
"Auf diesen Moment hingearbeitet"
"Auf diesen Moment hingearbeitet"

Berlin - Es gab viele gute Gründe für die Hertha-Fans nach dem 2:0-Heimsieg gegen Eintracht Braunschweig am Samstag (26.04.14) glücklich und zufrieden nach Hause zu gehen. Endlich durfte im Olympiastadion wieder gejubelt werden, endlich der erste Sieg nach neun sieglosen Spielen und endlich der erste Heimsieg in diesem Kalenderjahr. Doch ein Herthaner war wohl an diesem Frühlingssamstag im April der Glücklichste - Alexander Baumjohann. Der Mittelfeld-Regisseur stand nach seinem Kreuzbandriss aus dem Spiel am vierten Spieltag in Wolfsburg das erste Mal wieder in der Startelf und sorgte für viele belebende Elemente im Offensivspiel der Blau-Weißen.

„Es ist völlig normal, dass noch nicht alles klappt. Ich muss mich beim Trainer bedanken, dass er mich heute hat 90 Minuten spielen lassen. Je mehr Einsatzzeiten ich bekomme, desto einfacher wird es für mich, meine Form zu finden. Ich habe mich gut gefühlt und es waren schon einige ganz gut Aktionen dabei, aber ich bin einfach nur froh, wieder auf dem Platz zu stehen“, sagte ein überglücklicher Baumjohann nach der Partie. Viele Wochen und Monate in der Reha, dann das Comeback am 22.03.14 in der U23 gegen Carl-Zeiss Jena und schließlich die Bundesliga-Rückkehr sechs Tage später in seiner alten Heimat Schalke, als er Mitte der zweiten Halbzeit eingewechselt wurde. „Ich habe lange darauf hingearbeitet, hier im Olympiastadion wieder von Anfang an einlaufen zu können. Ich bin einer der glücklichsten Menschen. Aber in Topform bin ich noch nicht, aber jede Minute hilft mir, wieder meine alte Form zu finden“, so der 27-Jährige.
Verdienter Sieg
Alexander Baumjohann ist allerdings schon auf einem guten Weg, war im Mittelfeld präsent und an vielen Offensivaktionen beteiligt. Das belegen auch die Zahlen aus dem Spiel: Nach Peter Pekarik (11,44 km) war Baumjohann von allen Herthanern am meisten unterwegs (11,08 km), seine Spielfreude war ihm förmlich auf der Tribüne anzumerken. Übersteiger, Dribblings, Standards - ein richtiger Zehner mit der Nummer 9. Baumjohann hatte viele Ballkontakte (53), war im Mittelfeldzentrum sehr beweglich und immer anspielbar. Nur die beiden Außenverteidiger Johannes van den Bergh (63) und Peter Pekarik (58) waren öfter am Ball. Er gab drei Torschüsse ab, legte drei Torschüsse auf und gab die Vorlage zum wichtigen 1:0 per Eckstoß.
„Das Tor war in der ersten Halbzeit wie in den letzten Spielen wie vernagelt“, sagte Baumjohann. „In der zweiten Halbzeit haben wir die Tore dann erzwungen. Wir haben uns viele Chancen erspielt und haben hinten wenig zugelassen. Der Sieg war verdient.“ Die Erleichterung war nicht nur bei Baumjohann zu spüren, sondern durchweg bei allen Hertha-Profis. „Wir sind froh, dass wir auch den Fans endlich den ersten Heimsieg 2014 schenken konnten. Das haben sie sich einfach am meisten verdient, weil sie uns jedes Spiel fantastisch unterstützen“, lobte ‚Baumi’ die blau-weißen Anhänger. Ein rundum gelungener Samstagnachmittag also im Berliner Olympiastadion...