Rekordjahr 2013!
Teams | 24. Dezember 2013, 16:09 Uhr

Rekordjahr 2013!

Rekordjahr 2013!

Der Cheftrainer und der Kapitän im großen Rückblick-Interview.

Berlin - Es war ein schönes und ein sehr erfolgreiches Jahr für Hertha BSC. Mit dem phänomenalen Auswärtssieg bei Borussia Dortmund zum Jahresabschluss zeigten die Blau-Weißen, dass sie auch gegen die ganz Großen der Bundesliga mithalten und gewinnen können. Wahnsinn!

Im großen Rückblick-Interview mit Cheftrainer Jos Luhukay und Kapitän Fabian Lustenberger schauen die beiden gemeinsam auf das Rekordjahr 2013 mit den vielen Höhen und kleinen Tiefs zurück.

herthabsc.de: Fabian, erstmal Glückwunsch zum Sieg in Dortmund. 28 Punkte nach 17 Spielen. Der Wahnsinn! Welches Fazit zieht der Kapitän nach der Hinrunde?
Fabian Lustenberger: Danke. Ein sehr gutes. Wir haben vor allem eine sehr konstante Hinrunde gespielt. Wir haben gezeigt, dass wir konkurrenzfähig sind und waren auch gegen die Topteams ebenbürtig. Der Sieg in Dortmund war natürlich die Krönung dieses Jahres. Es hat einfach mit der Mannschaft jeden Tag viel Spaß gemacht. Es kann gerne so weitergehen.

herthabsc.de: Nach einer rekordverdächtigen Rückrunde in der 2. Liga habt ihr die Hinrunde als Aufsteiger auf Platz sechs beendet - eine starke Leistung. Wo lag das Geheimnis eures Erfolges?
Lustenberger: Wir sind als geschlossene Mannschaft aufgetreten und jeder einzelne hat seine eigenen Interessen in den Dienst der Mannschaft gestellt. Außerdem haben wir - gerade in der Offensive - die individuelle Klasse, Spiele für uns entscheiden zu können. Die Neuzugänge haben mit ihrer kurzen Eingewöhnungszeit ebenfalls ihren Teil zum bisherigen Erfolg beigetragen.

herthabsc.de: Herr Luhukay, Fabian Lustenberger hat die Neuzugänge bereits erwähnt. Der Kader wurde im Sommer gezielt punktuell verstärkt. Alle Neuen haben sich auf Anhieb zu Stammspielern entwickelt. Wie beurteilen Sie die Entwicklung der Mannschaft?
Jos Luhukay: Es freut uns natürlich riesig, dass das so funktioniert hat. Es war ein Vorteil, dass wir diese Spieler aus menschlicher und sportlicher Sicht bereits kannten. Mit der Verletzung von Alex Baumjohann mussten wir notgedrungen noch einmal handeln, aber haben dadurch mit Tolga Cigerci und Per Skjelbred zwei Glücksgriffe getätigt. Beide waren bei ihren Vereinen sportlich ohne Perspektive und haben sich hier vom ersten Tag an bei uns das Vertrauen geholt und gute Leistungen abgeliefert. Es war unser Glück, dass wir den Verlust von Alex mit zwei total unterschiedlichen Spielern kompensieren konnten. Beide sind mit ihrer Bereitschaft extrem mannschaftsdienlich, aber helfen uns auch mit ihrer fußballerischen Qualität weiter.

herthabsc.de: Und es gab noch eine weitere Veränderung im Sommer. Die Kapitänsbinde wechselte von Peter Niemeyer zu Fabian Lustenberger. Eine schwere Entscheidung?
Luhukay: Absolut. Sowohl aus menschlicher als auch aus sportlicher Sicht. Ich muss sagen, dass Peter Niemeyer damit vorbildlich umgeht. Er hat als Kapitän einen sehr großen Anteil am Aufstieg der Mannschaft gehabt und er stellt auch ohne Kapitänsbinde seinen Charakter und seine Bereitschaft in den Dienst der Mannschaft. Peter ist aber immer noch extrem wichtig für die Mannschaft, auch mit seinen Leistungen in seinen Einsätzen. Fabian Lustenberger hat eine starke Hinrunde gespielt. Die Nominierung für die Schweizer Nationalmannschaft ist eine Bestätigung und Anerkennung für seine gute Leistungen bei Hertha BSC. Davon profitieren beide Seiten. Ich freue mich, dass er in Südkorea sein Debüt feiern durfte.

herthabsc.de: Vor der Saison wurde die Bedeutung der Heimspiele immer wieder betont. Fünf Siege, ein Unentschieden und drei Niederlagen. Wie zufrieden ist man mit der Bilanz?
Lustenberger: Die drei Niederlagen zu Hause sind ärgerlich und bitter, weil wir in fast allen Spielen die bessere Mannschaft waren. Wir sind mit vielen Teams auf Augenhöhe und haben die Euphorie und das gute Gefühl aus den Heimspielen der 2. Liga mit in die Bundesliga genommen. Die Fans kommen wieder gerne ins Olympiastadion.

herthabsc.de: Im DFB-Pokal musste man nach der zweiten Runde die Segel streichen - 1:3-Niederlage beim Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern. Warum tut man sich in dem Wettbewerb in den letzten Jahren so schwer, Herr Luhukay?
Luhukay: Natürlich gab es nach dem Spiel Kritik, weil man gegen Kaiserslautern ausgeschieden ist. Ich bleibe aber dabei, dass es eine mehr als gute Mannschaft war und wir zur Halbzeit auch geführt haben. Wir hätten die Führung kurz vor der Pause sogar noch ausbauen können und dann wäre Kaiserslautern wahrscheinlich nicht mehr in die Partie zurückgekommen. Entscheidend ist immer, ob man eine Runde weiterkommt und das haben wir im zweiten Durchgang nicht so umsetzen können, wie wir uns das erhofft haben. Ich glaube, dass kleine Details den Ausschlag gegeben haben, dass wir nicht eine Runde weitergekommen sind.

herthabsc.de: Vor der Saison war das Ziel ganz klar Klassenerhalt. Nach der Hälfte steht man auf einem Platz, der für den internationalen Wettbewerb berechtigt. Was ist in der Rückrunde möglich?
Luhukay: Wir können zwar eine sehr positive Tendenz erkennen, aber es ist noch nichts entschieden. Es sind noch zu viele Spiele, als das wir unser Ziel korrigieren können. Das wollen wir auch nicht. Wir müssen auch in der Rückrunde alles abrufen, täglich im Training weiter arbeiten, dann werden wir wieder viel Spaß haben. Alles andere lassen wir auf uns zukommen.

herthabsc.de: Eintracht Frankfurt hat in der letzten Saison als Aufsteiger den Sprung in die Europa League geschafft. In dieser Saison läuft es - auch durch die Doppelbelastung - in der Bundesliga noch nicht optimal. Ein abschreckendes Beispiel, Lusti?
Lustenberger: Vielleicht (lacht). Internationale Spiele sind immer etwas Besonderes, aber die körperliche und auch mentale Belastung darf man nicht unterschätzen. Dann kommen noch die Reisestrapazen dazu. Aber diese Gedanken können wir uns machen, wenn es soweit ist. Erst müssen wir die Punkte holen und dann sehen wir weiter.  

herthabsc.de: Jetzt stehen aber erstmal ein paar freie Tage vor der Tür, bevor es am 3. Januar 2014 wieder losgeht. Wie verbringen der Trainer und der Kapitän Weihnachten und den Jahreswechsel?
Luhukay: Ich werde Weihnachten mit meiner Familie in Ruhe zuhause verbringen. Der Weihnachtsbaum steht schon, habe ich letztens gesehen. Wir wissen noch nicht genau, wie wir das mit dem Essen machen. Wahrscheinlich wird es so sein, dass wir am ersten Weihnachtstag Zuhause essen und dann am zweiten irgendwo essen gehen. Diese Winterpause ist sehr kurz und knapp.
Lustenberger: Ich fahre in die Schweiz. Die Feiertage und Silvester feiere ich ebenfalls mit meiner Familie ganz ruhig und gemütlich. Ich genieße die kurze Zeit und versuche einfach mal abzuschalten. 

von Hertha BSC