
Teams | 2. Januar 2014, 18:48 Uhr
Straßenfußballer oder Nachwuchstalent?
Zwei Welten: Straßen-fußballer oder Nachwuchs-talent?

Levan Kobiashvili und Nico Schulz stehen zusammen im Hertha-Kader - der Weg in den Profifußball hätte aber nicht gegensätzlicher sein können.
Berlin - Dunkelrote Asche, keine richtigen Fußballschuhe und nur zwei Trainingsplätze für viel zu viele Mannschaften. Levan Kobiashvili spielt als „Teamsenior“ seine letzte Saison bei Hertha BSC und steht den jungen, unerfahreneren Mannschaftskollegen stets zur Seite. Doch als der Rekordnationalspieler seines Heimatlandes über seine fußballerischen Anfänge als kleiner Junge in der Georgischen Sozialistischen Sowjetrepublik spricht, sitzt der 16 Jahre jüngere Nico Schulz mit großen und ungläubigen Augen daneben und hört gespannt zu. „Das ist ein Riesenunterschied zur heutigen Zeit und überhaupt nicht zu vergleichen“, sagt der sympathische Linksverteidiger.
Kobiashvili begann mit sechs Jahren im Verein in einem Vorort von Tiflis Fußball zu spielen. Ein Trainingsgelände mit mehreren Rasen- und Kunstrasenplätzen, einheitliche Trainingskleidung, vernünftige Fußballschuhe oder ausgebildete Trainer gab es einfach nicht. „Das Wichtigste war der Spaß und der Ball. Und jemand, der uns sagt, was wir machen sollen und dürfen. Das war dann sowas wie der Trainer“, sagt „Kobi“ grinsend. „Ich wusste ja nicht, welche Möglichkeiten es gibt. Ich kannte nur das, was wir hatten. Wenn ich heutzutage die Infrastruktur der Fußball-Akademie sehe, dann fehlt es den Jugendlichen an nichts, überhaupt nichts. Das ist einmalig.“
Unterschiedliche Voraussetzungen in der Jugend
Nico Schulz sitzt fassungslos daneben. Der U21-Nationalspieler wechselte 2000 bereits im Alter von sieben Jahren zu Hertha BSC und genoss die Ausbildung der Blau-Weißen von Beginn an in vollen Zügen. Ein Werdegang, an dem sich viele, junge Fußballer in der Fußball-Akademie von Hertha BSC orientieren. Für den damaligen jungen Schulz spielte das Drumherum aber (noch) keine große Rolle: „Als kleiner Junge macht man sich nicht so viele Gedanken. Ich wollte Fußball spielen und das am liebsten so oft wie möglich. Und Hertha BSC hat mir dafür die besten Bedingungen geboten.“ Über die Gegebenheiten in Georgien kommt Schulz dennoch nicht hinweg. „Ich muss die Platzbedingungen nochmal aufgreifen. Auf Asche habe ich vielleicht nur ein einziges Mal gespielt. Ich kann mir das nicht vorstellen, da hat es auf Rasen oder Kunstrasen einfach viel mehr Spaß gemacht“, ergänzt „Schulle“ schmunzelnd und wohl wissend, dass die Voraussetzungen bei Hertha BSC einfach
richtig gut sind.
Levan Kobiashvili denkt aber dennoch gerne an seine Anfänge zurück. Ihn könnte man wortwörtlich auch noch als richtigen „Straßenfußballer“ bezeichnen. „Wir hatten nicht so oft Training, deshalb haben wir nach der Schule und immer, wenn wir Zeit hatten, auf der Straße Fußball gespielt“, erzählt „Kobi“. „Das war meine beste Ausbildung“,
sagt der georgische Rekordnationalspieler lächelnd. Nico Schulz’ beste Ausbildung war die von Hertha BSC. „Ich hatte vom ersten Tag an gut ausgebildete Trainer, die Bedingungen waren einfach top. Ich hätte mir nichts Besseres vorstellen können“, so Schulz. „Außerdem konnte
ich mich mit den besten Spielern meiner Altersklasse in Berlin messen und darüber hinaus mit gleichaltrigen der anderen Bundesligavereine“, ergänzt der gebürtige Berliner.
"Ich lebe meinen Traum!"
In der Fußball-Akademie bei Hertha BSC fehlt es den jungen Kickern an nichts. Neben der fußballspezifischen Ausbildung wird ebenso großen Wert auf die Persönlichkeitsentwicklung und die Vermittlung von Normen und Werten gelegt. Die jungen Spieler werden in allen Bereichen individuell betreut. Dazu gehört der Sport, aber auch die Schule, die Ausbildung und die Vorbereitung auf das Leben. „Wir haben für alle Lebenslagen Unterstützung und Hilfe bekommen, hatten immer einen Ansprechpartner, an den wir uns wenden konnten. Quasi eine Rundum-Betreuung“, berichtet Schulz und man merkt ihm dabei an, wie stolz er darauf ist, für Hertha BSC jetzt auch in der Bundesliga die Schuhe schnüren zu dürfen. „Ich lebe meinen Traum!“
Apropos Traum - von diesen Bedingungen konnte Levan Kobiashvili in der Tat nur träumen. Aber der Georgier biss sich durch: „Ich war nicht immer einer der besten, aber ich war sehr ehrgeizig und willensstark. Und hatte ein Ziel!“ Diese Eigenschaften blieben auch in Deutschland
niemandem verborgen und der SC Freiburg sicherte sich 1998 die Dienste des damals 21-Jährigen. An die Anfangszeit in Deutschland erinnert sich Kobiashvili noch sehr gut zurück: „Damals standen ständig die jungen deutschen Spieler in der Diskussion. Sie seien technisch zu schwach, die Ausbildung sei nicht gut genug.“ Nach
der weniger erfolgreichen Europameisterschaft 2000 der deutschen Nationalmannschaft setzte der DFB mehr und mehr auf die Förderung des Nachwuchses, installierte Leistungszentren und Stützpunkte.
Unterschiedliche Wege zum Traum 'Profifußballer'
Davon profitierten in den Folgejahren nicht nur die deutsche Nationalmannschaft, sondern auch Nico Schulz und viele andere Jugendliche bei Hertha BSC. Mit qualifizierten und erfahrenen Trainern wie Andy Thom, Ante Covic, Michael Hartmann oder Pal Dardai kann Hertha BSC den Nachwuchsspielern eine hohe Qualität in der täglichen Trainingsarbeit zusichern und die Talente dementsprechend optimal durch systematisches, altersgerechtes und individuelles Training auf den Profifußball vorbereiten. Levan Kobiashvili und Nico Schulz haben zwei absolut unterschiedliche Wege in den Profifußball eingeschlagen.
Dennoch: „Kobi“ schaffte es als „Straßenfußballer“ unter sehr schwierigen Bedingungen in seiner Heimat mit 100 Länderspielen zum Rekordnationalspieler seines Heimatlandes, bestritt über 300 Bundesligaspiele und wurde zweimal Georgiens Fußballer des Jahres (2000, 2005). Nico Schulz durchlief alle Nachwuchsmannschaften von Hertha BSC unter besten Bedingungen und steht noch am Anfang seiner Karriere. 40 Bundesligaspiele und die ersten Einsätze für die deutsche U21-Nationalmannschaft hat er bereits hinter sich. Abschließend sind sich beide aber in folgenden Punkten einig. „Ohne Spaß, Ehrgeiz, Disziplin und Liebe zum Fußball können die Bedingungen noch so gut sein, dann wird es sehr, sehr schwer, seine Ziele zu erreichen.“ Zwei Welten, aber beide haben ihr Ziel erreicht: Profifußballer.
Kobiashvili begann mit sechs Jahren im Verein in einem Vorort von Tiflis Fußball zu spielen. Ein Trainingsgelände mit mehreren Rasen- und Kunstrasenplätzen, einheitliche Trainingskleidung, vernünftige Fußballschuhe oder ausgebildete Trainer gab es einfach nicht. „Das Wichtigste war der Spaß und der Ball. Und jemand, der uns sagt, was wir machen sollen und dürfen. Das war dann sowas wie der Trainer“, sagt „Kobi“ grinsend. „Ich wusste ja nicht, welche Möglichkeiten es gibt. Ich kannte nur das, was wir hatten. Wenn ich heutzutage die Infrastruktur der Fußball-Akademie sehe, dann fehlt es den Jugendlichen an nichts, überhaupt nichts. Das ist einmalig.“
Unterschiedliche Voraussetzungen in der Jugend
Nico Schulz sitzt fassungslos daneben. Der U21-Nationalspieler wechselte 2000 bereits im Alter von sieben Jahren zu Hertha BSC und genoss die Ausbildung der Blau-Weißen von Beginn an in vollen Zügen. Ein Werdegang, an dem sich viele, junge Fußballer in der Fußball-Akademie von Hertha BSC orientieren. Für den damaligen jungen Schulz spielte das Drumherum aber (noch) keine große Rolle: „Als kleiner Junge macht man sich nicht so viele Gedanken. Ich wollte Fußball spielen und das am liebsten so oft wie möglich. Und Hertha BSC hat mir dafür die besten Bedingungen geboten.“ Über die Gegebenheiten in Georgien kommt Schulz dennoch nicht hinweg. „Ich muss die Platzbedingungen nochmal aufgreifen. Auf Asche habe ich vielleicht nur ein einziges Mal gespielt. Ich kann mir das nicht vorstellen, da hat es auf Rasen oder Kunstrasen einfach viel mehr Spaß gemacht“, ergänzt „Schulle“ schmunzelnd und wohl wissend, dass die Voraussetzungen bei Hertha BSC einfach
richtig gut sind.
Levan Kobiashvili denkt aber dennoch gerne an seine Anfänge zurück. Ihn könnte man wortwörtlich auch noch als richtigen „Straßenfußballer“ bezeichnen. „Wir hatten nicht so oft Training, deshalb haben wir nach der Schule und immer, wenn wir Zeit hatten, auf der Straße Fußball gespielt“, erzählt „Kobi“. „Das war meine beste Ausbildung“,
sagt der georgische Rekordnationalspieler lächelnd. Nico Schulz’ beste Ausbildung war die von Hertha BSC. „Ich hatte vom ersten Tag an gut ausgebildete Trainer, die Bedingungen waren einfach top. Ich hätte mir nichts Besseres vorstellen können“, so Schulz. „Außerdem konnte
ich mich mit den besten Spielern meiner Altersklasse in Berlin messen und darüber hinaus mit gleichaltrigen der anderen Bundesligavereine“, ergänzt der gebürtige Berliner.
"Ich lebe meinen Traum!"
In der Fußball-Akademie bei Hertha BSC fehlt es den jungen Kickern an nichts. Neben der fußballspezifischen Ausbildung wird ebenso großen Wert auf die Persönlichkeitsentwicklung und die Vermittlung von Normen und Werten gelegt. Die jungen Spieler werden in allen Bereichen individuell betreut. Dazu gehört der Sport, aber auch die Schule, die Ausbildung und die Vorbereitung auf das Leben. „Wir haben für alle Lebenslagen Unterstützung und Hilfe bekommen, hatten immer einen Ansprechpartner, an den wir uns wenden konnten. Quasi eine Rundum-Betreuung“, berichtet Schulz und man merkt ihm dabei an, wie stolz er darauf ist, für Hertha BSC jetzt auch in der Bundesliga die Schuhe schnüren zu dürfen. „Ich lebe meinen Traum!“
Apropos Traum - von diesen Bedingungen konnte Levan Kobiashvili in der Tat nur träumen. Aber der Georgier biss sich durch: „Ich war nicht immer einer der besten, aber ich war sehr ehrgeizig und willensstark. Und hatte ein Ziel!“ Diese Eigenschaften blieben auch in Deutschland
niemandem verborgen und der SC Freiburg sicherte sich 1998 die Dienste des damals 21-Jährigen. An die Anfangszeit in Deutschland erinnert sich Kobiashvili noch sehr gut zurück: „Damals standen ständig die jungen deutschen Spieler in der Diskussion. Sie seien technisch zu schwach, die Ausbildung sei nicht gut genug.“ Nach
der weniger erfolgreichen Europameisterschaft 2000 der deutschen Nationalmannschaft setzte der DFB mehr und mehr auf die Förderung des Nachwuchses, installierte Leistungszentren und Stützpunkte.
Unterschiedliche Wege zum Traum 'Profifußballer'
Davon profitierten in den Folgejahren nicht nur die deutsche Nationalmannschaft, sondern auch Nico Schulz und viele andere Jugendliche bei Hertha BSC. Mit qualifizierten und erfahrenen Trainern wie Andy Thom, Ante Covic, Michael Hartmann oder Pal Dardai kann Hertha BSC den Nachwuchsspielern eine hohe Qualität in der täglichen Trainingsarbeit zusichern und die Talente dementsprechend optimal durch systematisches, altersgerechtes und individuelles Training auf den Profifußball vorbereiten. Levan Kobiashvili und Nico Schulz haben zwei absolut unterschiedliche Wege in den Profifußball eingeschlagen.
Dennoch: „Kobi“ schaffte es als „Straßenfußballer“ unter sehr schwierigen Bedingungen in seiner Heimat mit 100 Länderspielen zum Rekordnationalspieler seines Heimatlandes, bestritt über 300 Bundesligaspiele und wurde zweimal Georgiens Fußballer des Jahres (2000, 2005). Nico Schulz durchlief alle Nachwuchsmannschaften von Hertha BSC unter besten Bedingungen und steht noch am Anfang seiner Karriere. 40 Bundesligaspiele und die ersten Einsätze für die deutsche U21-Nationalmannschaft hat er bereits hinter sich. Abschließend sind sich beide aber in folgenden Punkten einig. „Ohne Spaß, Ehrgeiz, Disziplin und Liebe zum Fußball können die Bedingungen noch so gut sein, dann wird es sehr, sehr schwer, seine Ziele zu erreichen.“ Zwei Welten, aber beide haben ihr Ziel erreicht: Profifußballer.