
Ein Spiegelbild der Rückrunde
Ein Spiegelbild der Rückrunde

Die Berliner müssen sich mit 0:4 geschlagen geben - ein unglücklich verlaufenes Spiel.
Berlin - Die Saison 2013/14 ist Geschichte. Viele in Berlin sind über diesen Fakt nicht gänzlich unglücklich. Die Rückrunde verlief nicht nach den eigenen Erwartungen, so viel steht fest. Nichtsdestotrotz steht am Ende der Spielzeit ein elfter Platz mit 41 Punkten zu Buche. Zu keiner Zeit geriet der Aufsteiger in Abstiegssorgen, die gesamte Saison war Hertha BSC nie schlechter platziert als am 34. Spieltag - auf dem elften Tabellenrang. Dass es zum Abschluss der Spielzeit eine deutliche 0:4-Heimniederlage gab, ging auch an den Verantwortlichen nicht spurlos vorbei. Dabei war die Schlappe in gewisser Weise ein Spiegelbild der gesamten Berliner Rückrunde.
Nach teils guten Ansätzen und Möglichkeiten, das Spiel aus Sicht der Berliner positiv zu gestalten, mussten immer wieder heftige Rückschläge hingenommen werden. Die guten Aktionen der Herthaner haben sich nicht in Toren niedergeschlagen, sodass die Mannschaft viel häufiger als nötig ohne eigene Punkte dastand. "Ich glaube, dass wir das heute in der ersten Halbzeit gut gemacht haben, da die Dortmunder nicht richtig zur Entfaltung gekommen sind", analysierte Innenverteidiger Sebastian Langkamp. "Leider haben wir das Spiel vor der Halbzeit dann aus der Hand gegeben, da sie zwei Tore schießen konnten." Für viele war das Spiel bereits nach dem Dortmunder Doppelschlag durch Lewandowski (41.) und Jojic (44.) entschieden. Auch Marcel Ndjeng bestätigte nach der Partie, dass die Treffer durchaus Wirkung bei der Mannschaft gezeigt hatten.
Dortmund einfach abgezockter
Dabei ging es für Hertha BSC richtig gut los. Nach einer überragenden Choreografie der Berliner Fans und einem emotionalen Abschied von Levan Kobiashvili und Adrian Ramos besaßen die Blau-Weißen die erste richtig gute Möglichkeit des Spiels. Sandro Wagner schraubte sich nach einem Eckball in die Höhe und köpfte den Ball in Richtung BVB-Tor. Für den bereits geschlagenen Roman Weidenfeller klärte allerdings Nuri Sahin auf der Linie (6.). "Mit ein bisschen mehr Glück erzielt Sandro das 1:0. Dann führen wir und Dortmund muss erst mal kommen. Das ist uns aber nicht gelungen", beschrieb Marcel Ndjeng. In der Folge übernahmen die Dortmunder mehr und mehr das Spielgeschehen, ohne wirklich zwingend zu agieren. Die Herthaner standen kompakt, gut in der Defensive und ließen wenig zu. Einzig die offensiven Aktionen sowie der absolute Wille, ein Tor zu erzielen, waren nicht ausgeprägt genug.
"Wir waren beim ersten Gegentor ungeordnet, beim zweiten spielen sie schnell vom Zentrum aus über unsere linke Seite. Dann steht es 2:0 für Dortmund, da sehen wir dann natürlich blöd aus", so die ehrliche Analyse von Ndjeng. Hinzu kommt, dass Lewandowski bei seinem Treffer im Abseits stand. Doch wenn das Glück fehlt, kommt meist auch das Pech dazu. Kurz darauf erhöhte Jojic mit einem Schlenzer ins lange Eck zur Zwei-Tore-Führung zur Pause. Der Rest des Spiels ist schnell erzählt. Die Herthaner investierte wieder mehr und versuchten, den Anschluss herzustellen. "Wir hatten in der zweiten Halbzeit, zwei, drei Momente, wo Weidenfeller hervorragend pariert. Da waren wir dann dicht dran, um vielleicht zurück ins Spiel zu kommen", so Trainer Jos Luhukay. Doch weder Marcel Ndjeng (63.) noch der eingewechselte Adrian Ramos (68.) konnten den Dortmunder Schlussmann bezwingen. Besser machten es die Borussen: Lewandowski hob einen zweifelhaften Freistoß in den Winkel (80.), nur zwei Minuten später war Mkhitaryan zur Stelle (82.) und sorgte für den 4:0-Endstand. "Ein Kompliment geht an die Fans, sie haben dafür gesorgt, dass wir einen würdigen Saisonabschluss hatten", sagte Langkamp und ließ das Ergebnis besser außen vor. In der kommenden Saison geht es weiter - und zwar in der 1. Bundesliga.