"Soll eine gute Saison bleiben"
Teams | 28. Januar 2014, 18:07 Uhr

"Soll eine gute Saison bleiben"

"Soll eine gute Saison bleiben"

Per Skjelbred sprach am Montag (27.01.14) im dritten DB-Hangout über viele interessante Themen.

Berlin – Das Schneechaos am Montag (27.01.14) in Berlin erschwerte die Anreise ins Studio am Leipziger Platz 8. Doch pünktlich um kurz vor 15 Uhr traf Per Skjelbred vor dem Gebäude unweit des Potsdamer Platzes ein. "Ich bin extra mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gekommen, damit ich pünktlich bin", sagte der sympathische Norweger lächelnd. Mit dem Fahrstuhl ging es dann in die vierte Etage, ein langer Flur führte direkt in den Vorraum des kleinen TV-Studios.

Dort nahm die Nummer 13 der Herthaner ab 15 Uhr zusammen mit Ex-Profi und Moderator Axel Kruse Platz. Zum dritten Mal fand der Google+-DB-Hangout bereits statt. Zugeschaltet waren die Teilnehmer Maxi, Luca, Marian und Max, welche unter anderem aus Aschaffenburg und München an der Videochatkonferenz teilnahmen. In dieser munteren Frage-Antwort-Runde äußerte sich Per Skjelbred u.a. zu dem Spiel gegen Frankfurt, seiner persönlichen Zukunft, einem früheren Vertragsangebot von Liverpool und vielen weiteren Themen.

Per Skjelbred über…

…das Spiel gegen Eintracht Frankfurt: Man kann es leider nicht mehr ändern. Das Gegentor resultiert aus meinem Fehler, das ist klar. Wir haben dadurch einen Punkt verloren, vielleicht sogar drei. Aber es gilt das nun abzuhaken, am Wochenende folgt die nächste Partie.

Wir waren insgesamt drei Tage lang unterwegs, das war eine lange Vorbereitung. Ich war die gesamte Zeit auch von der Familie weg, das Spiel war spät angesetzt, dann verlieren wir es auch noch. Anschließend folgt der Stau und der Flieger ist spät dran – ein insgesamt gebrauchtes Wochenende.

Nach der Aktion von Zambrano gegen Adrian Ramos habe ich versucht mit dem Schiedsrichter zu reden, aber er sagte ich solle weggehen. Ich habe ihn gefragt, ob er nichts gesehen hat, er antwortete mit "Nein". Dabei konnte ich die Aktion sehr genau sehen… Als guter Fußballer muss man so etwas nicht machen. Meine Philosophie ist es, das auch Respekt dazugehört und man solche Aktionen einfach sein lässt.

…seine persönliche Zukunft: Meine ehrliche Antwort ist, dass ich wirklich keine Ahnung habe. Wenn es nach mir geht, würde ich gerne in Berlin bleiben. Ich bin von Hamburg ausgeliehen und habe es somit nicht selbst in der Hand. Ich bin in Berlin aktuell sehr zufrieden, meine Familie ist sehr glücklich hier. Wir haben eine kleine Wohnung gefunden, zudem gehen meine Kinder in eine Kindertagesstätte.

Mein letztes Gespräch mit dem Sportchef des Hamburger SV, Oliver Kreuzer, liegt schon eine Weile zurück. Mein letzter Termin mit ihm war im Sommer 2013, als der Leih-Vertrag fixiert wurde.

…zu einem Vertrags-Angebot von Liverpool: Ich war als 14-jähriger Teilnehmer einer TV-Show, in welcher die größten Talente des Jahrgangs 1986/87 in Norwegen teilgenommen haben. Insgesamt zwölf Talente spielten dabei drei Wochen lang in großer Konkurrenz Fußball, diese Show war aber insgesamt zu viel für mich. Trotzdem zählte ich zu den beiden Gewinnern, welche ein Probetraining beim FC Liverpool bekamen.

Dort nahm ich dann auch teil und bekam tatsächlich einen Vertrag angeboten. Ich war zu diesem Zeitpunkt aber noch sehr jung, gerade einmal 14 Jahre alt, etwa 1,40m groß und wog vielleicht 40 Kilogramm. Ich kam direkt aus einem kleinen Dorf aus Norwegen nach Liverpool, das Ganze war in diesem Moment viel zu groß für mich. Sicher habe ich auch mal bereut, dass ich dort nicht hingegangen bin, allerdings hat mir der Fußball in Norwegen auch richtig Spaß gemacht.

…die Ziele für die Rückrunde: Wir haben jetzt keinen Tabellenplatz festgelegt, welcher unbedingt erreicht werden muss. In jedem Spiel sollen Punkte geholt werden, nach Möglichkeit natürlich drei. Wir fokussieren uns auf jedes Spiel. Nach dem sicheren Klassenerhlt können wir dann sehen, wo wir in der Tabelle stehen und vielleicht ein neues Ziel festlegen.

Es besteht natürlich immer der persönliche Druck, welchen man sich selbst macht. Zudem wissen wir sehr gut, wie schnell es im Fußball gehen kann. Wir bringen jetzt in jedem Spiel unsere Leistung und sammeln hoffentlich viele Punkte. Es soll einfach eine gute Saison für uns bleiben, die Tabelle ist dabei nicht so wichtig. Wir wollen guten Fußball spielen und unsere Leidenschaft auf den Platz bringen.

…den privaten Umgang in der Mannschaft und in seiner Familie: Innerhalb der Mannschaft trainieren und kämpfen wir gemeinsam. Wir unternehmen dann auch mal gern mal ein paar soziale Dinge zusammen. Trotzdem hat auch jeder Spieler seine eigene Familie, da ist es auch in Ordnung, wenn der Beruf gemacht wird und er dann geht.

Bei mir persönlich in der Familie ist immer eine Menge zu tun. Für mich beginnt der Arbeitstag als Vater um sechs Uhr morgens. Die Familie ist für mich aber auch vom Kopf her sehr gut, der Fokus liegt ohnehin schon stark auf dem Fußball. Wenn ich nach Hause komme, kann ich dort gut abschalten und meine Kinder sind glücklich, wenn ich bei ihnen bin. Dann vergesse ich schnell die schlechten, aber auch die guten Spiele. Dabei ist es ganz egal wie ein Spiel ausgeht, am nächsten Morgen stehe ich wieder um sechs auf und kümmere um die Kinder, auch um meiner Frau zu helfen.

…das kommende Bundesligaspiel: Nürnberg ist kein Gegner, der leicht zu schlagen ist, sie stehen defensiv meist gut und stabil. In der Hinrunde ist es wirklich schlecht gelaufen, obwohl die Nürnberger durchaus guten Fußball gespielt haben, sagten die Ergebnisse oft etwas anderes aus. Zuletzt konnte sie mit 4:0 gegen Hoffenheim - ebenfalls eine starke Mannschaft - gewinnen. Das ist wirklich nicht leicht. Wir müssen also zu 100 Prozent fokussiert sein, kämpfen und unser Spiel machen - dann holen wir auch unsere Punkte.

von Hertha BSC