Champions League-Niveau
Teams | 26. März 2014, 14:59 Uhr

Champions League-Niveau

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Trotz der 1:3-Heimniederlage gegen den FC Bayern war die Stimmung im Olympiastadion außergewöhnlich.
Berlin - Am Ende stand am Dienstagabend (25.03.14) gegen den alten und neuen Deutschen Meister Bayern München eine 1:3-Niederlage auf der Anzeigentafel. Doch Jos Luhukay gewann der Begegnung gegen die zurzeit wohl beste Fußball-Mannschaft vor ausverkauftem Haus im Olympiastadion viel Positives ab: "Natürlich ist das Ergebnis für uns nicht positiv, aber ich glaube, dass meine Mannschaft vieles lernt, aus Spielen wie gegen Bayern. Diese Erfahrungen, gegen die besten Spieler zu spielen, müssen sie mitnehmen, um besser zu werden." Auch Johannes van den Bergh zog eine positive Bilanz: "Ich glaube, wir haben uns achtbar aus der Affäre gezogen. Das haben wir auch an der Reaktion der Fans gemerkt, die dafür applaudiert haben, dass wir alles in die Waagschale geworfen haben. Der Unterstützung gilt unser Respekt und ein großes Dankeschön. Dadurch, dass die Fans vom Anpfiff bis zum Abpfiff so hinter uns standen, konnten wir noch ein paar Prozentpunkte mehr geben." Die Atmosphäre im Olympiastadion war dem besonderen Abend würdig - mehr als 90 Minuten lang sorgten die Hertha-Fans für lautstarke Unterstützung von den Rängen.
Davon war auch Cheftrainer Jos Luhukay beeindruckt: "Wie die Fans von der ersten bis zur letzten Minute Stimmung gemacht haben, war Champions League-Niveau - vielleicht sogar darüber. Danke an unsere Fans. Davon getragen konnten wir in der zweiten Halbzeit vielleicht ein klein wenig an der Sensation schnuppern, doch dann haben die Bayern noch mal ernst gemacht und das Spiel entschieden." Auch in der ersten Viertelstunde hatte der Titelverteidiger ernst gemacht - die deutschen Nationalspieler Toni Kroos und Mario Götze sorgten bereits in den ersten 14 Minuten für eine 2:0-Führung. "Die Bayern spielen ganz schnellen Fußball, alle wollen den Ball haben - das ist natürlich ganz schwer zu verteidigen", bilanzierte Per Skjelbred. Gerade der Münchner Anfangsphase zollte auch Luhukay großen Respekt: "Die Art und Weise, wie Pep Guardiola mit seiner Mannschaft Deutscher Meister geworden ist, ist sehr beeindruckend. In der ersten halben Stunde habe ich gedacht, die Bayern spielen mit einem Mann mehr - wir kamen nicht in die Zweikämpfe, wir kamen nicht an den Ball."

Joker Ribery mit der Entscheidung

Mitte der ersten Halbzeit kamen seine Schützlinge etwas besser in die Partie. "Wir haben es dann gar nicht so schlecht gamacht. Wir haben einiges versucht und auch ein Tor gemacht", sah das auch Skjelbred so. Adrian Ramos traf in der zweiten Halbzeit vom Strafstoßpunkt zum 1:2-Anschlusstreffer. "Wir haben alles gegeben und haben vielleicht sogar ganz leicht daran geschnuppert, mit einem 2:2 die Senstation zu schaffen", befand der eingewechselte Peter Niemeyer. Einige Konter-Situationen boten sich dem Luhukay-Team mit der immer stimmungsvoller werdenden Ostkurve im Rücken, doch der FC Bayern nutzte seine Klasse. Franck Ribery kam in der zweiten Halbzeit von der Bank und unterband elf Minuten vor dem Ende auch die kleinste aufkeimende Hoffnung der Blau-Weißen. "Dass sie jetzt als Meister feststehen, davor gilt es den Hut zu ziehen, aber ich finde, dass wir den großen Bayern auch zum Teil Paroli geboten haben", fand Niemeyer danach.

Für die Herthaner blieb es trotz der Niederlage ein besonderes Erlebnis. "Natürlich ist es etwas Besonderes, gegen die weltbeste Mannschaft mit den besten Spielern vor vollem Haus zu spielen", stellte Nico Schulz fest, der immer wieder über die linke Außenbahn für Schwung nach vorne sorgte. "Bis auf die ersten 20 Minuten haben wir das ganz gut gemacht - die Anfangsphase haben wir verpennt und auch zwei Gegentore bekommen. Das ist ärgerlich, aber wir haben unser Bestes gegeben. Die Bayern haben nicht nur individuelle Klasse, sondern spielen auch als Mannschaft sehr gut zusammen. Das ist es auch, was sie dieses Jahr ausmacht." So blieb am Ende der Respekt für die starke Leistung des FC Bayern, eine riesige Stimmung im Olympiastadion und eine gewisse Zufriedenheit im Hinblick auf die gezeigte eigene Leistung.

von Hertha BSC