013 vorzeitig um zwei Jahre verlängert.

Die Rückkehr in die Bundesliga, die starke Defensive und die Luhukay-Bilanz

Die Bundesliga-Saison begann für die Herthaner mit einem Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt. Vor 54.376 Zuschauern im Berliner Olympiastadion sorgten die Blau-Weißen für einen traumhaften Saisonstart. Mit 6:1 fegte die Mannschaft von Jos Luhukay den Europa-League-Teilnehmer aus Hessen vom Platz und setzte ein erstes Ausrufezeichen in der Bundesliga. Hertha BSC ist zurück in der Beletage des deutschen Fußballs - und wie! Auch der weitere Saisonverlauf lief für die Berliner weitestgehend nach Plan, obwohl der eine oder andere Punkt mehr drin gewesen wäre. Spielerisch überzeugten die Herthaner eigentlich immer, auch wenn gegen Teams wie Stuttgart, Bayern, Schalke und Leverkusen, trotz guter Leistungen und phasenweiser Dominanz, am Ende kein Sieg heraussprang. Die defensive Stabilität ist wohl das Stichwort, welches Jos Luhukay am häufigsten benutzte – mit Erfolg. Die Defensive knüpfte scheinbar nahtlos an die starken Leistungen der vergangenen Zweitliga-Saison an und musste bisher erst 19 Gegentore in 17 Spielen hinnehmen und das trotz sehr hochstehender Abwehrreihe und offensiver Verteidigungsweise. Dazu trugen auch die für die Defensive verpflichteten Neuzugänge bei, die alle bereits unter Luhukay spielten. Alexander Baumjohann, Sebastian Langkamp, Johannes van den Bergh und Hajime Hosogai fügten sich von Anfang an nahtlos ins Team ein und sind nicht mehr aus der Mannschaft wegzudenken. Doch es sind alle Herthaner, wie Luhukay stets betont, die zur Stabilität beitragen. "Von Adrian bis Thomas arbeitet jeder mit nach hinten und trägt somit seinen Teil dazu bei", äußerte sich der Trainer im Laufe der Saison über seine Schützlinge.

Doch Luhukay brachte die Herthaner nicht nur sportlich weiter, sondern lebt in der teils glamourösen Hauptstadt auch etwas vor, was nicht selbstverständlich ist – Bescheidenheit. Der 50-Jährige ist nicht auf roten Teppichen zu finden und hat keinen dekadenten Lebensstil. Der Holländer ist ein Arbeitstier und sieht Hertha BSC als Langzeitprojekt. "Ich bin nicht für ein oder zwei Jahre gekommen", sagte der Hertha-Trainer zuletzt und auch Manager Michael Preetz plant langfristig mit ihm, weil die Kontinuität auf der Trainerposition das Wichtigste für die Entwicklung der Mannschaft sei. "Hertha ist ein großer Klub und Berlin eine große Stadt", weiß auch Jos Luhukay. Das Ziel des Trainers ist es nach wie vor, Hertha BSC wieder fest in der Bundesliga zu etablieren. Manche Fans träumen bereits vom internationalen Geschäft. Das Träumen will der Holländer den Fans auch nicht nehmen, selbst bleibt der Trainer aber bodenständig und verweist ausschließlich auf den Klassenerhalt als primäres Ziel. Schaut man auf die ersten 50 Liga-Spiele des Hertha-Trainers, dann befinden sich die Herthaner auf einem sehr guten Weg, um dieses Ziel in Zukunft zu erreichen. Mit 29 Siegen, 14 Unentschieden und nur sieben Niederlagen lässt sich zum Jahresende eine sehr positive Bilanz ziehen. Momentan befinden sich der Berliner auf dem sechsten Tabellenplatz und spielen eine überzeugende Hinrunde. Hertha BSC ist endgültig in der Bundesliga angekommen, auch dank Jos Luhukay und seinem Trainerteam.

von Hertha BSC