Torschütze. Teamplayer. Gentleman.
Teams | 18. Februar 2014, 15:57 Uhr

Torschütze. Teamplayer. Gentleman.

Torschütze. Teamplayer. Gentleman.

Per Skjelbred zeigte im und nach dem Spiel gegen Wolfsburg was einen Profi ausmacht.
Berlin - Es herrschte nach dem Abpfiff gegen den VfL Wolfsburg irgendwie eine komische Stimmung bei den Akteuren in der Mixed-Zone. Einerseits ärgerte man sich über die bittere 1:2-Niederlage gegen den Tabellennachbarn, andererseits wusste man aber auch die individuelle Qualität des Gegners einzuschätzen. Dennoch: Man befand sich über die gesamten 90 Minuten im Olympiastadion mindestens auf Augenhöhe mit den finanzstarken „Wölfen“ und hatte mehrere Möglichkeiten, das Ergebnis nach der Führung auszubauen. Stattdessen schlugen die Wolfsburger zweimal eiskalt zu und entführten alle drei Punkte aus Berlin. „An der einen oder anderen Stelle haben vielleicht ein paar Prozent gefehlt. Wir hatten die Möglichkeit, das zweite und dritte Tor zu machen. Aber so ist Fußball. Wir hätten einen, vielleicht sogar drei Punkte verdient gehabt, aber es sollte einfach nicht sein“, erklärte Per Skjelbred nach der Partie.
Jener Per Skjelbred brachte die Herthaner in der 23. Minute in Führung und war im zentralen Mittelfeld wieder viel unterwegs. Er arbeitete für die Mannschaft, lief immer wieder Räume zu und war ständig anspielbar. Bis zu seiner Auswechslung legte der laufstarke Norweger 10,75 km zurück, absolvierte 28 Sprints, davon 17 nach vorne und 11 zurück. Die Nummer 13 der Blau-Weißen hatte 41 Ballkontakte und eine bemerkenswerte Passquote von fast 87 Prozent - ein echter Teamplayer.

Das zeigte sich - bei aller Enttäuschung über das Ergebnis - auch nach dem Spiel. Nicht nur die TV-Teams hatten es auf den sympathischen Norweger abgesehen, sondern auch die Kollegen der schreibenden Zunft wollten mit dem Torschützen sprechen. Skjelbred präsentierte sich als wahrer Gentleman und wartete ab bis Routinier Levan Kobiashvili das Interview beendet hatte. Erst dann stellte sich der Mittelfeldspieler den Fragen der Journalisten - ein echter Vollprofi eben. Und auch im Gespräch stellte er die Mannschaft in den Vordergrund. „Ich bin glücklich, dass ich das Tor gemacht habe. Aber Tore kann man nicht alleine schießen. Das machen wir immer gemeinsam“, so Skjelbred bescheiden. Das der Norweger auch bei den TV-Interviews exakt (!) auf der vorgegebenen, markierten Fläche stand, rundet die Sache ab. So ist der Norweger eben: bodenständig, mannschaftsdienlich, respektvoll und vorbildlich.

von Hertha BSC