Teams | 1. Februar 2014, 14:43 Uhr

Heimspielauftakt 2014

Heimspiel-auftakt 2014

Am Sonntag (02.02.14) um 15.30 Uhr empfängt Hertha BSC den 1. FC Nürnberg im Olympiastadion.

Berlin – Was ist von einem Gegner zu erwarten, der die gesamte Hinrunde keinen einzigen Sieg verbuchen konnte und zum Rückrunden-Auftakt einen 4:0-Sieg gegen die spielstarken Hoffenheimer feierte? Fragen wie diese dürften derzeit in den Köpfen der Hertha-Verantwortlichen herum kreisen. Doch die Blau-Weißen wollen sich gar nicht zu sehr auf den Gegner fokussieren, sondern vielmehr die eigene Leistung in den Mittelpunkt stellen: „Wir müssen uns wieder auf die Stärken der Hinrunde besinnen, wir standen auch gegen Frankfurt kompakt, haben kaum was zugelassen, das muss so bleiben,“ sagte Mittelfeldspieler Peter Niemeyer in Bezug auf die vergangene Partie gegen Eintracht Frankfurt und mit Ausblick auf das Spiel gegen Nürnberg.

Nachdem Top-Scorer Adrian Ramos im Spiel gegen Frankfurt eine Fleischwunde erlitten hatte, stieg er am Donnerstag (30.01.14) wieder in das Mannschaftstraining ein und absolvierte die gesamte Einheit. Ronny knickte zu Beginn der Woche unglücklich um, war aber ebenso wie Linksverteidiger Johannes van den Bergh am Donnerstag zurück im Kreise der Mannschaft. Weiterhin im Aufbautraining befinden sich Tolga Cigerci, "Jay" Brooks und Alexander Baumjohann. Während Cigerci und Brooks des Öfteren ihre Runden auf dem Trainingsplatz drehten, trainierte Baumjohann mit der Mannschaft und absolvierte viele Übungen mit, muss allerdings weiterhin Zweikampf- und Schussübungen meiden. Die Profis Fabian Holland, Maik Franz, Peer Kluge und Änis Ben-Hatira werden beim Testspiel der U23 gegen den FC St. Pauli eingesetzt. Sascha Burchert fällt immer noch verletzt aus.

Keine Unruhe aufkommen lassen

Nach der Niederlage gegen Eintracht Frankfurt ist bei Hertha BSC keine Unruhe aufgekommen. Das Spiel kann in der Kategorie „unglücklich gelaufen“ verbucht und der Blick nach vorn gerichtet werden – und vorn bedeutet in diesem Fall das Kräftemessen gegen den 1. FC Nürnberg. Im Training von Jos Luhukay war spürbar, dass er in der gesamten Trainingswoche die Intensität der einzelnen Einheiten hochhalten wollte. Passte dem Coach das Tempo seiner Profis nicht, griff er verbessernd und bestimmt ein und kitzelte so die letzten Prozente aus seiner Mannschaft heraus. Dass eben jener Luhukay in bislang fünf Partien gegen Nürnberg noch nie gewinnen konnte, sollte nicht mehr als eine zusätzliche Motivation des Trainers darstellen. Die Gesamt-Bilanz der beiden Teams ist dabei ausgeglichen: In 31 Duellen gab es für beide Vereine jeweils 13 Siege, fünf Mal trennten sich die Klubs unentschieden.

Das Nürnberger-Spiel wurde nach dem Trainerwechsel zu Gertjan Verbeek wieder strukturierter, der Erfolg stellte sich allerdings nicht ein. Der Coach des Clubs konnte erst im neunten Spiel seinen ersten Sieg in der Bundesliga feiern, kein Trainer dieses Vereins hatte je so lange auf den ersten Sieg warten müssen. Das Spiel der Franken krankte hauptsächlich an der schwachen Chancenverwertung – viele Top-Möglichkeiten wurden kreiert, diese aber zu wenig genutzt. Mit einer Verwertung von 37 Prozent bleibt die Mannschaft klar hinter dem Durchschnittswert (48%) der Liga zurück. Ein weiteres Problem stellen die vielen Gegentore dar, Torhüter Raphael Schäfer musste den Ball schon 33-mal aus dem Netz holen, nur der Hamburger SV, Werder Bremen und die TSG Hoffenheim kassierten mehr Gegentreffer. Doch nun scheinen die Nürnberger den Schalter umgelegt zu haben. In der Partie gegen Hoffenheim gewannen sie 148 Zweikämpfe – Saisonrekord. Zudem liefen die Franken insgesamt 3,4 km mehr als ihre Gegner. Wichtige Fakten über Fähigkeiten, welche im Abstiegskampf gefragt sind.

Verletzungssorgen in der Verteidigung beim Club

Bei den Cluberern herrschen aktuell Verletzungssorgen in der Innenverteidigung. Emanuel Pogatetz fällt sicher aus, hinter Per Nilsson steht ein Fragezeigen, zudem steht der langzeitverletzte Marcos António nicht zur Verfügung. Durch diesen dreifachen Ausfall an zentralen Verteidigern rückte zuletzt der gelernte Linksverteidiger Javier Pinola nach innen. Des Weiteren fehlt der Kapitän der japanischen Nationalmannschaft, Mittelfeldspieler Makoto Hasebe sowie Niklas Stark. Hanno Balitsch brach sich einen Zeh und fällt somit ebenfalls aus. Zudem gab der Club in der Transferperiode drei Spieler ab, Alexander Esswein wechselte zum FC Augsburg, Muhammed Ildiz sucht sein fußballerisches Glück in der Türkei und Talent Markus Mendler wurde nach Sandhausen verliehen. Der fränkische Verein verpflichtete zwei Neuzugänge. Zum einen wurde Ondrej Petrak, ein tschechischer U-21-Nationalspieler, welcher im zentral defensiven Mittelfeld oder als Innenverteidiger eingesetzt werden kann, unter Vertrag genommen. Zudem konnte am letzten Transfertag der zentrale Mittelfeldspieler José Campana ausgeliehen werden. Die Vereinsführung beweist mit dieser Transferpolitik, dass diese eine Menge Vertrauen in den aktuellen Kader setzt.

„Als Mannschaft sind noch ein paar Prozentpunkte nötig, damit wir wieder an die Leistungen der Hinrunde anzuknüpfen können“, sagte Trainer Jos Luhukay auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Nürnberg. „Das Defensivhalten hat gut funktioniert, im Spiel nach vorne haben wir viel gearbeitet, um es nun besser zu machen.“ Dass der Vorletzte aus Nürnberg nicht leicht zu schlagen sein wird, geht auch daraus hervor, dass der Club genauso vielen Niederlagen einstecken musste wie Hertha BSC (jeweils sechs). „Ich denke, dass uns ein schwieriges Auswärtsspiel erwartet, das wir aber unbedingt gewinnen wollen, um unserem Ziel wieder einen Schritt näher zu kommen“, sagte Josip Drmic im Interview zu herthabsc.de. Beide Mannschaften gehen somit hoch motiviert und mit einer großen Erwartungshaltung in die Begegnung.

Informationen zum Spiel:

Gesamtbilanz (Bundesliga): 31 Spiele, 13 Siege – 5 Unentschieden – 13 Niederlagen

Anstoß: Sonntag, 02.02.2014, 15.30 Uhr
Stadion: Olympiastadion
Schiedsrichter: Michael Weiner

So könnte Hertha spielen: Kraft – Pekarik, Lustenberger, Langkamp, van den Bergh – Hosogai, Niemeyer – Allagui, Skjelbred, Schulz – Ramos

So könnte Nürnberg spielen: R. Schäfer – Chandler, Petrak, Pinola, Plattenhardt – Frantz – Drmic, Feulner, Kiyotake, Hlousek – Ginczek

Das Spiel im TV: ab 15.30 Uhr live auf Sky und im Hertha BSC-Liveticker ab 15.15 Uhr

Bildergalerie: 1. FC Nürnberg - Hertha BSC

von Hertha BSC