Teams | 7. Februar 2014, 19:23 Uhr

Zurück in die Erfolgsspur

Zurück in die Erfolgsspur

Hertha BSC tritt am Samstagabend beim Hamburger SV an - für Herhta geht es um drei wichtige Punkte.

Berlin – Am Samstag um 18.30 Uhr tritt Hertha BSC in der Imtech Arena gegen den Hamburger Sport-Verein an. Der Rückrundenstart beider Mannschaften verlief nicht gerade optimal. Während der HSV beide Spiele mit 3:0 verlor - zu Hause gegen Schalke 04 sowie auswärts bei der TSG Hoffenheim - waren die Begegnungen der Berliner umkämpfter. Der 0:1-Niederlage in Frankfurt folgte eine äußerst unglückliches 1:3 gegen den 1. FC Nürnberg. Während die beiden Niederlagen für Hertha BSC eher in die Kategorie 'Dämpfer' eingeordnet werden können, bedeuteten die Pleiten des HSV den Fall auf den direkten Abstiegsrang 17. Kapitän Rafael van der Vaart beschreibt die mehr als angespannte Lage wie folgt: „Es ist eine Katastrophe, was wir spielen. Wir versuchen alles, aber es geht nichts.“

Während in Hamburg die Alarmglocken schrillen, gibt es aus der Hauptstadt im personellen Bereich weitestgehend positive Nachrichten zu vermelden. John Anthony Brooks und Tolga Cigerci kehrten am Mittwoch (05.02.14) wieder ins Mannschaftstraining zurück und absolvierten die folgenden Trainingseinheiten über die volle Distanz. Während es für Brooks noch nicht für den Kader reichte, ist Cigerci wieder mit dabei. Ebenfalls nicht mit in Hamburg dabei sein können Spielmacher Alexander Baumjohann sowie Torhüter Rune Almenning Jarstein. Bitter ist zudem der Ausfall von Fabian Lustenberger, der sich am Donnerstag verletzte und für das Spiel ausfällt. Per Skjelbred, der unter der Woche an einer Grippe laborierte, konnte zum Ende der Woche wieder trainieren. Besonders für den norwegischen Mittelfeldstrategen wäre ein Ausfall ärgerlich, wartet mit dem HSV doch die Mannschaft, von welcher er aktuell nach Berlin ausgeliehen ist.

Cigerci ist wider dabei

Für Diskussionen in der Hauptstadt sorgte zuletzt hauptsächlich das Zustandekommen der Pleite gegen den 'Club'. Doch Coach Jos Luhukay wollte den Fehler nicht beim Schiedsrichtergespann suchen: „Wir haben es uns selbst anzurechnen, dass wir in der ersten Halbzeit die Chancen, die wir hatten, nicht genutzt haben.“ Nürnberg machte nach Aussage des Trainers aus wenig viel und entführen somit die drei Punkte aus der Hauptstadt. Doch nun hat die gesamte Mannschaft die Zeit genutzt, um sich auf das Spiel gegen Hamburg zu fokussieren. Neben den intensiven Trainingseinheiten studierte die Mannschaft den kommenden Gegner auch ausgiebig per Videoanalyse und sieht sich für das Spiel am Samstag gewappnet. Mittelfeldspieler Tolga Cigerci, der nach seiner Verletzung an der Achillessehne wieder zurück im Kader ist, gab bereits eine Zielsetzung aus: „Es wird schwierig für den HSV, wir werden uns zu 100 Prozent auf das Spiel konzentrieren und versuchen zu gewinnen.“

Schwierig sind die letzten Wochen beim Hamburger Sport-Verein auch schon vor der Partie. Nach den beiden Niederlagen in den ersten Spielen der Rückrunde war große Aufregung angesagt. Werden die vergangenen Begegnungen des HSV betrachtet, setzte es sogar fünf Niederlagen in Folge, dies bedeutet die Einstellung des Vereinsnegativrekords. Für Änis Ben-Hatira, der sein erstes Bundesliga-Spiel für die Rothosen absolvierte, ist diese Entwicklung schwer nachzuvollziehen: „Sie haben die Qualität und auch erfahrene sowie gute Spieler in ihren Reihen.“ Das Hauptproblem der Hamburger stellt die Defensive dar. Trotz namhafter Spieler wie Heiko Westermann oder Marcel Jansen kassierte der HSV schon 44 Gegentore – einsame Ligaspitze. Zudem fielen bereits 40 Tore aus dem laufenden Spiel heraus. Trotz dieser Bilanz wiedersetzen sich die Hamburger den üblichen Reflexen der Branche und nehmen Trainer Bert van Marwijk aus der Schusslinie. Vielmehr wird eine deutliche Leistungssteigerung der Profis gefordert.

Lasogga-Einsatz ist fraglich

Zu der ohnehin schwierigen sportlichen Situation kam in den vergangenen Wochen auch noch das Verletzungspech dazu. Unmittelbar nachdem Ersatz-Stürmer Artjoms Rudnevs an Hannover 96 ausgeliehen wurde, riss sich Offensivakteur Maximilian Beister das Kreuzband – Saisonaus. Sehr bitter, da der 23-Jährige eine Belebung des Angriffs darstellte und in 16 Spielen auf fünf Treffer und sechs Vorlagen kam. Zu allem Überfluss zog sich der von Hertha BSC ausgeliehene Pierre-Michel Lasogga einen Muskelfaserriss zu. Der wuchtige Angreifer bescherte dem HSV mit bisher neun Toren wichtige Punkte – ohne seine Präsenz im Sturmzentrum gelang den Hamburgern in der Rückrunde noch kein Treffer. Wohl auch deshalb wurde Sportchef Oliver Kreuzer auf dem Transfermarkt aktiv. Mit Ouasim Bouy (20) und Ola John (21) lieh er zwei junge und talentierte Spieler aus. Während Bouy im zentralen Mittelfeld beheimatet ist, hat John seine Stärken auf den offensiven Außenbahnen. Erfreuliches gab es von den beiden Leistungsträgern Heiko Westermann und René Adler zu berichten: Beide stiegen nach ihren Verletzungen wieder ins Mannschaftstraining ein. Ob es auch bei Lasogga zu einem Einsatz gegen seinen eigentlichen Klub reichen wird, entscheidet sich wohl kurzfristig.

Bei der Auswärtspartie in Hamburg kann Hertha BSC auf die Unterstützung von etwa 3.100 Fans zählen. „Wir müssen in erster Linie versuchen die individuellen Fehler aus den ersten Spielen abzustellen“, ließ Coach Luhukay auf der Pressekonferenz vor der Begegnung gegen den HSV verlauten. „Wir haben in den Spielen nicht das letzte Quäntchen Glück gehabt, es ist aber unsere Aufgabe, sich dieses wieder zu erzwingen“, sagte der Niederländer. Den Gegner betrachtet er als eine gute Mannschaft mit hoher individueller Qualität, die die Erwartungen bisher nicht erfüllen konnte. Die Hamburger Mannschaft scheint in dieser Woche viele Gespräche geführt zu haben und dadurch enger zusammengerückt zu sein. Der Kapitän der krisengeschüttelten Hamburger, Rafael van der Vaart sprach in diesem Zusammenhang wörtlich davon, dass „wir füreinander durchs Feuer gehen. Wir brauchen einen Sieg und das muss unbedingt gegen Hertha passieren.“ Die Hamburger stehen unter Druck und sind hoch motiviert, endlich wieder drei Punkte einzufahren, denn sechs Niederlagen hintereinander gab es für den HSV noch nie. Den Rothosen diese unrühmliche Serie aufzubürden ist nicht die erklärte Absicht der Hertha-Profis, dennoch wird auf solche Befindlichkeiten keine Rücksicht genommen. Abschließend führte Trainer Luhukay an, dass die Mannschaft mit Mut und Überzeugung auflaufen solle, um somit auch Punkte aus Hamburg mitzunehmen.

Informationen zum Spiel:

Gesamtbilanz (Bundesliga): 61 Spiele, 23 Siege – 13 Unentschieden – 25 Niederlagen
Anstoß: Samstag, 08.02.2014, 18.30 Uhr
Stadion: Imtech Arena
Schiedsrichter: Deniz Aytekin

So könnte Hamburg spielen: Adler – Diekmeier, Tah, Westermann, Jansen – Badelj, Arslan – Ilicevic, van der Vaart, Chalhanoglu – Zoua

So könnte Hertha spielen: Kraft – Pekarik, Kobiashvili/Janker, Langkamp, van den Bergh – Hosogai, Cigerci – Allagui, Skjelbred, Schulz – Ramos

Live dabei sein: ab 18.30 Uhr auf Sky und im Hertha BSC-Liveticker ab 18.15 Uhr

von Hertha BSC