"Stuttgart gezielt wehtun"
Teams | 18. Februar 2014, 18:11 Uhr

"Stuttgart gezielt wehtun"

"Stuttgart gezielt wehtun"

Marcel Ndjeng im Interview über die ärgerliche Heimniederlage gegen Wolfsburg, seine Position, das kommende Spiel in Stuttgart und über Hertha BSC und die Stadt Berlin.

Berlin - Marcel Ndjeng bearbeitet die rechte Seite von Hertha BSC, mal übernimmt der Deutsch-Kameruner den defensiveren, mal den offensiveren Part. Eins ist sicher: Er haut sich immer voll rein und gibt 100 Prozent. In der Hinrunde warf ihn eine langwierige Verletzung (Knochemarködem im Zeh) zurück, seit der Rückrunde ist Ndjeng wieder fester Bestandteil der ersten Elf von Jos Luhukay. Im Interview spricht die Nummer 8 der Herthaner über die ärgerliche Heimniederlage gegen Wolfsburg, seine Position, das kommende Spiel in Stuttgart und über Hertha BSC und die Stadt Berlin. 

herthabsc.de
: Marcel, 1:0 zu Hause gegen Wolfsburg geführt und trotzdem verloren. Die Niederlage hätte nicht sein müssen oder?
Marcel Ndjeng
: Auf keinen Fall. Wir haben uns gut präsentiert und ein ordentliches Spiel gemacht. Wir haben uns auch in den 1:1-Duellen nicht schlecht geschlagen, leider haben wir nach langer Zeit mal wieder ein Gegentor nach einer Standardsituation bekommen. Das war ärgerlich.

herthabsc.de: Torchancen gab es genug, der Ball wollte einfach nicht rein. Gibt es einen Zusammenhang, dass gerade gegen Topteams der Liga die Effizienz fehlt?
Ndjeng
: Nein. Hätten wir eine Woche vorher gegen Wolfsburg gespielt, hätten wir das Spiel wahrscheinlich gewonnen, so haben wir in Hamburg dreifach gepunktet. Das war mental sehr wichtig. Es gibt manchmal solche Tage. Die Anzahl unserer Tore zeigt ja auch, dass unsere Offensivspieler das Tor treffen können.

herthabsc.de: 31 Punkte nach 21 Spielen und 13 Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz. Was ist in dieser Saison noch möglich?
Ndjeng
: Wir haben gerade eine schwierige Phase, aber nur was die Ergebnisse anbelangt. Wir werden nichts ändern und auch weiter so auftreten. Wir erarbeiten uns Möglichkeiten und lassen defensiv kaum etwas zu. Am Ende kommt nur momentan zu wenig Zählbares dabei herum, aber wir lassen uns nicht verrückt machen. Der Klassenerhalt ist das Ziel und davon lassen wir uns auch nicht abbringen.

herthabsc.de: Cheftrainer Jos Luhukay hat euch am Dienstag (18.02.14) einen Tag frei gewährt, bevor einen Tag später die Vorbereitung auf Stuttgart beginnt. Wie hast Du den freien Tag verbracht?
Ndjeng
: Ich habe ausgeschlafen und mich ausgeruht. Wir waren ein bisschen spazieren und ich habe einfach die Zeit genutzt, um abzuschalten und Zeit mit meiner Freundin zu verbringen.

herthabsc.de: Stuttgart steht mit dem Rücken zur Wand, hat im Jahr 2014 noch keinen Punkt geholt und die letzten beiden Spiele sogar mit 1:4 verloren. Fluch oder Segen? Wie schätzt Du die Situation ein?
Ndjeng
: Weder noch. Wir sind in einer guten Ausgangsposition und sollten versuchen, Stuttgart nicht zur Entfaltung kommen lassen. Wir wollen unser Spiel durchbringen und dann aus der Situation Profit schlagen.

herthabsc.de: Deine persönliche Bilanz gegen Stuttgart ist auch ausbaufähig. Zwei Spiele, zweimal 1:3 verloren. Wird Zeit, dass sich das ändert oder?
Ndjeng
: (lacht). Die Bilanz ist ja wirklich erschreckend. Gut, dass ich das nicht wusste. Aber am Samstag hab ich ja die Möglichkeit, mit einem positiven Ergebnis daran etwas zu ändern.

herthabsc.de: Was erwartest Du für eine Partie am Samstag (22.02.13) im Schwabenland?
Ndjeng
: Ich denke nicht, dass es ein offener Schlagabtausch wird. Stuttgart wird versuchen, Sicherheit zu gewinnen. Wir wollen dem VfB gezielt wehtun, defensiv gut stehen und wie gewohnt schnell umschalten.

herthabsc.de: Jos Luhukay schätzt deine Vielseitigkeit. In den letzten Spielen hast Du auf der rechten Seite mal den defensiveren und mal den offensiveren Part übernommen. Hast Du einen Favoriten?
Ndjeng
: Nicht wirklich. In erster Linie spiele ich da, wo der Trainer meine größten Stärken sieht. Das ist von Gegner zu Gegner unterschiedlich. Jede Position hat seine Aufgaben, das variiert natürlich und ist immer der taktischen Ausrichtung angepasst.

herthabsc.de: Seit 2012 bist Du nun bei Hertha BSC und es könnten noch weitere Jahre folgen. Was zeichnet Hertha BSC und die Stadt Berlin aus?
Ndjeng
: Ich hatte bis jetzt 1,5 erfolgreiche Jahre bei Hertha. Die Stadt, der Verein, das Stadion, die Fans und das Umfeld sind eine eingeschworene Einheit. Es ist schön das hier mitzuerleben und ich freue mich, dass ich meine Qualitäten einbringen darf.

von Hertha BSC