Ein sicherer Rückhalt
Teams | 11. März 2014, 01:43 Uhr

Ein sicherer Rückhalt

Ein sicherer Rückhalt

Berlins Schlussmann Thomas Kraft stand beim Spiel in Mainz besonders im Fokus.

Berlin - Als Hertha BSC am vergangenen Sonntag (09.03.14) in Mainz die schwierigste Phase zu überstehen hatte, trat vor allem ein Spieler in Erscheinung. Zwischen der 15. und 30. Minute stand Torhüter Thomas Kraft im Fokus und musste gleich mehrfach gegen die Mainzer Angreifer eingreifen. Der Schlussmann rettete gegen den durchgebrochenen Nicolai Müller (20.), hielt Choupo-Motings Versuch (25.) und vereitelte zwei gute Torchancen von Shawn Parker (26., 28.). Bei der zweiten Möglichkeit des Mainzer Angreifers riskierte Kraft alles und verhinderte das fast sichere Tor mit einer Kopf-Abwehr. "Thomas konnte sich auszeichnen", resümierte Trainer Jos Luhukay nach der Partie, "das ist in dieser Saison bisher nicht oft nötig gewesen."

Diese Aussage des Trainers lässt sich durch aktuelle Statistiken belegen. In den 23 Einsätzen in dieser Spielzeit verzeichnete Kraft insgesamt 66 Paraden. Im Vergleich zu seinen Torwartkollegen in der Bundesliga sind dies recht wenig. Im Durchschnitt zeigte der Berliner Torhüter 2,87 Paraden pro Begegnung, oft weil durch die stabile Hintermannschaft nicht mehr nötig waren. Selbst die Kollegen der anderen Bundesliga-Teams aus den oberen Tabellenregionen müssen sich häufiger auszeichnen. Marc-André ter Stegen (Borussia Mönchengladbach) kommt auf 4,04 Paraden pro Spiel, bei Diego Benaglio (VfL Wolfsburg) sind es 3,38. Lediglich die Keeper der besten Abwehrreihen der Liga (Bayern München und Borussia Dortmund) müssen seltener eingreifen.

Kraft trifft aktuell die richtigen Entscheidungen

Das Spiel in Mainz ist in diese Statistik bereits eingerechnet, dürfte den Schnitt aber kräftig angehoben haben. Der 1,87 Meter große Schlussmann stellte sich nach der Partie in Mainz aber nicht selbst in den Mittelpunkt und ließ andere über seine Leistung urteilen. "Er hat toll gehalten", sagte Geschäftsführer Michael Preetz über seinen Torhüter. Auch Jos Luhukay bewerte die Leistung durchweg positiv: "Mit Thomas haben wir einen guten Rückhalt, er hat das sehr gut gemacht." Besonders eine Szene blieb in Erinnerung: Als Nicolai Müller in der 20. Minute allein auf das Berliner Tor zulief, reagierte Kraft blitzschnell und eilte aus dem Gehäuse. Gut 35 Meter vor dem eigenen Kasten rettete der Schlussmann mit einer waghalsigen, aber sehr guten Grätsche. "Je höher wir mit der Abwehr stehen, desto höher muss Thomas auch mitspielen. Es passiert nicht oft, dass so ein Steilpass durchkommt, aber Thomas hat gut reagiert und mit einem richtigen Timing den Ball geholt", analysierte Luhukay diese Szene.

Obwohl Thomas Kraft nicht als das Musterbeispiel für den 'mitspielenden Torwart' gilt, zeigte er auch in dieser Aktion, dass er die Fähigkeiten dazu besitzt. Aufgrund der Berliner Spielweise werden diese Fertigkeiten aber weniger benötigt, als es bei anderen Teams und dessen Torhütern der Fall ist. Kraft, der pro Spiel durchschnittlich 1,17 Gegentore hinnehmen muss, dirigiert aktuell die drittbeste Abwehrreihe der Liga. Auch die Verpflichtung des norwegischen Nationaltorhüters Rune Almenning Jarstein, oder die guten Leistungen von Youngster Marius Gersbeck machten den Stammtorhüter nicht nervös, vielmehr lieferte er bessere Leistungen ab. Wenn dann auch noch der Gegner lobt, ist sicher, dass die eigenen Taten Eindruck hinterlassen haben: "Das hat Kraft hervorragend gemacht", stellte FSV-Sportdirektor Christian Heidel nach dem Spiel fest.

von Hertha BSC