Mit Willen und Moral
Teams | 23. Februar 2014, 01:31 Uhr

Mit Willen und Moral

Mit Willen und Moral

Hertha BSC gewinnt spät mit seinem 1.500 Bundesligator durch Joker Wagner in Stuttgart.
Berlin - Drei Minuten vor Schluss schraubte sich Sandro Wagner am höchsten und köpfte den Ball zum viel umjubelten 2:1 in die Maschen des Stuttgarter Tores. Es war nicht nur der Treffer zum Auswärtssieg beim VfB, es war gleichzeitig der 1.500. Treffer der Blau-Weißen in der Bundesliga-Geschichte. Vorangegangen war ein intensives Spiel, in dem die Herthaner früh durch Levan Kobiashvili in Führung gingen, kurz vor der Pause aber noch den Ausgleich durch Boka hinnehmen mussten. "Das war ein schweres Spiel, ein echtes Kampfspiel, aber wir haben den Kampf angenommen. Wir haben bis zum Schluss alles gegeben und dass Sandro Wagner am Ende noch das Tor macht, ist natürlich super", bilanzierte auch der Vorlagengeber zum 2:1 Tolga Cigerci nach dem Spiel.

Es war auch ein Sieg des Willens und der Moral. Trainer Jos Luhukay befand nach der Begegnung: "Über 90 Minuten gesehen hatten wir eine gute Kontrolle über das Spiel. Beide Mannschaften wollten gewinnen. Dass uns das kurz vor Schluss gelungen ist, freut uns natürlich sehr. Das war auswärts der fünfte Sieg im sechsten Spiel - das ist schon beeindruckend, wie die Mannschaft auswärts auftritt." Innenverteidiger Sebastian Langkamp sah es ähnlich. "Auswärts tun wir uns momentan vielleicht ein bisschen leichter, aber gegen Stuttgart war es schon ein schwieriges Spiel. Stuttgart stand mit dem Rücken zur Wand, hat mit seinen Fans im Rücken alles dagegen gesetzt. Aber Kompliment an die Mannschaft: Das war auch ein Sieg der Moral. Wir haben bis zum Ende dagegen gehalten und hatten das glücklichere Ende für uns"

Luhukays Joker sticht


Bis zum Ende hatten Mannschaft und mitgereiste Fans den Glauben an den Sieg, beide Teams auf dem Rasen der Mercedes-Benz-Arena suchten bis in die Schlussphase hinein die Gelegenheit zum Sieg. "Solche Spiele sind eklig. Nach der Führung hatten wir das Spiel eigentlich im Griff. Trotzdem bekommst du dann noch den Ausgleich und Stuttgart hatte dann auch die Fans im Rücken. Man muss aber auch sagen, dass wir von unseren Fans erstklassig unterstützt wurden. Umso mehr freuen wir uns alle, dass wir hier die drei Punkte mitgenommen haben", so Cigerci über das enge Spiel. Bis zu eben jenem befreienden Treffer mussten die Herthaner jedoch bis kurz vor Schluss warten. Und wieder einmal brachte das 'Goldene Händchen' von Jos Luhukay die Entscheidung: Sieben Minuten vor seinem Tor war Sandro Wagner erst für Nico Schulz in die Partie gekommen.

Für Sebastian Langkamp hatten es sich die Berliner allerdings auch ein wenig selbst zuzuschreiben, dass es so lange bis zur Erlösung dauerte. "Wir hatten gegen Stuttgart nicht den Zugriff auf das Spiel, wie wir uns das erhofft haben und konnten uns nicht so spielerisch durchsetzen. Es gab nur ein, zwei Situationen, wo wir vielleicht das zweite Tor hätten nachlegen können - dann wäre das Spiel anders gelaufen. So kam Stuttgart durch einen Standard wieder zurück." Doch mit Willen und Moral gelang dem Team von Jos Luhukay dennoch der entscheidene Treffer zum Auswärtssieg. Dadurch rücken die Herthaner auf Platz sieben der Tabelle vor und empfangen nun bereits am kommenden Freitag (28.02.14) um 20.30 Uhr den SC Freiburg im Olympiastadion.

von Hertha BSC