Abenteuer Deutschland
Teams | 7. Juni 2014, 15:37 Uhr

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Der japanische Neuzugang Genki Haraguchi verbrachte erste spannende Tage in Berlin - das Interview.

Berlin - Fast alles ist neu für ihn. Hertha-Neuzugang Genki Haraguchi verbrachte seine ersten Tage in der Bundeshauptstadt. Ein Termin jagte den nächsten. Vieles musste geklärt und organisiert werden. Am Mittwochabend (04.06.14) landete der Japaner in Berlin-Tegel, bereits am nächsten Tag stand der Medizin-Check an. Ohne Probleme bestanden. Auf zur nächsten Station, beim Autohaus von Audi soll der zukünftige Wagen ausgesucht werden. In der der Zwischenzeit ergibt sich die Möglichkeit ein wenig mit Genki zu sprechen. Berlin beeindrucke ihn schon, allerdings kennt er das Leben in der Großstadt bereits, Haraguchi verbrachte schon viel Zeit in Tokio. "Mit der Eingewöhnung in der Stadt sehe ich keine Probleme. Die Kultur ist aber schon eine andere", sagt er mit einem Grinsen.

Bei Audi angekommen lässt das Grinsen nicht nach. Vielmehr mischt sich noch eine Portion Bewunderung in die Gefühlslage des Japaners. Nach und nach betrachtet Haraguchi die eleganten Autos, ist sich aber schnell sicher, welcher es sein soll. Letzte Details klären, weiter geht es. Diesmal in Richtung Hertha-Geschäftsstelle. Dort angekommen setzt der schnelle Angreifer bei Manager Michael Preetz endgültig seine Unterschrift unter den Vertrag bei Hertha BSC. Nun kommt auch noch Stolz hinzu. Damit ist es endgültig besiegelt, Haraguchi wagt den großen Schritt von Japan nach Deutschland. Bedenken, dass er es nicht packen könnte, wischt er sofort weg - er strahlt Optimismus aus. Auch am Folgetag geht es für ihn direkt wieder los, die Wohnungssuche steht an. In einigen ruhigen Minuten bleibt Zeit für ein Interview. Mit herthabsc.de spricht Neuzugang Genki Haraguchi über die Gründe für den Wechsel, seine persönlichen Ziele, die japanische und deutsche Liga sowie dem Rat eines neuen Teamkollegen.

herthabsc.de: Genki Haraguchi, herzlich willkommen bei Hertha BSC. Der Wechsel aus Japan ist für dich ein großer Schritt, was hat den Ausschlag dafür gegeben nach Berlin zu wechseln?
Genki Haraguchi: Es hat mich gefreut, dass Hertha BSC sich lange für mich interessiert hat, mich beobachten ließ, zum Schluss auch durch den Manager, und dann an mich heran getreten ist und ein gutes Angebot gemacht hat. Ich habe mich informiert und in Gesprächen erfahren, dass der Verein Perspektive hat. Ich denke, das passt sehr gut zu mir. Auch ich möchte mich weiterentwickeln und werde das hier in Berlin tun.

herthabsc.de: Was hast du dir persönlich vorgenommen und wo soll es mit deinem neuen Klub langfristig hingehen?
Haraguchi: Persönlich möchte ich an meinen Fähigkeiten arbeiten, sodass ich mich in vielen Bereichen weiter verbessern kann und dadurch auch regelmäßig zum Einsatz komme. Klasse wäre es, wenn ich mir einen Stammplatz erarbeiten kann. Mit der Mannschaft möchte ich in der Bundesliga eine gute Rolle spielen und langfristig den europäischen Wettbewerb angreifen.

herthabsc.de: Die japanische Liga wird in Deutschland nicht stark verfolgt, daher kennen dich noch nicht viele. Verrätst du uns, was die Stärken von Genki Haraguchi sind?
Haraguchi: Am stärksten bin ich vermutlich im Dribbling. Besonders wenn die Mannschaft schnell nach vorne spielt kann ich am besten helfen und gefährlich werden. (lacht)

herthabsc.de: Bei Hertha BSC spielt mit Hajime Hosogai bereits ein Japaner. Hast du mit ihm im Vorfeld über den Wechsel gesprochen und was hat er dir über Hertha und Berlin erzählt?
Haraguchi: Ja, ich habe mit ihm gesprochen und wollte mich natürlich informieren. Er hat mir erzählt, dass Hertha BSC einen starken Trainer und eine wirklich gute Mannschaft hat. Vor allem die Atmosphäre im Team ist freundlich und wirklich familiär. Er meinte auch, dass mir der Einstieg wohl leicht fallen wird und er mir sicher auch weiterhilft (lacht).

herthabsc.de: In Japan hast du bereits unter deutschen Trainern gespielt (u.a. Volker Finke, Anm. der Redaktion). Hat dies auch eine Rolle für den Wechsel nach Deutschland gespielt?
Haraguchi:
Auch das war sicher ein Faktor, absolut. Wichtig finde ich auch, dass schon wirklich viele japanische Spieler in der Bundesliga erfolgreich sind und sich dort durchgesetzt haben. Das war für mich ein wichtiger Grund zu sehen, dass ich es auch schaffen kann.

herthabsc.de: Wie ist denn das Standing der Bundesliga in Japan - wird diese stark verfolgt?
Haraguchi: In den vergangenen Jahren ist die Popularität der Bundesliga in Japan auf jeden Fall gestiegen. Es gibt mittlerweile wirklich viele Menschen, welche sich mit der Liga beschäftigten. Diese kennen die Teams und Spieler echt gut und verfolgen das ganze Geschehen.

herthabsc.de: Nun steht die WM in Brasilien an. Was erwartest du von Japan und ist es dein Ziel, fester Bestandteil des Teams zu werden?
Haraguchi: Ich werde die Weltmeisterschaft verfolgen, aber denke auch, dass Japan keine leichte Gruppe hat. Mein Ziel ist es natürlich, es in die Nationalmannschaft zu schaffen. So gesehen liegt mein Fokus bereits auf der WM in vier Jahren, dort kann ich hoffentlich mit Hajime zusammen teilnehmen, das wäre doch nett (lacht).

von Hertha BSC