Erfolgreich ohne Ende
Teams | 23. März 2014, 19:32 Uhr

Erfolgreich ohne Ende

Erfolgreich ohne Ende

Am Dienstag kommt ein Klub nach Berlin, der aktuell einen Rekord nach dem nächsten aufstellt.

Berlin - Am Dienstagabend (25.03.14) trifft Hertha BSC um 20.00 Uhr auf den deutschen Rekordmeister und ungefährdeten Tabellenführer FC Bayern München. Nachdem der bayerische Klub am vergangenen Samstag gegen den 1. FSV Mainz 05 gewann, ist für die Münchner in Berlin die vorzeitige Meisterschaft möglich. Dies ist soweit nicht ungewöhnlich, würde nicht erst der 27. Spieltag bevorstehen. Mit einem Sieg gegen die Blau-Weißen würde der Klub den Rekord der frühsten Meisterschaft in der Geschichte der Bundesliga aufstellen.

Ohnehin scheinen die Bayern eine Bestleistung nach der anderen aufzustellen. Ein Auszug aus diesen Höchstleistungen macht deutlich, welche Dominanz die Bayern aktuell haben - alles aufzuzählen könnte einen eigenen Artikel füllen... Derzeit steht der FC Bayern bei 18 Bundesliga-Siegen in Folge, 26 ungeschlagene Spiele zum "Start in eine Spielzeit" gab es noch nie. 24 Siege aus den ersten 26 Partien sind ebenfalls ein Bestwert. Die Münchner sind seit 51 Spielen in der Bundesliga ohne Niederlage, seit 63 Begegnungen konnte immer wenigstens ein Tor bejubelt werden, seit 18 Partien in Folge traf die Mannschaft aus der Stadt an der Isar sogar mindestens doppelt. Dem Klub könnte es in dieser Saison glücken, nicht eine einzige Niederlage zu kassieren - auch dies gab es in der höchsten deutschen Spielklasse noch nie.

Vorsprung durch Finanzstärke

Doch wie kommt es, dass der Rekordmeister solch eine unglaubliche Dominanz in der eigenen Liga besitzt und auch international große Erfolge feiert? Dies hängt zu einem großen Teil mit den hervorragenden finanziellen Möglichkeiten des Klubs zusammen. Durch die Stadt München und das dazugehörige Umfeld bestehen ausgezeichnete Möglichkeiten, da viele zahlungskräftige Unternehmen im Süden der Republik angesiedelt sind und sich gerne als Partner eines großen und bedeuten Vereins sehen. So hat der Klub jeweils 8,33 Prozent der Anteile der FC Bayern München AG an die adidas AG, die AUDI AG sowie die Allianz SE abgetreten und im Gegenzug bedeutende finanzielle Gegenleistungen erhalten. Neben diesen einmaligen Größenordnungen im deutschen Profifußball hat der Klub in den vergangenen Jahren mit den eigenen Personalentscheidungen viel richtig gemacht. Nachdem Borussia Dortmund zwei Jahre in Folge die deutsche Meisterschaft holte und Bayern empfindliche Niederlagen in Liga und Pokal zufügte, wurden Konsequenzen gezogen.

Bildergalerie: FC Bayern München - Hertha BSC

Mit Jupp Heynckes wurde bereits im März 2011 ein erfahrener Trainer geholt, der weiß, wie Titel zu gewinnen sind und seine Qualifikation über Jahrzehnte hinweg unter Beweis gestellt hat. Er formte aus dem ohnehin starken Kader ein funktionierendes Kollektiv, bei dem trotz hervorragender Individualisten die Mannschaft im Vordergrund stand und persönliche Befindlichkeiten dem Wohle des Teams und dem Erfolg untergeordnet wurden. Zudem wurde die Position in der sportlichen Leitung durch Matthias Sammer besetzt, der auf Christian Nerlinger folgte. Der Mann, dem nachgesagt wird, auf positive Art und Weise erfolgsbesessen zu sein und Missstände schonungslos offenzulegen, hält, seitdem die Spannung im Klub aufrecht, und wirkt trotz großer Erfolge nie hundertprozentig zufrieden.

Das Triple und Guardiola als neuer Coach


Der FC Bayern feierte in der vergangenen Spielzeit 2012/13 das Triple, bestehend aus nationaler Meisterschaft, dem Pokalsieg im eigenen Land sowie dem Triumph in der Champions League. Bereits vor diesen Erfolgen hatte Coach Heynckes seinen Abschied zum Saisonende angekündigt, mit dem historischen Erfolg trat er ab - auf ihn folgte Josep "Pep" Guardiola. Der Spanier hatte zuvor den FC Barcelona trainiert und dort Titel um Titel eingefahren. Nachdem der Coach sich ein sogenanntes "Sabbat-Jahr" genommen und dieses in New York verbracht hatte, begann er zu Beginn dieser Saison als Coach der Münchner. Nach anfänglich leichten Anpassungsschwierigkeiten kam die Mannschaft immer besser ins Rollen und verinnerlichte das vom Trainer verordnete Spielsystem immer mehr. Keine Niederlage und lediglich zwei Unentschieden in der Liga verdeutlichen die Stärke der Mannschaft. Die einzige Schlappe der bisherigen Saison setzte es bisher in der Champions League gegen Manchester City - trotzdem qualifizierte sich die Mannschaft souverän für die K.O.-Runde. In dieser wurde Arsenal London ausgeschaltet, im Viertelfinale wartet nun der englische Rekordmeister Manchester United.

Das aktuelle Team der Münchner besticht vor allem durch eine hohe Ballsicherheit, große Dominanz und Passgenauigkeit. In den Ballbesitz-Statistiken sind in nahezu allen Spielen Werte zwischen 70 bis 80 Prozent zu erkennen. Die Gegner werden mit zunehmender Spielzeit immer mehr zermürbt, das ständige Laufen ohne eigenen Ballbesitz wirkt sich belastend auf die Psyche der Kontrahenten aus. Die Spieler scheinen zunehmend entnervt und machen durch das laufintensive Spiel vor allem mit zunehmender Spielzeit immer mehr Fehler - dies nutzen die Bayern eiskalt aus. Das Spiel der Münchner wird dem des FC Barcelonas in den vergangenen Jahren immer ähnlicher, der Einfluss von Guardiola ist deutlich spürbar. Das erklärte Ziel ist die Verteidigung des Triples, speziell das erneute Gewinnen der Champions League hat bisher kein Klub erreichen können - wem außer dem FC Bayern in seiner aktuellen Verfassung ist dies zuzutrauen.

von Hertha BSC