Gemeinsame Sache
Teams | 17. Januar 2014, 17:27 Uhr

Gemeinsame Sache

Gemeinsame Sache

Das Trainingslager in Belek ist zu Ende – Trainer Jos Luhukay und Geschäftsführer Michael Preetz sehr zufrieden – Teamgeist ist das blau-weiße Wort des Jahres.
Belek – Um 20.20 Uhr, wenn der Air-Berlin-Jet aus dem türkischen Antalya wieder wohlbehalten in Tegel gelandet sein wird, ist das achttägige Trainingslager des Fußball-Bundesligisten Hertha BSC samt seiner 44-köpfigen Reisegruppe auch schon wieder Vergangenheit. 168 Stunden lang haben sich die Schützlinge von Cheftrainer Jos Luhukay, hat sich das gesamte Team inklusive des direkten Begleittrosses von Präsident über Geschäftsführer bis Medienabteilung in einer Art „offenen Klausurtagung“ an der türkischen Rivera für den Bundesliga-Rückrundenstart am 25. Januar bei Eintracht Frankfurt vorbereitet - ja eingeschworen.

„In jeder einzelnen Minute der jeweiligen Trainingseinheit hier in Belek hat man den Willen, die Ernsthaftigkeit und die Qualität jedes Spielers gespürt“, zog Geschäftsführer Michael Preetz, der ebenso wie Präsident Werner Gegenbauer in Belek mit dabei war, eine sehr positive Bilanz. Auch Cheftrainer Jos Luhukay, der mit seinem Trainerteam Markus Gellhaus, Rob Reekers und Richard Golz, ein insgesamt sehr straffes, anspruchsvolles Programm in 13,5 Stunden effektiver Trainingsarbeit, verteilt auf sechs Tage durchzog, war zum Abschluss sehr zufrieden: „Die Spieler haben konzentriert und fokussiert gearbeitet. Ich habe vorher gesagt, dass die Tage in Belek für mich die wichtigste Trainingswoche der Vorbereitung sein werden – genau das ist auch eingetreten“, sagt der Holländer. „Jetzt noch eine intensive Woche in Berlin – und dann sind wir bereit für Frankfurt.“

Jos Luhukay ist der Motor des Erfolges

Aber nicht nur die pure Arbeit auf dem Platz war von hoher Intensität geprägt, auch das gesamte Drumherum offenbarte einmal mehr die absolute Stärke des Hertha-Teams 2013/14 – den Teamgeist. „Wir sind nicht eine Ansammlung von verschiedenen Gruppen, wir sind eine, einzige ganz große Gemeinschaft“, sagt Änis Ben-Hatira, der wie Alexander Baumjohann in der Türkei ein straffes Aufbauprogramm nach den jeweiligen Verletzungen durchzog. „So eine gute, konzentrierte Stimmung in einer Mannschaft habe ich noch nie erlebt – nicht einmal in meiner tunesischen Nationalmannschaft. Auch Kapitän Fabian Lustenberger war sehr angetan: „Ich glaube wirklich, dass der Spirit in der Mannschaft sehr, sehr groß ist. Jeder Einzelne weiß, dass wir unsere Ziele nur gemeinsam schaffen können und werden. Jeder muss seine Stärken einbringen – und das machen auch alle. Das ist schon absolut bemerkenswert.“

Fragt man nach, wer für diese „positive Grundstimmung“ auf der Grundlage von bisher beinahe sagenhaften 28 erspielten Punkten und Platz sechs in der Bundesliga verantwortlich ist, so fällt – egal ob von Entscheidungsträgern, Spielern, Begleitern oder auch Fans – immer wieder ein Name: Jos Luhukay. Der Holländer, der vor eineinhalb Jahren die Arbeit bei Hertha BSC aufnahm und noch bis 2016 unter Vertrag steht, ist der Motor des Erfolges bei den Blau-Weißen. Akribie, Detailgenauigkeit, Motivation, permanente Verbesserung, Einstellung und Herz sind dabei immer wieder seine Stichworte. „Gemeinsam mit Michael Preetz, mit dem Präsidenten und allen, die zum Team Hertha dazugehören, haben wir eine klare Linie, einen klaren Plan, was wir zusammen erreichen wollen. Die Inhalte lebt auch jeder – und das ist wichtig“, wehrt der Mann aus Venlo allzu große Lobeshymnen über seine Person – wie üblich – total bescheiden ab. Aber, und das ist Jos Luhukay immer wichtig – allein das „Wir“ steht im Zentrum jeder seiner Überlegungen.

Hier wächst etwas zusammen

Und diese Denkweise haben die Spieler – und um die geht es letztlich hauptsächlich - verinnerlicht. Auch in Belek wurde wieder deutlich, wie homogen zusammengewachsen diese Mannschaft ist. Neue, ob nun Youngster wie Farid Abderrahmane oder Routiniers wie Rune Almennig Jarstein, werden von der Gruppe sofort aufgenommen und perfekt integriert. „Nach kürzester Zeit hat man das Gefühl, schon seit Jahren dazu zu gehören“, sagt Rune Jarstein bewundernd, „so was habe ich bisher noch nicht erlebt.“ Ausdruck dessen sind – wie immer – die sogenannten Kleinigkeiten. Gemeinsame Sache: Man unternimmt viel zusammen abseits des Trainingsplatzes, man trifft sich gemeinsam zum Essen, man nimmt die Mahlzeiten gemeinsam ein, man steht gemeinsam vom Tisch auf, man sitzt gemeinsam in der Lobby, man macht gemeinsam Sport neben dem Training, man spielt gemeinsam Play-Station, man plaudert miteinander oder ähnliches.

Alle, die dieses, im Fußball nicht alltägliche Phänomen miterleben und eben auch schon andere Konstellationen registrieren mussten, sind sich einig: Hier wächst etwas immer enger zusammen, was definitiv zusammengehört. Und das ist, neben allen sportlichen Leistungsdaten, nicht nur eine starke Perspektive für die anstehende Rückrunde der Fußball-Bundesliga, sondern auch für die mittelfristige Zukunft von Hertha BSC.

von Hertha BSC