
"Es ist wahnsinnig eng"
"Es ist wahnsinnig eng"

Berlin - Die Freiburger sind Tabellenvorletzter und kämpfen um den Klassenerhalt. Eine Konstante bei den Breisgauern ist der erst 20-jährige Matthias Ginter. Das Eigengewächs kam - bis auf das Spiel gegen den FC Bayern - in jeder Bundesligapartie über die volle Distanz zum Einsatz. Im Interview vor dem Spiel am Freitag (28.02.14) im Olympiastadion spricht Ginter über die schwierige Zeit in Freiburg, die Europa League und das Aufeinandertreffen mit Hertha BSC.
herthabsc.de: Matthias Ginter, am zurückliegenden Wochenende gab es trotz zwischenzeitlich gedrehtem Spiel eine Niederlage gegen Augsburg. Was war ausschlaggebend?
Matthias Ginter: Das war natürlich ein sehr bitterer Nachmittag. Nach unserer Führung eine Viertelstunde vor Schluss dürfen wir das Spiel nicht mehr aus der Hand geben, auch wenn Augsburg ein starker Gegner gewesen ist. Wir haben das Spiel analysiert und werden unsere Schlüsse ziehen. Das passiert hier in Freiburg aber immer in Ruhe und mannschaftsintern.

herthabsc.de: Nach dem Spieltag steht Tabellenplatz 17 auf dem Papier. Welche Faktoren machen Hoffnung, dass es auch in der kommenden Spielzeit Erstliga-Fußball im Breisgau zu sehen gibt?
Ginter: Es ist ja alles wahnsinnig eng beisammen da unten. Am vergangenen Samstag um 17 Uhr waren wir zwischendurch mal Dreizehnter, eine Viertelstunde später Vorletzter. Es bringt nichts, sich darüber großartig Gedanken zu machen. Wir müssen unser Ding durchziehen, dann wird es am Ende auch reichen.
herthabsc.de: Nach der furiosen Saison im letzten Jahr kam in dieser Saison die Doppelbelastung mit der Europa League hinzu. Was wiegt schwerer: Die Erfahrungen die man im Europapokal sammeln durfte oder die möglichen Auswirkungen auf die laufende Bundesliga-Saison?
Ginter: Wir haben im Europapokal tolle Erfahrungen sammeln dürfen. Das erlebt man gerade als junger Spieler eher selten. Sportlich war der Drei-Tages-Rhythmus bei vielen verletzten Spielern allerdings schwierig. Es tut uns sicherlich gut, dass wir uns im Abstiegskampf jetzt völlig auf die Bundesliga fokussieren können.
herthabsc.de: Sie stammen aus dem eigenen Nachwuchs und zählen zu den absoluten Leistungsträgern. Wie zufrieden sind Sie mit ihrer persönlichen Leistung bis hier hin?
Ginter: Auch wenn das sehr nach Floskel klingt: Wichtig ist, wie wir uns als Team entwickeln. Wenn wir als Mannschaft immer alles einbringen, profitiert auch jeder Einzelne davon. So muss das sein und das klappt bei uns auch.
herthabsc.de: Freiburg ist für seine hervorragende Jugendarbeit bekannt. Was macht den Standort Freiburg aus?
Ginter: Ich spiele schon seit der D-Jugend beim Sport-Club habe von der Ausbildung in der Freiburger Fußballschule profitiert. Das Umfeld stimmt einfach und junge Spieler bekommen eine echte Chance. Neun Spieler aus dem aktuellen Profikader kommen aus der eigenen Jugend, ich denke, das sagt alles.
herthabsc.de: Viel wird über einen möglichen Wechsel zur neuen Saison spekuliert. Wie sehen ihre Pläne im Sommer aus?
Ginter: Es lohnt nicht, sich dauernd zu diesem Thema zu äußern. Wichtig ist der Klassenerhalt mit dem Sport-Club. Alles andere lenkt nur ab.
herthabsc.de: Nun geht es gegen Hertha BSC. Wie schätzen Sie das Team von Trainer Jos Luhukay ein?
Ginter: Hertha spielt eine tolle Saison bisher und steht zurecht da oben.
herthabsc.de: Was für ein Spiel erwarten Sie?
Ginter: Es wird ein enges und hart umkämpftes Spiel, wie schon beim 1:1 in der Hinrunde. Wir müssen einfach alles einbringen, um in Berlin bestehen zu können. Aber das ist bei uns eigentlich in jedem Spiel so.