Sprint ins Glück
Teams | 12. Januar 2014, 18:34 Uhr

Sprint ins Glück

Sprint ins Glück

Morgens noch in Berlin, nachmittags bei Testspiel in Belek gegen Hannover 96 - Herthas Ersatzkeeper bot beim 0:0 eine starke Partie.

Belek - Am vierten Tag (12.01.14) und einen Tag nach dem ersten Testspiel gegen den FC Aarau (1:1, Torschütze: Ronny) stand im Trainingslager im türkischen Belek der nächste Härtetest für die Blau-Weißen auf dem Programm. Gegner bei bedecktem Himmel, aber immer noch angenehmen Temperaturen, war diesmal Bundesliga-Konkurrent Hannover 96. Die Niedersachsen bereiten sich mit ihrem neuen Cheftrainer Tayfun Korkut in der selben Zeit wie die Herthaner ebenfalls an der türkischen Riviera auf die Rückrunde in der Bundesliga vor und wohnen im ROBINSON Club 'Nobilis'.

Unter den 400 Zuschauern auf dem hoteleigenen Trainingsplatz gesellten sich auch viele bekannte Gesichter aus der Bundesliga. Darunter Ex-Hertha-Trainer Hans Meyer, der die Blau-Weißen 2004 vor dem Abstieg rettete und zurzeit als Präsidiumsmitglied bei Borussia Mönchengladbach fungiert. Er war mit seinem Manager Max Eberl gekommen. Außerdem vor Ort Trainer Milan Sasic, Uwe Rapolder, Alexander Iashvili und erneut Leipzigs Sportdirektor Ralf Rangnick. Ebenfalls in Belek und beim Spiel zwischen Hertha BSC und Hannover 96 viele Scouts aus dem In- und Ausland. Ex-Herthaner Jens Todt, früher bei den Blau-Weißen Chefscout und heute Manager beim Karlsruher SC, verfolgte die Partie auf der Hertha-Bank - Manager Michael Preetz hatte den am Sprungelenk operierten Ex-Nationalspieler dorthin "beordert". Todt, mit Airwalker und Stützen laufend, sollte entspannt sitzen.

Partie beginnt schleppend

Am Vormittag absolvierten die Hertha-Profis noch eine lockere Trainingseinheit, mit dabei auf dem grünen Rasen auch wieder Alexander Baumjohann, der erstmals zusammen mitÄnis Ben-Hatira und Co-Trainer Markus Gellhaus mit dem Ball arbeitete. Die große Freude konnte der Mittelfeldspieler nicht verbergen - sein Lächeln verriet es! Das Testspiel gegen die Niedersachsen ließ in der ersten Halbzeit viele Wünsche offen. Die Herthaner hatten mehr vom Spiel, doch zwingende Möglichkeiten kamen (leider) nicht zu stande. Einzig Sandro Wagner zeigte sich in der Offensive für einen leicht erhöhten Puls bei den Zuschauern verantwortlich. Die Nummer 33 der Herthaner zog nach gut einer halben Stunde einfach mal ab, zielte aber knapp vorbei. 96-Keeper Ron-Robert Zieler wäre aber auch wohl zur Stelle gewesen. Kurz vor dem Pausenpfiff dann aber nochmal eine Hertha-Doppelchance. Mukhtar zirkelte einen Freistoß knapp neben den Kasten (42.) und wieder war es Wagner, der nach toller Vorarbeit von Skjelbred die Chance zur Führung hatte. Doch Zieler parriert zweimal glänzend. Somit ging es mit einem 0:0 in die Halbzeit.

Beide Teams haben zur zweiten Halbzeit (fast) komplett durchgewechselt. Einzig Sandro Wagner und Phlip Sprint standen auf Seiten der Herthaner 90 Minuten auf dem Rasen. Apropos Philip Sprint: Herthas Keeper war erst am Mittag in Belek gelandet, nachdem er morgens um 9 Uhr als Ersatzmann für die angeschlagenen Thomas Kraft und Rune Almenning Jarstein in die Türkei gerufen wurde. Dies vorweg: Es wurde ein Sprint ins Glück, denn Philip zeigte über die gesamte Spielzeit eine ausgesprochen ansprechende Leistung. Lob gab es hinterher von Jos Luhukay: "Philip hat - ohne große Vorbereitung - seine beste Partie bei uns hingelegt."

Luhukay trotz 0:0 zufrieden

Adrian Ramos, Fabian Lustenberger und Tolga Cigerci saßen über 90 Minuten auf der Bank, kamen aber nicht zum Einsatz. Die beiden angeschlagenen Torhüter Thomas Kraft und Rune Almenning Jarstein schauten sich - zusammen mit den Verletzten Änis Ben-Hatira und Alexander Baumjohann - die Partie von der Seitenlinie aus an. Die zweiten 45 Minuten begannen mit einer Doppelchance von Sandro Wagner, aber auch der eingewechselte Miller im 96-Tor zeigte sich in guter Verfassung und kann mit Hilfe des Außenpfostens klären. Aber auch auf der anderen Seite durfte sich Philip Sprint auszeichnen. Prib versuchte es, doch der jungen Hertha-Torwart und der Pfosten waren zur Stelle (52.).

Es war deutlich mehr los in den Strafräumen beider Mannschaften in der zweiten Halbzeit, aber Tore wollte bis zum Ende nicht fallen. Egal ob Allagui, Franz, Sahar, Ronny oder Wagner. Die Chancen waren da, aber das letzte Quentchen Glück fehlte am diesem Tag. Auf Seiten von Hannover zeigte sich der zur Halbzeit eingewechselte Dierßen für die größten Möglichkeiten verantwortlich, aber Sprint zeigte ein ums andere Mal seine Klasse. "Ich bin zufrieden mit der Leistung des Teams", lobte Cheftrainer Jos Luhukay den Keeper nach dem Spiel. So blieb es letztlich beim 0:0-Unentschieden. Luhukay: "Das Tempo war deutlich höher als gegen Aarau und auch die Zweikämpfe waren intensiver. Das hat mir gut gefallen." Das nächste und letzte Testspiel gegen Bor. Mönchengladbach findet am kommenden Mittwoch (15.01.14) zum Abschluss des Trainingslagers in Belek statt. 

Hertha:
Sprint - Pekarik (46. Ndjeng), Syhre (46. Janker), Langkamp (46. Franz), Holland (46. v. d. Bergh) - Hosogai (46. Niemeyer), Kobiashvili (46. Kluge) - Mukhtar (46. Allagui), Skjelbred (46. Ronny), Schulz (46. Sahar) - Wagner
Hannover: Zieler (46. Miller) - Cherundolo (46. Sakai), Marcelo (46. Avevor), Schulz (46. Hoffmann), Gőkdemir, Andreasen (46. Schmiedebach), Stindl (46. Prib), Bittencourt (46. Dierßen), Huszti (46. Sulejmani), Schlaudraff (46. Rudnevs), Diouf (46. Sane)

Tore:
-

Spielort: hoteleigener Platz, Belek/Türkei

Zuschauer: 400

von Hertha BSC