Mit einer Leistungssteigerung zum Heimsieg
Teams | 5. April 2014, 15:17 Uhr

Mit einer Leistungssteigerung zum Heimsieg

Mit einer Leistungs-steigerung zum Heimsieg

Am Sonntagnachmittag (06.04.14) empfängt Hertha BSC den sportlichen Gegner 1899 Hoffenheim.

Berlin - Am vergangenen Samstag fand ein Platztausch zwischen den Vereinen Hertha BSC und 1899 Hoffenheim statt. Die Blau-Weißen mussten den punktgleichen Kraichgauern den neunten Rang überlassen - somit stehen die Herthaner erstmals seit Ende September nicht mehr in der oberen Tabellenhälfte. Am Sonntag (06.04.13) um 17.30 Uhr hat Hertha BSC im eigenen Stadion aber die Möglichkeit, sich diese Position wieder zurückzuerobern. Dabei trifft die Mannschaft auf ein offensivstarkes Team aus Hoffenheim, welches zuletzt ein respektables 3:3-Unentschieden beim FC Bayern München erreichte. Für das Team von Trainer Jos Luhukay geht es darum, eine schwierige Phase mit einem Erfolgserlebnis abzuschließen.

Die Englische Woche hatte zur Folge, dass die Startelf der Herthaner zuletzt kräftig durcheinandergewirbelt wurde. Bis auf Adrian Ramos stand kein Spieler in allen drei Partien in der ersten Elf, zudem kamen lediglich Ronny, Sandro Wagner und Peter Niemeyer in den drei Begegnungen jeweils zum Einsatz. Erfreulich ist, dass Alexander Baumjohann in Gelsenkirchen nach langer Verletzungspause seine Rückkehr auf den Platz feiern konnte. Ebenfalls wieder dabei war Tolga Cigerci, der allerdings seine fünfte Gelbe Karte sah und gegen Hoffenheim zuschauen muss. Unter der Woche setzten Ronny und Adrian Ramos aufgrund leichter Blessuren Teile des Mannschaftstrainings aus, trainierten aber in der Folge wieder voll mit. Glück im Unglück hatte derweil Innenverteidiger Sebastian Langkamp, der sich im Training die Schulter auskugelte, sich aber nicht schwerer verletzte. Verzichten muss Hertha BSC weiterhin auf Fabian Lustenberger - der Schweizer befindet sich nach wie vor im Aufbautraining. Zudem steht Levan Kobiashvili nicht im Kader.

"Sind dem Verein und Fans etwas schuldig"

Der Kapitän der Mannschaft kann also weiterhin nicht auf dem Platz behilflich sein, baute das Team nach der unglücklich verlaufenen Englischen Woche aber mental wieder auf. Zudem gab er einen Ausblick in die Zukunft: "Wir wollen die Saison mit einem Erfolgserlebnis abschließen. Wenn du nach der Hinrunde 28 Punkte hast, kannst du mit 36 Punkten am Ende nicht zufrieden sein. Wir wollen da noch was drauf packen", sagte Lustenberger gegenüber dem Berliner Kurier und ergänzte: "Wir Profis sind dem Verein und den Fans auch etwas schuldig." In der Tat stimmte speziell in den vergangenen Partien im heimischen Olympiastadion die Punkteausbeute nicht. In diesem Jahr wartet das Team noch immer auf den ersten Heimsieg, dies soll nun gegen die 1899er verwirklicht werden. "Hoffenheim ist qualitativ besser aufgestellt. Wir müssen zum einen defensive Stabilität herstellen und uns zum anderen offensiv Chancen erarbeiten."

Die Sinsheimer befinden sich aktuell im Aufwind. Nach einem 3:2-Auswärtssieg in Leverkusen wurde Hannover 96 souverän mit 3:1 geschlagen, dann folgte das 3:3-Unentschieden beim vorzeitigen Deutschen Meister. Tritt Hoffenheim an, sind Spektakel garantiert, dann fallen Tore und die Zuschauer sehen offensiven Tempofußball. Der zweitbesten Offensive der Bundesliga steht allerdings die schwächste Defensive entgegen. Das Team kassierte die meisten Gegentreffer, ist anfällig bei Kontern und Standardsituationen. Der jungen und teils unerfahrenen Mannschaften passieren häufig Fehler, doch Trainer Markus Gisdol hat dies einkalkuliert und verfolgt einen ganz eigenen Ansatz: "Unsere Spieler haben eine unglaubliche Lust entwickelt, den Gegner zu jagen, zu pressen. Da wollten wir ihnen keine Handschellen anlegen. Die Spieler mussten überziehen, damit sie ein Gefühl bekommen: Wo sind die Grenzen? Diese Erfahrung führt auf lange Sicht zu einer Leistungssteigerung und zu Stabilität." Solange die Offensive um Modeste, Roberto Firmino und Volland weiter funktioniert, scheinen sich die Hoffenheimer einer Fußballweisheit anzunehmen und versuchen einfach ein Tor mehr zu erzielen als der Gegner.

Bildergalerie: TSG Hoffenheim - Hertha BSC

Die starke Offensive nicht entfalten lassen

Bei diesen Unterfangen werden die Gäste auf den Innenverteidiger David Abraham und Angreifer Sven Schipplock verzichten müssen. Der in der Bundesliga bereits zwölffach erfolgreiche Anthony Modeste ist ebenso fraglich wie Torhüter Jens Grahl, der zuletzt zwischen den Pfosten stand. Positiv reagierten die Anhänger des Klubs auf die Vertragsverlängerung des Bundesliga Top-Scorers Roberto Firmino, der ein Arbeitspapier bis 2017 unterzeichnete. In dieser Saison erzielte der junge Brasilianer bereits 14 Tore und bereitete weitere 11 Treffer vor. "Sie haben ihre Stärken klar in der Offensive", sagte Marcel Ndjeng mit Blick auf den Gegner sowie dessen gesamte Offensivabteilung, "wenn wir diszipliniert und geduldig spielen, kann es sein, dass sie sich nicht entfalten können."

Trainer Luhukay warnt eindringlich vor dem Hoffenheimer Team, will sich aber nicht zu sehr auf den Gegner konzentrieren, sondern die eigene Leistung stärker in den Fokus rücken. Der Übungsleiter spricht in diesem Zusammenhang davon, zu alter Stärke zurückzufinden und sich auf die Basiselemente wie Kampf, Einsatz und Leidenschaft zu besinnen. Dass für Hertha damit in der Bundesliga auch punktemäßig etwas herausspringen kann, hat die Mannschaft schon mehrfach bewiesen, auch der Respekt bei den Gegnern ist gestiegen: "In den letzten beiden Spielen hat Hertha auf sieben Positionen gewechselt, das macht es uns natürlich schwer", analysierte 1899-Coach Gisdol das gastgebende Team, "sie haben eine gute Mannschaft und sind brandgefährlich." Obwohl es zuletzt nicht lief, wachsen bei Coach Luhukay keine Zweifel an seiner Mannschaft: "Wir haben keine Angst! In ein Spiel hinein kämpfen kann man sich immer. Die fußballerischen Fähigkeiten und die Mentalität Hoffenheim zu knacken, die haben wir - das ist es auch, was wir nun angehen wollen."


Informationen zum Spiel:
Gesamtbilanz (Bundesliga): 7 Spiele, 4 Siege - 1 Unentschieden - 2 Niederlagen
Anstoß: Sonntag, 06.04.2014, 17.30 Uhr
Spielort: Olympiastadion Berlin
Schiedsrichter: Dr. Felix Brych (München)

So könnte Hertha spielen: Kraft - Pekarik, Kobiashvili, Langkamp, van den Bergh - Hosogai, Skjelbred - Allagui, Ronny, Ben-Hatira - Ramos
So könnte Hoffenheim spielen: Grahl - Johnson, Strobl, Vestergaard, Beck - Rudy, Polanski - Volland, Roberto Firmino, Salihovic - Modeste

Live dabei sein: ab 17.30 Uhr auf Sky und im Hertha BSC-Liveticker ab 17.15 Uhr

Der Vorbericht zum Spiel gegen Hoffenheim von HerthaTV:

von Hertha BSC