Vom Klassenerhalt und Abschieden
Teams | 31. Mai 2014, 13:21 Uhr

Vom Klassenerhalt und Abschieden

Vom Klassenerhalt und Abschieden

Wir blicken zurück auf die Saison 2013/14 - Teil 4: Saisonziel frühzeitig erreicht!
Berlin - Die Rückrunde lief auf dem Spielfeld nicht optimal. Die Richtung in den letzten sechs Spielen aber war klar: Klassenerhalt perfekt machen und den Negativtrend stoppen. Am 29. Spieltag gastierte die TSG Hoffenheim im Olympiastadion. Das Duell der beiden Teams aus dem Mittelfeld der Tabelle entwickelte sich zu einer intensive Partie. Sami Allagui sorgte in der Anfangsviertelstunde für die verdiente Führung der Herthaner, doch noch vor dem Seitenwechsel mussten sie durch Eugen Polanski den Ausgleich hinnehmen. Tore fielen in der Folge auf beiden Seiten nicht mehr, überschattet wurde die Partie von der schweren Verletzung von Hoffenheims Keeper Koen Casteels, der sich bei einem unglücklichen Zusammenprall mit Adrian Ramos das Schienbein brach und für den Rest der Saison ausfiel.
In der Woche darauf ging es für die Blau-Weißen zu Bayer Leverkusen, die unmittelbar davor ihren Trainer Sami Hypiäa entlassen hatten. Dabei fehlte Toptorjäger Adrian Ramos, der im Wochenverlauf seinen Wechsel zum BVB bekannt gab - ihn ersetzte Sandro Wagner. Die Spieler waren noch nicht richtig auf dem Platz, da lagen die Herthaner schon hinten. Stefan Kießling köpfte die 'Werkself' bereits nach 40 Sekunden in Führung. Die Blau-Weißen kamen bei Ben-Hatiras Lattenschuss dem Leverkusener Tor gefährlich nahe, doch im direkten Gegenzug schloss Youngster Julian Brand einen Konter für das Team von Neutrainer Sascha Lewandowski zum 2:0 ab. Zwar gelang Wagner mit seinem zweiten Saisontor noch der Anschlusstreffer, zu mehr reichte es aber nicht mehr. Die Berliner rangierten vier Spieltage vor Schluss auf einem weiterhin respektablen 10. Tabellenplatz.

Rückschlag für Herthas Kapitän


Im zweiten Auswärtsspiel in Folge mussten die Berliner schon vor dem Anpfiff den ersten Rückschlag hinnehmen. Kapitän Fabian Lustenberger, der das erste Mal nach seinem Muskelfaserriss wieder im Kader stand, verletzte sich beim Aufwärmen erneut und verpasste somit den Rest der Saison. Mit einer verbesserten Leistung konnten die Herthaner den vom Europapokal träumenden Augsburgern ein torloses Remis abknöpfen. Zudem gab es am folgenden Sonntag Grund zur Freude: Dank der Niederlagen von Nürnberg und des HSV wurde das Saisonziel Klassenerhalt vorzeitig perfekt gemacht.

Nach nun neun Spielen ohne Sieg sollte es gegen Eintracht Braunschweig endlich den langersehnten Heimsige geben. Vor mehr als 50.000 Zuschauer merkte man den Herthanern an, dass sie diesen Erfolg erzwingen wollten. Die Berliner agierten offensiv und erspielten sich bereits in der ersten Halbzeit einige gute Möglichkeiten. In der zweiten Halbzeit wurden die Blau-Weißen dann endlich durch John Anthony Brooks nach einer Ecke von Baumjohann erlöst. Allagui stand wenig später nach einem nach vorne abgewehrten Schuss von Ramos goldrichtig und sorgte mit dem 2:0 für die Entscheidung. Der Bann war gebrochen und der erste Heimsieg 2014 war da. Am vorletzten Spieltag gastierte Hertha BSC in Bremen. In einem munteren Spiel präsentierten sich jedoch die Werderaner treffsicherer - Aaron Hunt erzielte in seinem letzten Heimspiel für die Norddeutschen beide Treffer.

Die Zeit der Abschiede

Am letzten Spieltag stand im seit Wochen ausverkauften Olympiastadion besonders Levan Kobiashvili im Fokus. Der Georgier hatte von Trainer Luhukay eine Startelfgarantie erhalten und spielte somit sein letztes und 351. Bundesligaspiel. Gegner war Pokalfinalist und Vizemeister Borussia Dortmund, der dem ehemaligen georgischen Nationalspieler keinen erfolgreichen Abschied vergönnte. Torschützenkönig Lewandowski mit einem Doppelpack und Mkhitaryan sowie Jojic schossen die Borussia zum 4:0-Auswärtssieg. Doch der Nachmittag gehörte einzig und allein Levan Kobiashvili. Nach rund einer Stunde wurde er mit Standing Ovations von der Bühne Bundesliga würdig verabschiedet und beendet nach knapp vier Jahren seine Profikarriere. Ihn ersetzte Adrian Ramos, der gegen seinen neuen Club ebenfalls seinen Abschied feierte.

Sportlich beendeten die Herthaner somit die Saison 2013/14 als Aufsteiger ohne jedliche Abstiegsgefahr auf Tabellenplatz 11. Der zweite Teil der emotionalen Verabschiedung von Kobiashvili und Ramos fand zwei Tage später bei der Mitgliederversammlung statt. Der Kolumbianer und Toptorjäger der Herthaner verabschiedete sich nach 176 Spielen und 65 Toren im blau-weißen Dress mit den Worten: "Ich werde für immer ein Herthaner bleiben." Auf der jährlichen Versammlung wurde neben der Erhöhung des Lizenzspieleretats auf 31 Millionen, auch die Verlängerung vom Geschäftsführer Finanzen Ingo Schiller bis 2018 bekannt gegeben.

von Hertha BSC