"Tschö" -  mach’s gut, Pierre!
Teams | 4. Juli 2014, 02:45 Uhr

"Tschö" - mach’s gut, Pierre!

"Tschö" - mach’s gut, Pierre!

Pierre-Michel Lasogga verlässt Hertha BSC und wechselt zum Hamburger SV.
Berlin - Wäre er im Show-Business aktiv, würde man ihn eine mit allen Wassern gewaschene 'Rampensau' nennen. Auf der Fußball-Bühne ist er ein Spieler der Marke 'Kampfschwein' - kaum zu stoppen, immer gefährlich. Hertha BSC jedenfalls tat der Junge aus Gladbeck, dieser Pierre-Michel Lasogga, in jeder Beziehung richtig gut. Ablösefrei gekommen, mauserte er sich ganz, ganz schnell zu einem absoluten Topstürmer. Auch seine bodenständige, unverbrauchte Art kam einfach an – im Team, bei den Fans.

Pierre-Michel Lasogga, der seine Statements gern mit dem Einstieg  "Ja, gut..." versah, gehört zur Spezies der nimmermüde-ackernden Mittelstürmer alter Schule. In vorderster Front hin und her, vor und zurück, rauf und runter. Schnaubend, schnaufend, schwitzend – ein Malocher, der plötzlich da war im Strafraum und zuschlug, ein Arbeiter, der immer genau wusste, wo die Kiste steht. Rauhe Schale, weicher Kern: Einer, der den Gegner und sich nicht schonte, einer aber auch, der aufgrund seiner urgewaltigen, körperbetonten Spielweise anfällig war wie ein Vollblut. Für das Team ging Pierre-Michel Lasogga stets über Grenzen - ein guter Junge, einer, den die Fans schnell ins Herz schlossen.
Ablösefrei aus Leverkusen nach Berlin

'PML' verabschiedet sich nun von Hertha BSC und verlässt den Klub in Richtung Hamburger SV. "Eine Lösung, die nach Abwägung aller Facetten für alle Seiten die Beste ist", sagt Michael Preetz, Geschäftsführer Sport bei Hertha BSC. Der wuchtige Angreifer war in der letzten Saison bekanntlich schon an die Hanseaten ausgeliehen , nachdem wegen seines Kreuzbandrisses und der folgenden Rehabilitation bei den Herthanern keinen gesicherten Stammplatz mehr inne hatte. Spielpraxis war wichtig und richtig – er bekam sie bei den Hamburgern. Auch dank seiner wichtigen Tore schaffte es der Bundesligakonkurrent aus dem Norden bekanntlich, die Klasse zu halten.

Von der Jugend an spielte Pierre-Michel für den 1. FC Gladbeck, Schalke 04, Rot-Weiss Essen, Wattenscheid 09 sowie den VfL Wolfsburg. Nach seinem Wechsel zu Bayer 04 Leverkusen wurde er Torschützenkönig der A-Jugend-Bundesliga und empfahl sich damit für den Bundesligakader der Werkself. Dreimal schaffte Lasogga den Sprung in das Team, ein Einsatz in der Bundesliga sollte dabei aber noch nicht herausspringen. In der Sommerpause 2010 wechselte der robuste Stürmer ablösefrei zu Hertha BSC. Nach starken Saisonvorbereitung wurde der junge Lasogga ein fester Bestandteil des Kaders der Profis und kam im September 2010 zu seinem Debüt in der 2. Bundesliga. Seinen ersten Treffer im Profi-Bereich erzielte er im November gegen den VfL Bochum - beim 2:0 Sieg legte Lasogga zudem den zweiten Treffer nach. Gemeinsam mit Adrian Ramos bildete er ein gefährliches Angriffsduo, welches Hertha BSC mit 28 Treffern zurück in die Bundesliga schoss.

Kreuzbandriss und Aufstiegstreffer


In der darauffolgenden Saison sicherte sich der 1,89-Meter große Angreifer ebenfalls einen Stammplatz im Team von Hertha BSC. Leider verhinderten seine acht Tore in 32 Bundesligaspielen den erneuten Abstieg in die 2. Bundesliga nicht, zudem riss sich Lasogga am 34. Spieltag gegen Hoffenheim das Kreuzband. Bitter für ihn: Er konnte seinem Verein in der Relegation gegen Düsseldorf nicht mehr helfen.
Nach seiner verletzungsbedingten Abwesenheit sowie einer langen und intensiven Reha-Zeit, kehrte Lasogga Anfang des Jahres 2013 in die Mannschaft der Blau-Weißen zurück. Hertha BSC befand sich bereits auf Aufstiegskurs, 'PML' markierte im April 2013 beim Spiel gegen Sandhausen den 1:0-Siegtreffer, wodurch die Blau-Weißen vorzeitig in die Bundesliga aufsteigen sollten.

Zu Beginn der Spielzeit 2013/14 wurde Pierre-Michel Lasogga dann an den den HSV verliehen. Schnell fügte er sich in die Mannschaft ein und konnte ihr mit wichtigen Toren helfen. Sogar Historisches sollte ihm gelingen: Beim Spiel in Nürnberg erzielte er zwischen der 60. und 67. Minute drei Treffer und sorgte dadurch für den schnellsten Auswärts-Hattrick der Bundesliga-Geschichte. Dank seiner 13 Tore in 20 Einsätzen leistete Lasogga einen bedeutenden Anteil zum Klassenerhalt des HSV. Zudem wurde der in Gladbeck geborene Profi erstmals zu einem Spiel der deutschen Nationalmannschaft berufen, welches er leider aufgrund einer Muskelverhärtung verpasste. Für die Profimannschaft von Hertha BSC bestritt Pierre-Michel Lasogga insgesamt 69 Partien, in denen er 24 Treffer erzielte und elf weitere Tore vorbereitete. Hertha BSC bedankt sich herzlich bei 'PML' für seine Zeit, seine Tore und seinen Einsatz in Berlin und wünscht ihm alles Gute für seine sportliche Zukunft.

"Tschö", mach’s gut, Pierre-Michel Lasogga!

von Hertha BSC