
Die Bundesliga staunt über Hertha BSC
Die Bundesliga staunt über Hertha BSC

Berlin - Die Rückkehr in die Bundesliga, neue Gesichter auf dem Platz und ein Saisonstart, der alle überrascht hat. Hertha BSC kehrte also zurück ins deutsche Fußball-Oberhaus. Ganz Berlin freute sich über den Abschied aus Liga zwei und auf ein neues Jahr in der Eliteliga. Ein Saisonwechsel führt auch jedes Jahr zu Abschieden von Spielern, bringt aber auch neue Gesichter in den Kreis der Hertha-Familie. Junge Spieler wie Felix Bastians (Leihe), Alfredo Morales, Marvin Knoll, Marco Djuricin, Daniel Beichler und Shervin Radjabali-Fardi verließen den Verein und suchten ihr Glück in einer neuen Herausforderung. Außerdem konnten frühzeitig die Verpflichtungen von Sebastian Langkamp, Hajime Hosogai, Johannes van den Bergh und Alexander Baumjohann bekanntgegeben werden.
Die frühen Neuzugänge konnten bereits in zahlreichen Testspielen in und um Berlin, aber auch im Trainingslager in Österreich erste gute Eindrücke hinterlassen. In einer Testspielphase ohne Niederlage kamen die Berliner lediglich im letzten von neun Vergleichen nicht über ein 1:1 gegen RAD Belgrad hinaus. In diesem Jahr startete die Saison eine Woche vor dem ersten Spieltag mit der 1. Runde des DFB-Pokals. Losfee Nia Künzer schickte die Hauptstädter in den Norden zum VfR Neumünster aus der Regionalliga Nord. Ein schweres Spiel zwang beide Mannschaften mit einem 2:2 nach regulärer Spielzeit in die Verlängerung. Dank eines Strafstoßtores in allerletzter Minute, getreten von Sami Allagui, konnte das Zweitrundenticket gelöst und ein frühes Ausscheiden wie im Vorjahr abgewendet werden.

Baumjohann mit Kreuzbandriss
Nicht einmal der Ligastart in der Bundesliga konnte die sportliche Form aufhalten. Hertha überraschte ganz Fußball-Deutschland. Mit einem 6:1-Kantersieg im Auftaktspiel zuhause gegen Eintracht Frankfurt schrieb Hertha BSC Geschichte. Zum ersten Mal erzielte ein Aufsteiger zu Saisonbeginn sechs Tore und demnach gelang auch der höchste Sieg eines Aufsteigers am ersten Spieltag aller Zeiten. Hertha BSC meldete sich als Tabellenführer zurück. Dass das nicht so bleiben würde, war dann doch jedem klar. Nach einem 2:2 beim „Club“ aus Nürnberg, einem 1:0-Heimsieg gegen den HSV und einer 0:2-Pleite in Wolfsburg in den folgenden Wochen rangierte man solide auf Platz sechs und mischte munter vorne mit. Ein erster Wermutstropfen ließ aber nicht lange auf sich warten. Neuzugang Alexander Baumjohann blieb in den Schlussminuten der Partie gegen Wolfsburg im Rasen hängen und verletzte sich schwer. Ein Kreuzbandriss zwang ihn zu einer langen Pause.
Trainer und Manager mussten reagieren. So hielt die Zusammensetzung des Kaders die Fans bis zum Schluss in Atem. Am letzten Tag der Transferperiode, ging es noch einmal hoch her. Auf den letzten Drücker wurden Tolga Cigerci vom VfL Wolfsburg und Per Ciljan Skjelbred vom HSV ausgeliehen. Dafür verließen Roman Hubnik (FC Viktoria Pilsen) und leihweise Pierre-Michel Lasogga (HSV) kurzfristig den Verein. Der September trübte die blau-weiße Partystimmung in der Hauptstadt etwas. Beim 0:1 gegen den VfB Stuttgart setzte es die erste Heimniederlage unter Trainer Jos Luhukay nach 18 erfolgreichen Monaten. Auch die Auswärtsreise nach Freiburg (1:1) brachte nicht den erhofften Dreier. Unter der Woche schlug auf ein Neues der Fluch DFB-Pokal zu. Nach einer 1:0-Pausenführung gab Hertha BSC das Spiel aus der Hand und verlor mit 1:3 beim Zweitligisten 1. FC Kaiserlautern.
Starker Auftritt in München
Mit einem 3:1-Heimsieg am folgenden Wochenende gegen Mainz 05 konnte der Negativtrend gestoppt werden. Nach einem erkämpften 1:1-Unentschieden in Hannover, einschließlich Ronnys 119 km/h-Freistoßtor, gastierte die Borussia aus Mönchengladbach in Berlin. In einer Begegnung, die ohne das Bruderduell Ronny vs. Raffael auskommen musste, behielten die Hausherren durch das Tor des Tages durch Adrian Ramos die Oberhand. Zweieinhalb Monate nach Saisonstart machte der Aufsteiger aus Berlin Ende Oktober erneut von sich reden. Als krasser Außenseiter beim Triple-Gewinner aus München zu Gast, spielte die Mannschaft groß auf und unterlag nur denkbar knapp mit 2:3. Allein durch die anschließende Aussage von Pep Guardiola, gegen die „bisher beste Mannschaft“ gespielt zu haben, verschaffte Hertha BSC großen Respekt in der Liga.