Teams | 15. Februar 2014, 16:58 Uhr

Duell gegen den Tabellennachbarn

Duell gegen den Tabellennachbarn

Hertha BSC zeigt vor dem Spiel am Sonntag (16.02.14) Respekt, will aber Zählbares.

Berlin – Was für eine Parallelität der Ereignisse. Hertha BSC und der VfL Wolfsburg starteten jeweils mit zwei Niederlagen in die Rückrunde, um am vergangenen Spieltag einen 3:0-Sieg zu feiern. Während die Herthaner souverän und ungefährdet in Hamburg gewannen, taten sich die Niedersachsen gegen Mainz 05 anfangs schwer, siegten dann aber doch verdient durch drei Treffer in der zweiten Halbzeit. Beide Mannschaften sind aktuell auf Kurs, spielen eine gute Saison, was sich auch in der Tabelle widerspiegelt. Aktuell haben die Blau-Weißen 31 Punkte auf dem Konto, mit einem Heimsieg am Sonntag (16.02.14) um 17.30 Uhr gegen den Tabellennachbarn aus Wolfsburg (33 Punkte) könnte sich die Mannschaft von Trainer Jos Luhukay sogar auf den sechsten Platz vorschieben. Allerdings warnt Trainer Jos Luhukay vor den Gästen aus der VW-Stadt und sieht den Gegner zurück in der Erfolgsspur – am Ende der Spielzeit gar im europäischen Geschäft.

Die Personallage der Berliner ist weiterhin kaum verändert. Aufgrund des Muskelfaserrisses im Oberschenkel von Kapitän und Stamm-Innenverteidiger Fabian Lustenberger muss das Trainerteam erneut eine Lösung für die Besetzung der zentralen Verteidigung finden. Da Levan Kobiashvili seine Aufgabe auf dieser Position gut löste, ist es möglich, dass er erneut gegen Wolfsburg beginnt. Für Rune Almenning Jarstein kommt die Rückkehr in den Kader zu früh – der norwegische Torhüter soll nach dem Wochenende wieder komplett ins Mannschaftstraining einsteigen. Komplett fehlen wird nach wie vor der im Aufbautraining befindliche Alexander Baumjohann sowie Fabian Holland. Sascha Burchert, Nico Schulz und Christoph Janker fehlen zudem im Kader, da sie parallel für die U23 bei Lok Leipzig antreten.

Ein weiteres Erfolgserlebnis folgen lassen

Nach dem überzeugenden 3:0-Auswärtserfolg in Hamburg kehrte auch das zuletzt fast verloren geglaubte Glück zurück. Zuvor hatte Luhukay eingefordert, sich dieses mit aller Macht zurück zu erkämpfen. Das wurde in Hamburg eindrucksvoll getan – sinnbildlich dafür stand, dass die Mannschaft direkt nach dem verschossenen Elfmeter von Adrian Ramos die Führung erzielte. Damit diesem Erfolgserlebnis ein weiteres folgt, bereitete sich die Mannschaft gewissenhaft auf den VfL Wolfsburg vor. "Wir werden uns im Training das erarbeiten, was uns im Spiel erwartet", sagte der von den Niedersachsen ausgeliehene Tolga Cigerci mit Hinblick auf das Spiel am Sonntag. Aufgrund einer gewissenhaften Vorbereitung und guten taktischen Vorgabe durch das Trainerteam rechnet sich der zentrale Mittelfeldspieler durchaus etwas aus: "Wir spielen zu Hause, haben die Fans im Rücken und versuchen natürlich auf Sieg zu gehen."

Die Gäste aus Niedersachsen blicken nun auch wieder entspannter auf das Spiel in Berlin. Nach einem 3:0-Erfolg gegen den FSV Mainz 05 verteidigte der VfL den sechsten Tabellenplatz. Am Mittwoch (12.02.14) konnten die 'Wölfe' zudem ins Halbfinale des DFB-Pokals einziehen. In Hoffenheim siegten die Wolfsburger mit 3:2 und treffen nun auf Borussia Dortmund. Allgemein kann der VfL auf seine gute Offensive zählen, insgesamt wurden bereits 317 Torschüsse abgegeben und 45 Großchancen kreiert. Zudem haben sich bereits zwölf verschiedene Profis in die Torschützenliste eintragen können – allesamt starke Werte im Liga-Vergleich. Auch die Defensive ist deutlich gefestigter als in den Jahren zuvor – mit 24 Gegentreffern mussten nur Bayer Leverkusen (20) und Bayern München (9) weniger Tore hinnehmen als Wolfsburg. Dies hat natürlich auch Luhukay registriert: "Der VfL hat eine konstante Stabilität in der Defensive und ist zudem offensivstark. Sie haben Spieler, die technisch stark sind und gut vorbereiten, aber auch abschließen können."

Der Abwehrchef Naldo ist gesperrt

Doch nun fällt gegen Hertha BSC der Abwehrchef und Leistungsträger Naldo gelb-gesperrt aus. Für den Brasilianer wird wohl Timm Klose in die Mannschaft rücken. Der großgewachsene Schweizer wechselte im Sommer 2013 mit großen Ambitionen nach Wolfsburg, kam jedoch bisher nicht an Nachwuchsspieler Robin Knoche vorbei, der Woche für Woche mit Naldo das Duo in der Innenverteidigung bildete. Verzichten muss der VfL zudem auf Routinier Jan Polák sowie den langzeitverletzten Vieirinha. Der zuvor angeschlagene zentrale Mittelfeldspieler Slobodan Medojević ist wieder eine Option für die Startelf und könnte neben Luiz Gustavo im defensiven Mittelfeld beginnen. Die Position davor wird seit Ende Januar von Kevin de Bruyne ausgefüllt. Die Neuverpflichtung vom FC Chelsea war sicher auch ein Grund dafür, dass der bisherige Spielmacher Diego zu Atlético Madrid wechselte. Diese personelle Änderung sorgte laut Trainer Dieter Hecking dafür, dass sich die Mannschaft mit de Bruyne wieder neu zusammenfinden muss.

Im Jahr 1997 stiegen der VfL und Hertha noch gemeinsam in die Bundesliga auf. Seitdem haben die Blau-Weißen gegen keine andere Mannschaft häufiger gewonnen als gegen die Wolfsburger. Auch die Heimbilanz gibt Grund zum Optimismus: In 14 Spielen stehen acht Siege, vier Remis sowie erst zwei Niederlagen zu Buche. Trotzdessen erwartet Luhukay eine gute Wolfsburger Mannschaft: "Wir treffen auf einen sehr starken Gegner, welche für mich zu den Besten der Liga gehört. Speziell, was ihre Qualität und Möglichkeiten betrifft." Diese Wertschätzung beruht auf Gegenseitigkeit, auch Wolfsburg Trainer Dieter Hecking zollte der bisherigen Leistung der Blau-Weißen seinen Respekt und äußerte sich wie folgt: "Hertha spielt als Mannschaft sehr geschlossen und wir wissen auch, dass sie alles tun werden, um das Spiel zu gewinnen." Die Berliner haben einiges entgegenzusetzen und steht nicht grundlos nur zwei Punkte hinter den Wolfsburgern. "Wir können jetzt mit breiter Brust auftreten", machte Sebastian Langkamp auch mit Rückblick auf das 3:0 in Hamburg deutlich. Die Zielsetzung für die Begegnung im Olympiastadion gibt einmal mehr der Trainer aus: "Trotz geringerer Mittel und Qualität wollen wir mit einem Erfolg an Wolfsburg vorbei ziehen – das ist der Ansporn und die Motivation für Sonntag."


Informationen zum Spiel:

Gesamtbilanz (Bundesliga): 29 Spiele, 13 Siege – 7 Unentschieden – 9 Niederlagen
Anstoß: Sonntag, 16.02.2014, 17.30 Uhr
Stadion: Olympiastadion
Schiedsrichter: Marco Fritz

So könnte Hertha spielen: Kraft – Ndjeng, Langkamp, Kobiashvili, Pekarik – Hosogai, Cigerci – Allagui, Skjelbred, van den Bergh – Ramos

So könnte Wolfsburg spielen:
Benaglio – Träsch, Klose, Knoche, Rodríguez – Medojević, Luiz Gustavo – Arnold, de Bruyne, Perisic – Dost

Live dabei sein: ab 17.30 Uhr auf Sky und im Hertha BSC-Liveticker ab 17.15 Uhr

von Hertha BSC