
"Keine Belastung, sondern Ansporn"
"Keine Belastung, sondern Ansporn"

Berlin - Vor dem Spiel gegen Hannover 96 am kommenden Samstag (15.03.14) um 15.30 Uhr im Olympiastadion stand Leonardo Bittencourt herthabsc.de für ein paar Fragen Rede und Antwort. Der 20-Jährige wechselte vor der Saison von Borussia Dortmund zu den Niedersachsen.
Im Interview spricht der Sohn des Cottbuser Ex-Profi Franklin Bittencourt über die Saison mit 96, den Trainerwechsel im Winter und seine Ziele.
herthabsc.de: Leonardo Bittencourt, Hannover steht auf dem 12. Tabellenplatz. Sechs Punkte beträgt der Vorsprung auf die Abstiegsränge. Wie gefährlich ist die aktuelle Situation für den Verein?
Bittencourt: Grundsätzlich ist unsere Situation ernst. Unser Vorsprung ist aktuell kein dickes Polster. Deswegen geht es für uns in jedem Spiel darum, den Abstand nach unten zu vergrößern.
herthabsc.de: Der letzte Sieg liegt schon ein wenig zurück (19. Spieltag, 3:1 gegen Gladbach), zuletzt gab es zwei Unentschieden. Was sind die Ziele kurzfristig und bis zum Ende der Saison?
Bittencourt: Spiele gewinnen und Punkte holen. Und so schnell wie möglich einen Abstand schaffen, den die Konkurrenz nicht an zwei Spieltagen aufholen kann.
herthabsc.de: In der Winterpause wurde Trainer Mirko Slomka durch Tayfun Korkut ersetzt. Was zeichnet den neuen Trainer aus?
Bittencourt: Er ist offen und kommunikativ, trotzdem deutlich in der Ansprache und hat klare Vorstellungen von der Trainingsarbeit und unserer Taktik für das jeweils nächste Spiel. Er fordert uns in jedem Training, gestaltet die Einheiten abwechslungsreich und lebt den Ehrgeiz vor, um am Wochenende erfolgreich zu sein.
herthabsc.de: Sie haben in der Bundesliga keinen unbekannten Namen. Wie groß ist der Rucksack ihres Vaters?
Bittencourt: Es ist keine Belastung, sondern ein Ansporn. Außerdem schätze ich meinen Vater als Ratgeber, weil er eben selbst Profi war und viele Situationen aus eigener Erfahrung kennt. Wir sprechen täglich miteinander.
herthabsc.de: Sie sind damals von Cottbus zum großen BVB gewechselt, konnten dort aber nicht richtig Fuß fassen. War der Schritt im Nachhinein zu groß?
Bittencourt: Nein, weil ich ja als ganz junger Spieler aus der 2. Bundesliga zum Deutschen Meister gegangen bin. Die Zeit beim BVB war wunderschön und sehr lehrreich. Ich konnte dort Champions League spielen und habe den Weg bis ins Endspiel mitgemacht. Diese Erfahrungen nimmt mir keiner. Aber es war an der Zeit, meine Einsatzzeiten deutlich zu erhöhen. Und deshalb war der Wechsel nach Hannover richtig und logisch.
herthabsc.de: Was hat letztendlich den Ausschlag für den Wechsel nach Hannover gegeben?
Bittencourt: Eben die Aussicht auf deutlich mehr Spielanteile. Für junge Spieler ist Wettkampf-Erfahrung wichtig. Das wäre in dieser Form beim BVB nicht möglich gewesen. Ich fühle mich in der Stadt Hannover und beim Klub ausgesprochen wohl.
herthabsc.de: Welche Ziele haben Sie sich für die Zukunft gesteckt?
Bittenccourt: Ich habe in der Woche immer ein klares Ziel, das sich nicht verändert: Immer das nächste Spiel gewinnen.
herthabsc.de: Was erwarten Sie für eine Partie am Samstag (15.03.14) im Olympiastadion?
Bittencourt: Hertha spielt als Aufsteiger eine tolle Saison, hat sogar die Aussicht auf einen internationalen Wettbewerb. Auch wenn es zuletzt für Hertha in den Heimspielen nicht immer nach Wunsch lief, ist Berlin am Samstag der Favorit. Aber wir wollen dagegen halten und etwas Zählbares mitnehmen.