
Regionalliga-Spitzenreiter mit Ambitionen
Regionalliga-Spitzenreiter mit Ambitionen

In der ersten DFB-Pokalrunde tritt Hertha BSC im Rheinland an - das ist Viktoria Köln.
Berlin - Am kommenden Wochenende ist es endlich soweit! Am Samstag (16.08.14) trifft Hertha BSC zum Pflichspielauftakt in der ersten Runde des DFB-Pokals auf den Regionalligisten FC Viktoria Köln. Der Kölner Verein spielt aktuell in der Regionalliga West und steht aktuell nach zwei Spieltagen und zwei Siegen an der Tabellenspitze - punktgleich mit dem SV Rödinghausen, die die Herthaner in der aktuellen Vorbereitung mit 2:0 besiegten. Bereits in der vergangenen Spielzeit erreichten die Rheinländer mit 65 Punkten den vierten Tabellenplatz. In der stark besetzten Liga spielen neben traditionsreichen Klubs wie Rot-Weiß Oberhausen, Alemannia Aachen oder der SG Wattenscheid 09 auch einige zweite Mannschaften von Bundesliga-Klubs. Da sich der Konkurrent aus der eigenen Stadt, der SC Fortuna Köln, in der Relegation durchsetzte und in der nächsten Spielzeit in der dritten Liga an den Start geht - kann Viktoria Köln in der kommenden Saison als Mitfavorit für den Aufstieg gesehen werden.
Der Fußballclub Viktoria Köln 1904 e.V. ist im Kölner Stadtteil Höhenberg beheimatet und wurde im Juni 2010 gegründet. Dies hängt damit zusammen, dass der Vorläuferverein, der SCB Viktoria Köln den Gang in die Insolvenz antreten musste. Die größten sportlichen Erfolge feierte der Verein kurz nach dem Kriegsende. Im Jahr 1950 wurde der Klub Vizemeister der Oberliga West und verpasste das Finale um die Deutsche Meisterschaft nur knapp. Der Klub, unter seinem damaligen Namen Preußen Dellbrück, hatte sich zum Ziel gesetzt, mit dem großen 1. FC Köln in Konkurrenz zu treten und fusionierte daraufhin mit dem SC Rapid Köln zum SC Viktoria Köln. Trotz namhafter Spieler wie Hennes Weisweiler oder Erich Ribbeck gelang es der Mannschaft nicht, die Dominanz des FC zu brechen. Nach mehreren Spielzeiten und Platzierungen im Mittelfeld stieg der Klub in die zweitklassige Regionalliga West ab.

Insolvenz sowie viele Auf- und Abstiege
Von nun an schaffte es der Verein nicht mehr, an die Erfolge der Vergangenheit anzuknüpfen. Von 1978 bis 1981 hielt sich der Klub in der zweiten Bundesliga, musste anschließend aber den Abstieg in die Drittklassigkeit hinnehmen. In den Folgejahren pendelte der Klub zwischen den unteren Ligen, spielte in der Oberliga Nordrhein oder der Verbandsliga Mittelrhein. Nach dem Abstieg in die Landesliga im Jahr 2010 und großen finanziellen Problemen trat der Klub in dieser Form nicht mehr an und erreichte über eine Neugründung zumindest die Übernahme der Jugendmannschaften und dessen Ligazugehörigkeit. Auch aufgrund der zahlungskräftigen Unterstützung durch Mäzen Franz-Josef Wernze arbeitete sich der von nun an als FC Viktoria Köln bekannte Verein immer weiter nach oben vor. In der Spielzeit 2011/12 gelang als Meister der NRW-Liga der Aufstieg in die Regionalliga West. In ihrer ersten Saison dieser Liga erreichten die Kölner einen guten sechsten Tabellenrang, ohne jedoch wirklich Anschluss an die Aufstiegsplätze zu haben.
Die abgelaufene Spielzeit 2013/14 verlief sportlich noch besser. Als neuen Trainer präsentierte der Verein den ehemaligen Hertha-Spieler Claus-Dieter Wollitz, der zuvor unter anderem in der zweiten Liga den VfL Osnabrück und Energie Cottbus als Coach betreut hatte. Auch aufgrund der 17 Tore von Top-Torjäger Faith Candan und den starken Leistungen von Spielmacher Mike Wunderlich (15 Treffer), befanden sich die Profis von Viktoria lange in den Aufstiegsregionen. Auch bekannte Spieler des Teams wie beispielsweise Markus Brzenska oder Timo Staffeldt sowie der Ex-Herthaner Nico Pellatz leisteten ihren Anteil an der guten Saison. Da sich die Mannschaft im Finale des Verbandspokals Mittelrhein mit 2:1 gegen den FC Wegberg-Beeck durchsetzte, startet der Klub nun in der ersten Runde des DFB-Pokals. In dieser trifft der Viktoria Köln im Sportpark Höhenberg, der etwas mehr als 6.200 Personen Platz bietet, auf Hertha BSC.