
Das Duell der Torjäger
Das Duell der Torjäger

Jos Luhukay schwärmt regelmäßig von den Fähigkeiten des pfeilschnellen Kolumbianers, der sich als einzige Sturmspitze im System des 50-Jährigen behaupten muss. Ramos ist ein mitspielender Stürmer, der oft auf die Flügel ausweicht und neben dem Erzielen von Toren auch oftmals an der Entstehung gefährlicher Situationen beteiligt ist. Ein gutes Beispiel dafür war beispielsweise die Szene zur 1:0-Führung der Herthaner gegen die TSG Hoffenheim, wo Ramos einen Ball aus der Tiefe aufnahm, leichtfüßig einem Tackling von Sejad Salihovic auswich und Änis Ben-Hatira mit einem traumhaften Pass im Hoffenheimer Strafraum bediente, der wiederum eiskalt vollstreckte. Der 27-Jährige ist vielseitig und teilweise unberechenbar für seine Gegenspieler, was auch die Art und Weise seiner Tore untermauert: Jeweils drei Treffer erzielte der Kolumbianer mit dem linken oder rechten Fuß, die restlichen vier Tore per Kopf. Doch Jos Luhukay und Michael Preetz hoben eine weitere Fähigkeit von Herthas Nummer 20 hervor. Ramos erzielte in dieser Saison bereits fünfmal den wichtigen 1:0-Führungstreffer für die Berliner und brachte die Blau-Weißen somit des Öfteren auf die Siegerstraße.
Die beiden treffsichersten Stürmer der Liga im Vergleich
Robert Lewandowski nimmt im System von Borussia Dortmund eine ähnliche Rolle wie Ramos bei den Berlinern ein. Auch er ist die einzige nominelle Sturmspitze, lauffreudig und agil. Den Polen zeichnen seine technischen Fähigkeiten aus, mit der er schwierige Bälle scheinbar mühelos verarbeitet und seine Mitspieler mit intelligenten Pässen in Szene setzt. In dieser Saison ist Lewandowski wieder einmal gut aufgelegt und konnte seine Quote als Vorbereiter noch einmal verbessern. In 16 Spielen erzielte der BVB-Stürmer elf Tore und legte bis jetzt bereits sechs weitere auf – Spitzenwert in der Bundesliga. Seine Treffer erzielt der Pole am häufigsten mit dem rechten Fuß. Achtmal schlug Lewandowski so bereits zu, hinzu kommen zwei Treffer mit links und einer mit dem Kopf. Auffällig ist dabei eine Statistik. Der BVB verlor immer dann, wenn Lewandowski nicht traf. Bei allen vier Saisonniederlagen (gegen Gladbach, Wolfsburg, Bayern, Leverkusen) der Borussen blieb Lewandowski ohne eigenen Torerfolg.
Im direkten Vergleich liegt der Stürmer der Dortmunder leicht vorne, was allerdings auch an dem häufigeren erspielen von Großchancen liegt. Auch in der Torschussbilanz liegt der BVB deutlich vor den Herthanern. Während die Borussen 297 Schüsse auf das gegnerische Tor abfeuerten, kommen die Herthaner auf nur 191. Im Durchschnitt erzielt Lewandowski in der Bundesliga alle 125 Minuten ein Tor. Adrian Ramos benötigt in etwa 141 Minuten pro Treffer. Neben den ähnlichen Attributen verbindet die beiden Stürmer noch etwas, denn beide treffen gerne doppelt. Sowohl Lewandowski als auch Ramos schnürten in der laufenden Saison drei Doppelpacks. Die Form aus den letzten Bundesliga-Spielen spricht momentan mehr für den Hertha-Stürmer, der in den letzten zwei Begegnungen drei Tore erzielte. BVB-Stürmer Lewandowski wartet seit inzwischen zwei Spielen auf einen Treffer. Ramos macht sich durch die bisherige Torausbeute in der höchsten deutschen Spielklasse noch berechtigte Hoffnungen auf den kolumbianischen WM-Zug aufzuspringen, wenn er die Form der Hinrunde auch in der Rückrunde bestätigen kann. Die polnische Nationalmannschaft und somit auch Robert Lewandowski verpassten hingegen die Qualifikation für die Weltmeisterschaft in Brasilien. Dennoch bleibt festzuhalten, dass am Samstag im Signal Iduna Park zwei außergewöhnliche Stürmer auflaufen werden, von denen beide in der Lage sind die Partie zugunsten ihrer Mannschaft zu entscheiden.