
Den Heimsieg spielerisch erzwingen
Den Heimsieg spielerisch erzwingen
Mit Hannover 96 wartet am Samstag (15.03.14) ein erfolgshungriger Kontrahent auf die Berliner.
Wenn am Samstag (15.03.14) um 15.30 Uhr Hertha BSC und Hannover 96 aufeinandertreffen, stehen sich zwei Teams gegenüber, die aus verschiedenen Gründen drei Punkte einfahren wollen. Beide Teams spielten in ihren vergangenen beiden Begegnungen jeweils unentschieden. Doch während Hertha BSC mit 36 Punkten auf dem neunten Tabellenplatz positioniert ist und den Blick eher nach oben als nach unten richten kann, benötigen die 96er dringend Zählbares, um nicht in den Abstiegskampf zu rutschen. Auf den Relegationsplatz 16 haben die Roten lediglich sechs Punkte Vorsprung, nach Ansicht von Hertha-Trainer Jos Luhukay braucht sich an der derzeitigen Punkteausbeute von 26 Zählern am Samstag nichts zu verändern.
Die personelle Lage der Blau-Weißen hat sich im Vergleich zum Auswärtsspiel in Mainz verschlechtert. Zwar konnte Kapitän Fabian Lustenberger wieder in das Lauftraining einsteigen und erste Übungen mit dem Ball absolvieren, allerdings ist der Schweizer noch keine Option für das Spiel gegen Hannover. Zudem zog sich Mittelfeldakteur Marcel Ndjeng eine Verletzung in der Wade zu und muss aussetzen. Änis Ben-Hatira kehrte unterdessen wieder ins Mannschaftstraining zurück, wird aber noch nicht für Samstag berücksichtigt. Zudem fehlen die länger verletzten Alexander Baumjohann sowie Tolga Cigerci. "Die Ausfälle, die wir aktuell haben, können wir nicht eins zu eins ersetzen", sagte Jos Luhukay auf der Pressekonferenz am Donnerstag (13.03.14). Doch in dieser eigentlichen Schwächung sieht der Coach auch eine Chance für andere Spieler, sich zu zeigen und ihre Qualitäten ins Team einzubringen.
Gute Heimbilanz gegen Hannover
Das 1:1-Unentschieden in Mainz sorgte bei Hertha BSC für keine große tabellarische Veränderung. Mit einem Sieg gegen Hannover würden die Blau-Weißen 39 Punkte erreichen, was praktisch den Klassenerhalt bedeuten würde. Seit Einführung der 3-Punkte-Regel in der Fußball-Bundesliga ist noch keine Mannschaft mit dieser Anzahl an Punkten abgestiegen. Zudem will Hertha BSC den ersten Heimsieg im Jahr 2014 feiern - bisher musste Hertha zwei Niederlagen und ein Remis hinnehmen. "Wir wollen nicht nur die Überlegenheit in den Heimspielen haben, sondern diese auch in Torchancen und eigene Treffer ummünzen", gibt Luhukay die Devise für die Partie aus. Zudem solle das kollektive Abwehrverhalten der Mannschaft, das zuletzt in Mainz nur eine Halbzeit funktionierte, wieder verbessert werden. Dabei macht die Heimbilanz gegen Hannover 96 durchaus Mut - zehn Siegen stehen fünf Unentschieden und lediglich zwei Niederlagen gegenüber.
Eine positive Veränderung an dieser Statistik wollen die Hannoveraner erreichen. Denn nach dem Remis gegen Bayer 04 Leverkusen, bei dem die Roten eine gute Leistung zeigten, sich aber nicht belohnten, gab sich Trainer Tayfun Korkut angefressen: "Ich bin genervt über das Ergebnis", sagte der Coach. "Wir haben fast nichts zugelassen und eine leidenschaftliche zweite Halbzeit gezeigt. Trotzdem müssen wir uns jetzt mit diesem Punkt begnügen." Die 96er haben aktuell Probleme drei Punkte einzufahren, zuletzt reichte es zu zwei Unentschieden, der letzte Dreier wurde am 19. Spieltag gegen Borussia Mönchengladbach geholt. Da kommt es den Niedersachsen nicht gelegen, auswärts antreten zu müssen. In fremden Stadien holte Hannover in zwölf Spielen bisher erst vier Punkte - der schwächste Wert aller Bundesliga-Teams. Trotz dessen gibt sich der Gästetrainer kämpferisch: "Es ist an der Zeit, das wir uns belohnen. Die Mannschaft gibt mir das Gefühl, das sie den Sieg mit unbändigem Willen erreichen will", so Korkut.

Der erfolgreichste Angreifer fällt aus
Dieses Unterfangen wird jedoch durch den Ausfall des Top-Torjägers Mame Diouf erschwert, der den Roten bis auf Weiteres fehlen wird. Gegen Leverkusen verletzte sich der Senegalese an der Schulter und fällt als wichtigste Anspielstation im Offensiverbund sowie als erfolgreichster Torjäger weg. Zudem steht Angreifer Artur Sobiech nicht zur Verfügung, der Stürmer Didier Ya Konan feierte nach langer Verletzungspause sein Comeback, ist aber noch keine Alternative für die Startelf. Aufgrund des Stürmer-Problems wird erwartet, dass Hannover sein gewohntes System mit zwei Angreifern auf ein 4-2-3-1 umstellt, bei dem der aus Hamburg ausgeliehene Artjom Rudnevs als einzige Sturmspitze beginnt. Erfreulich aus Sicht der 96er ist, dass Kapitän Lars Stindl nach einer Gelbsperre zurück ist und seinen Platz im Mittelfeld einnehmen wird. Verzichten müssen die Hannoveraner auf die langzeitverletzten Steven Cherundolo, Felipe und Christian Pander. Trotz der personellen Probleme im Angriff peilen die 96er einen Auswärtssieg an, wohl wissend, dass sie in Berlin eine schwere Aufgabe erwartet. "Ich denke, dass sie taktisch eine Menge draufhaben und nicht umsonst dort oben stehen. Deswegen wird es kein einfaches Spiel für uns", prognostiziert Mittelfeldspieler Leonardo Bittencourt.
"Hannover hat zuletzt ein wenig die Stabilität verloren", sagte Luhukay über den kommenden Gegner. Doch die Leistung gegen Leverkusen lässt vermuten, dass die Mannschaft zurück in der Spur ist. Dazu kommt, dass "sie noch Punkte brauchen, um nicht in den Abstiegskampf zu kommen, von daher erwarte ich sein sehr, sehr schwieriges Spiel für uns", sagte Torhüter Thomas Kraft. Dabei erwartet Trainer Jos Luhukay von seiner Mannschaft, dass diese konsequent nach vorne spielt und sowohl aggressiv als auch offensiv agiert. "Für uns ist es ganz klar, dass wir zu Hause drei Punkte holen wollen - dass ist jetzt an der Zeit," formuliert Kraft die Zielsetzung. Vier der letzten fünf Heimspiele gegen Hannover gewannen die Hauptstädter, an diese Erfolgsserie soll angeknüpft werden. Coach Jos Luhukay bringt es auf den Punkt: "Wir wollen den ersten Heimsieg in diesem Jahr erzwingen."
Informationen zum Spiel:
Gesamtbilanz (Bundesliga): 35 Spiele, 15 Siege – 12 Unentschieden – 8 Niederlagen
Anstoß: Samstag, 15.03.2014, 15.30 Uhr
Stadion: Olympiastadion
Schiedsrichter: Guido Winkmann
So könnte Hertha spielen: Kraft - van den Bergh, Kobiashvili, Langkamp, Pekarik - Hosogai, Skjelbred - Allagui, Ronny, Schulz - Ramos
So könnte Hannover spielen: Zieler - Pocognoli, Hoffmann, Schulz, Sakai - Andreasen, Schmiedebach - Huszti, Bittencourt, Stindl - Rudnevs
Live dabei sein: ab 15.30 Uhr auf Sky und im Hertha BSC-Liveticker ab 15.15 Uhr
Der Vorbericht zum Spiel gegen Hannover 96 von HerthaTV: