"Die Mischung stimmt"
Teams | 13. Februar 2014, 16:50 Uhr

"Die Mischung stimmt"

"Die Mischung stimmt"

Bei Wolfsburgs Ricardo Rodriguez fließt sowohl schweizer als auch spanisches Blut durch die Adern.
Berlin - Vor dem Aufeinandertreffen am kommenden Sonntag (16.02.14) im Olympiastadion zwischen Hertha BSC und dem VfL Wolfsburg hat herthabsc.de mit Wolfsburgs Linksverteidiger Ricardo Rodriguez gesprochen. Der Schweizer Nationalspieler spricht im Interview über den Rückrundenstart der "Wölfe", seine Herkunft, die Ziele in dieser Saison und über seine WM-Chancen im Sommer:

herthabsc.de: Ricardo Iván Rodríguez Araya... Ihr Name klingt bereits sehr temperamentvoll. Wie würden Sie sich charakterisieren?
Rodriguez: Ich würde sagen, ich bin ein einfacher, eher ruhiger Typ, der seine Meinung sagt, wenn es sein muss, aber auch gerne mal für einen Spaß zu haben ist. Außerdem bin ich ein echter Familienmensch.

herthabsc.de: Sie sind in der Schweiz geboren, besitzen aber sowohl die schweizer als auch die spanische Staatsbürgerschaft. Wie viel „Torero“ steckt in Ihnen?
Rodriguez: Ich bin in der Schweiz geboren und aufgewachsen, aber durch meine Familie doch schon sehr südländisch geprägt. Ich möchte es so sagen: Meiner Meinung nach stimmt die Mischung bei mir. (lacht)

herthabsc.de: Vor zwei Jahren verließen Sie als 19-Jähriger die Heimat und wechselten zum VfL Wolfsburg nach Deutschland in die Bundesliga. Wie zufrieden sind Sie mit ihrer Entwicklung?
Rodriguez: Ich habe mich unter Dieter Hecking als Stammspieler beim VfL etabliert, darüber bin ich natürlich froh. Ich freue mich auch, dass ich es in der aktuellen Saison geschafft habe, offensiv für mehr Gefahr zu sorgen und endlich auch ab und zu ein Tor zu erzielen. Meine Hauptaufgabe ist und bleibt aber weiterhin die Defensive.

herthabsc.de: Sie haben mit dem VfL eine gute Hinrunde absolviert und sind dann mit zwei Niederlagen in die Rückrunde gestartet. Wie wichtig war der Erfolg am letzten Spieltag gegen Mainz?
Rodriguez: Der Sieg gegen Mainz war sehr wichtig für uns, weil es gegen einen direkten Tabellennachbarn ging. Nach unseren Niederlagen gegen Hannover und Schalke haben wir uns nicht beunruhigen lassen. Das haben wir mit diesem Heimsieg auch nochmal unterstrichen. Uns war und ist klar, dass es in der zweiten Saisonhälfte Rückschläge geben kann. Entscheidend dabei ist, wie man als Team damit umgeht.

herthabsc.de: Jetzt kommt es zum Spitzenspiel gegen den Tabellennachbarn Hertha BSC. Was für eine Partie erwarten Sie am Sonntag (16.02.14) im Olympiastadion?
Rodriguez: Es wird ein schwieriges Spiel, ohne echten Favoriten. Hertha steht in der Tabelle mit 31 Punkten gut da und spielt eine starke Saison. Dementsprechend werden sie alles versuchen, das Spiel zu gewinnen. Aber das wollen wir natürlich auch – und so werden wir auch in Berlin auftreten. Wenn wir unsere Stärken zum Tragen bringen, können wir am Schluss als Sieger vom Platz gehen.

herthabsc.de: Was ist in dieser Saison für den VfL noch möglich? Was sind ihre Ziele?
Rodriguez: Nach der guten Hinrunde wollen wir unseren Platz im oberen Tabellendrittel natürlich verteidigen und uns gleichzeitig als Mannschaft weiterentwickeln. Wir sind auf einem guten Weg, aber ich weiß, dass wir noch besser spielen können. Ich persönlich will auch an meine Leistungen aus der ersten Saisonhälfte anknüpfen und so meinen Teil zu unserer positiven Entwicklung beitragen.

herthabsc.de: In diesem Jahr steht auch im Sommer die WM in Brasilien an. Wie sehen Sie ihre Chancen dabei zu sein? Was ist für die Schweiz am ‚Zuckerhut’ drin?
Rodriguez: Ich war zuletzt bei allen Spielen dabei, also stehen meine Chancen auf eine WM-Nominierung nicht schlecht, denke ich. Wir haben eine machbare Gruppe erwischt, in der Frankreich sicher der Favorit ist. Wenn wir in den drei Spielen alles abrufen haben wir gute Karten, die Gruppenphase zu überstehen. Und dann schauen wir mal. (lacht)

herthabsc.de: Apropos Schweiz: Pflegen Sie Kontakt zu Landsmann Fabian Lustenberger? Wie haben Sie seine Leistungen bislang in dieser Saison gesehen?
Rodriguez: Ich kenne Fabian nicht so gut, daher haben wir auch keinen Kontakt miteinander. Bei Hertha macht er, soweit ich das aus der Distanz beurteilen kann, einen wirklich guten Job in der Innenverteidigung – und das seit langem. Er ist ein echter Führungsspieler und völlig zu Recht auch Kapitän.

von Hertha BSC