WM-Erlebnisse der Hertha-Profis
Teams | 7. Juli 2014, 15:52 Uhr

WM-Erlebnisse der Hertha-Profis

WM-Erlebnisse der Hertha-Profis

Die drei teilnehmenden Herthaner erlebten die WM auf ganz unterschiedliche Art und Weise.

Berlin - Während die Weltmeisterschaft in Brasilien aktuell in die entscheidende Phase geht, ist das Turnier für die Spieler mit Hertha-Hintergrund mittlerweile vorüber. Sowohl John Anthony Brooks, Valentin Stocker als auch Adrian Ramos kämpften mit ihren Mannschaften und die ruhmreiche WM-Trophäe. Während für die US-Nationalmannschaft sowie die Schweiz im Achtelfinale Schluss war, erreichten die Kolumbianer sogar das Viertelfinale, mussten sich dort aber dem Gastgeber Brasilien geschlagen geben. Alle drei Hertha-Profis erlebten dabei ein für sie persönlich sehr unterschiedliches Turnier - alle drei hatten verschiedene Voraussetzungen und sollten in ihren Mannschaften eine andere, teils spektakuläre Rolle spielen.

Für John Anthony Brooks begann die WM-Vorbereitung mit einer Berufung in den vorläufigen Kader der US-Nationalmannschaft. Dort überzeugte der Innenverteidiger seinen Coach Jürgen Klinsmann und wurde endgültig nominiert. Für Brooks ging damit ein Traum in Erfüllung - doch es sollte noch besser kommen. Im Auftaktspiel gegen Ghana ging die USA früh in Führung. Zur Halbzeit kam Brooks für den angeschlagenen Besler ins Spiel und verteidigte lange die Führung. Doch Angreifer Ayew glich die Partie acht Minuten vor Abpfiff aus - die überlegenen Ghanaer wollten nun den Sieg. Doch es kam anders - bei einem Eckball der US-Nationalmannschaft orientierte sich Brooks in den Strafraum und verwandelte die Hereingabe per Kopf zur 2:1-Führung! Der viel umjubelte Treffer bedeutete den Auftaktsieg, der in den USA eine Fußballbegeisterung auslöste. Brooks wurde aufgrund seines Tores gefeiert, speziell im Social Web gab es viele spaßige Beiträge über den Berliner. Bei den folgenden Spielen gegen Portugal (2:2) und Deutschland (0:1) kam Brooks nicht mehr zum Einsatz. Im Achtelfinale traf die US-Mannschaft auf Belgien und hielt lange mit. In der Nachspielzeit setzten sich die Europäer allerdings durch (1:2) und beendeten das Turnier für John Anthony Brooks und seine US-Amerikaner. Dennoch entfachte die Art und Weise wie die USA auftrat eine Begeisterung im Land, die auch Brooks sichtbar beeindruckte.

Für Neuzugang Valentin Stocker standen die Vorzeichen vor dem Turnier gut. Seit langer Zeit hatte der Außenbahnspieler einen festen Platz im Team der Schweizer Nationalmannschaft. Nach der zu erwartenden Nominierung in den Kader, begann Stocker auch im ersten Gruppenspiel gegen Ecuador auf der linken Seite. In einem schwachen Schweizer Team konnte auch Stocker wenig Akzente setzte, sodass er in der Halbzeit beim Stand von 0:1 für Mehmedi ausgewechselt wurde. Eben dieser erzielte kurz darauf den Ausgleich und zeigte eine gute Partie. Nachdem die Begegnung lange offen war, entschied der Schweizer Angreifer Seferovic das Spiel mit einem Treffer in der Nachspielzeit. Das 2:5-Debakel gegen Frankreich erlebte Stocker von der Bank, auch beim 3:0-Sieg über Honduras spielte erneut der Freiburger Mehmedi anstelle des Neu-Herthaners. Durch diesen Sieg erreichte die 'Nati' das Achtelfinale und bekam es mit Argentinien zu tun. Lange hielten die Europäer dem Favoriten stand, mussten sich dann aber ohne Stocker in der Nachspielzeit geschlagen geben. Für den Spieler mit der Nummer 14 sicher kein optimaler Turnierverlauf.

Für den langjährigen Hertha-Profi Adrian Ramos ging mit der Nominierung für die WM ebenfalls ein Traum in Erfüllung. Obwohl der Angreifer die ersten beiden Partien von der Bank aus erlebte, startete seine kolumbianische Nationalmannschaft sehr erfolgreich. Nach den Triumphen über Griechenland (3:0) und die Elfenbeinküste (2:1) wurde Ramos erstmals gegen Japan eingesetzt. Dort konnte er überzeugen: In der 17. Minute wurde Ramos im Strafraum gelegt - den fälligen Elfmeter verwandelte Cuadrado zur 1:0-Führung. Auch beim Schlusspunkt der Partie war der schnelle Profi beteiligt. Ramos bereitete den Treffer zum 4:1-Endstand durch James Rodríguez vor und zeigte, dass auf ihn Verlass ist. In den folgenden Spielen kam der Stürmer als Joker in die Partie - gegen Uruguay (2:0) spielte er fünf Minuten und half beim Einzug ins Viertelfinale. Dort traf Kolumbien auf den Mitfavoriten Brasilien. Ramos, der ab diesem Zeitpunkt schon offiziell für seinen neuen Klub Borussia Dortmund spielte, wurde in der Halbzeitpause eingewechselt, konnte die Niederlage (1:2) aber nicht mehr abwenden. Der nun ehemalige Herthaner wurde mit seinen Landsleuten aufgrund der starken Weltmeisterschaft herzlich und euphorisch empfangen. Gemeinsam konnten die Spieler in ihrer Heimat ein beeindruckendes Bad in der jubelnden Menge genießen.

von Hertha BSC