
Stuttgart vs. Hertha BSC im Statistik-Vergleich
Stuttgart vs. Hertha im Statistik-Vergleich

Stuttgart drohen Negativ-Rekorde, Hertha setzt auf eigene Stärke. Die Statistiken vor dem Spiel.
Berlin - Im Vorfeld der Begegnung zwischen dem VfB Stuttgart und Hertha BSC am Samstag (22.02.14) um 15.30 Uhr lohnt sich ein Blick auf die aktuellen Statistiken beider Teams. Stuttgart steht kurz davor, einen Negativrekord einzustellen: Die letzten sechs Spiele wurden allesamt verloren. Mehr als sechs Niederlagen in der Bundesliga in Folge gab es für Stuttgart nur in der Spielzeit 1986/87, als die Schwaben die letzten sieben Begegnungen verloren. Ebenso wurde ein weiterer Rekord in negativer Hinsicht eingestellt, der Verein sammelte nach 21 Spielen erst 19 Punkte – dies war bisher in erst in zwei weiteren Spielzeiten der Fall. Aktuell hat Stuttgart lediglich einen Punkt Vorsprung auf den Relegationsrang und muss den zweiten Abstieg aus der Bundesliga in seiner Vereinshistorie befürchten.
Hertha BSC fiel durch die Niederlage gegen den VfL Wolfsburg auf den achten Tabellenrang zurück. Der Vorsprung auf den Relegationsrang beträgt aktuell komfortable 13 Punkte. Wird der Blick nach oben gewagt, ist ein drei Punkte Rückstand auf Borussia Mönchengladbach zu erkennen. Die Gladbacher stehen aktuell auf dem sechsten Platz und dürfen sich Hoffnungen auf die Teilnahme an der Qualifikation für die Europa League machen. Obwohl Hertha wieder auswärts ran muss, gibt diese Statistik Hoffnung: Vier der letzten fünf Auswärtspartien gewannen die Blau-Weißen, lediglich gegen Eintracht Frankfurt gab es trotz spielerischer Überlegenheit eine Schlappe. Eine weitere Statistik sagt aus, dass Hertha aktuell bei 1.498 Toren in der Bundesliga steht und somit nur noch zwei Treffer zum Jubiläum benötigt.

Werte zu den Offensivreihen
Ein interessantes Bild zeigt sich im Vergleich der Offensivabteilungen. Stuttgart erzielte in dieser Saison bisher 34 Tore und hat somit eine Chancenverwertung von 18 Prozent vorzuweisen – der viertbeste Ligawert. Mit 32 Toren und 17 Prozent stehen die Blau-Weißen diesem jedoch kaum nach. Beeindruckend sind bei den Schwaben die Anzahl der Kopfballtore. Mit neun Treffern liegen sie ligaweit auf Platz zwei – ärgerlich ist aus Sicht der Stuttgarter, dass mit Vedad Ibisevic der kopfballstärkste Spieler gesperrt fehlt – der Bosnier erzielte bereits vier Tore mit dem Kopf, nur Adrian Ramos (5) traf häufiger. Bestwerte in der Liga kann Stuttgart mit zehn Toren in der Anfangsviertelstunde vorweisen. Ebenso erzielten sie bereits 7 Tore nach Ecken, was bedeutet, dass statistisch gesehen nach jeder 13. Ecke ein Tor fällt. Doch aktuell lahmt der Angriff der Stuttgarter etwas. In den letzten neun Spielen erzielten der Verein lediglich zehn Tore, dabei fiel nur einmal mehr als ein Treffer. Zudem gaben ligaweit nur drei Teams weniger Schüsse auf das Tor des Gegners ab als Stuttgart (250 Versuche).
Doch auch bei diesen Werten brauchen sich die Herthaner nicht zu verstecken: Die Mannschaft aus der Hauptstadt erzielte bereits fünf Tore nach Eckbällen, also fällt nach dieser Berechnung nach jedem 19. Eckball ein Treffer. Die Berliner können mit 46 Großchancen einen besseren Wert aufweisen als die Stuttgarter, ebenso liegt die Schussgenauigkeit bei 50 Prozent, die der Schwaben bei 47 Prozent. Hertha BSC traf bereits fünf Mal nach einem Konter der eigenen Mannschaft, nur die Top-Klubs Bayer 04 Leverkusen und Borussia Dortmund erzielten mehr Tore (jeweils sieben).

Statistiken zur Defensive
Die Abwehr der Stuttgarter musste in dieser Saison bereits 45 Gegentore hinnehmen, nur Werder Bremen und der Hamburger SV kassierten mehr Treffer. Anfällig zeigt sich Stuttgart vor allem in der Schlussviertelstunde – schon elf Gegentore fielen bei den Schwaben in den letzten Minuten, der schwächste Wert in der Liga. Dies stellt einen krassen Gegensatz zu den Blau-Weißen dar, die in diesem Zeitraum lediglich fünf Tore hinnehmen mussten, der drittbeste Wert der Liga. Allgemein gab es in der zweiten Halbzeit nur elf Gegentore, nur der FC Bayern München ließ weniger zu. Top-Werte können die Berliner in der Anzahl der Konter-Gegentore aufweisen, nur ein Tor fingen sich die Blau-Weißen nach einem schnellen Angriff des Gegners. Ebenso zeichnet sich die Mannschaft von Trainer Jos Luhukay durch Fairness aus, in der gesamten Spielzeit gab es noch keine Rote Karte. Aufpassen muss das Team vor allem bei Standardisationen, zwölf der 26 Tore bekam Hertha nach ruhenden Bällen.
Der VfB spielte in dieser Saison erst zweimal 'zu null' und bekam in der Rückrunde bereits zwölf Gegentore, lediglich der krisengeschüttelte Hamburger SV musste einen Treffer mehr hinnehmen. Stärken weist die Mannschaft von Thomas Schneider im defensiven Kopfballspiel auf, es gab erst zwei Gegentore nach Ecken sowie fünf Kopfball-Gegentore, beides gute Werte im Ligavergleich. Ebenso musste der VfB erst zwei Treffer nach Kontern hinnehmen. Hertha besticht in der Abwehr dadurch, dass die Blau-Weißen nur 224 Schüsse auf das eigene Tor zuließen – nur Bayern und Dortmund sind in der Statistik besser. Dazu gab es erst drei Gegentore nach Flanken, nur der VfL Wolfsburg und der FC Bayern sind in diesem Zusammenhang stärker. Grund zum Optimismus für das Spiel am Samstag (22.02.14) gibt folgende abschließende Statistik: In den letzten 14 Begegnungen blieb Stuttgart nie ohne Gegentor, in den letzten neun Spielen gab es für den VfB sogar immer mindestens zwei Gegentore. Der 1.500. Treffer in der Bundesliga scheint also greifbar...