
Hany! Tony! Marius! Europameister!
Hany! Tony! Marius! Europameister!

Am 11.07.14 machten sich Hany Mukhtar und Marius Gersbeck aus dem Trainingslager in Marienfelde auf den Weg in Richtung Frankfurt. Nach dem Mittagessen verabschiedeten sich die beiden vom Team - auch Trainer Jos Luhukay hatte die Spieler noch kurz zur Seite genommen und ihnen ein paar wertvolle Tipps auf die Reise gegeben - Sami Allagui rief ihnen noch hinterher, bloß nicht ohne Titel zurückzukehren… Mission erfüllt!

Nach der Ankunft in Frankfurt trafen die beiden Herthaner auf den dritten Blau-Weißen im Bunde, Innenverteidiger Anthony Syhre. Nachdem die gesamte U19-Nationalmannschaft versammelt war, machte sich das Team auf den Weg nach Ungarn. Trotz einer kurzen gemeinsamen Vorbereitungszeit harmonierte die Juniorenmannschaft im Auftaktspiel bereits prächtig. Mit Syhre und Mukhtar in der Startaufstellung gelang der Traumstart mit der Führung in der ersten Minute. Den zweiten Treffer besorgte Innenverteidiger Syhre, der den Ball nach 28 Minuten nach einer Ecke über die Linie drückte. Spätestens nach dem 3:0-Treffer durch Selke, welcher den Endstand bedeutete, ahnten die meisten schon, dass das deutsche Team sich bei diesem Turnier eine Menge vorgenommen hatte.
Dominant und überzeugend zum Triumph
Das 2:2 gegen Serbien stellte zwar einen kleinen Euphorie-Dämpfer dar, änderte nach dem 2:0-Sieg über die Ukraine aber nichts am Einzug ins Halbfinale. Dort wartet die österreichische Auswahl. Die Alpenrepublik stellte für die deutsche U19 aber keinen Stolperstein dar. Mit 4:0 und einem Treffer von Hany Mukhtar wurde die Mannschaft deutlich besiegt und der Einzug ins Finale perfekt gemacht. Womit wieder der ruhmreiche Tag in Budapest erreicht wäre. Das deutsche Team spielte gewohnt dominant und kontrollierte die Partie. Nach ersten guten Möglichkeiten war es Hertha-Profi Hany Mukhtar der für die Führung sorgte. "Ich bin einfach auf den ersten Pfosten gelaufen. Da hatte ich das Quäntchen Glück, dass der Ball reingeht", schilderte Torschütze Mukhtar.

Die deutsche Mannschaft verpasste in der Folge, den zweiten Treffer nachzulegen. Auch die Portugiesen wurden stärken, ohne wirklich zwingende Möglichkeiten zu kreieren. In den Schlussminuten war das Team noch einmal alles nach vorne. Doch der eingewechselte Anthony Syhre, der für Mukhtar ins Spiel kam, half die Führung zu verteidigen. Nach dem Schlusspfiff brachen alle Dämme - die Spieler und Betreuer lagen sich in den Armen. Der Traum wurde wahr, die Mannschaft hatte soeben den EM-Titel gewonnen. "Ich bin überwältigt und so glücklich. Ich möchte meiner Familie und allen, die mich die ganze Zeit unterstützt haben, danken - es ist ein großer Moment und großartiger Sieg. Der größte Erfolg in meinem bisherigen Leben", so Matchwinner Hany Mukhtar.
"Der Titel bleibt für die Ewigkeit"
Auch der vor Freude strahlende Auswahltrainer war sich der Bedeutung des Erreichten bewusst: "Wir sind unglaublich glücklich. Diesen Titel haben die Jungs sich verdient und er bleibt ihnen für die Ewigkeit", sagte Marcus Sorg nach dem Finalsieg. "Portugal war ein starker Gegner. Aber auch diese Aufgabe hat die Mannschaft gelöst, als Einheit! Ich bin sehr stolz, Trainer dieser Mannschaft zu sein!" Stolz auf diese Leistung darf jedes Mitglied des Teams sein. Dies gilt für einen Marius Gersbeck - der zuvor Stammkeeper der Mannschaft war aber Oliver Schnitzler im Tor den Vortritt lassen musste - ebenso wie für allen Spieler des Teams. Schließlich wurde der Triumph auch als ein Erfolg der mannschaftlichen Geschlossenheit bezeichnet.

Bereits am Freitagmittag (01.08.14) landeten die EM-Helden nach einer kurzen Nacht in Frankfurt und kehrten nach einem herzlichen Empfang zu ihren Vereinen zurück. Die drei Herthaner Mukhtar, Syhre und Gersbeck landeten um 15.45 Uhr auf dem Flughafen Berlin Tegel - wo bereits Fotografen und Journalisten auf die Herthaner warteten. "Dieser Titelgewinn ist wirklich großartig. Sich auf diesem Nieaveu durchzusetzen ist schon etwas Besonderes." Auch Marius Gersbeck war leicht von den Feierlichkeiten gezeichnet, schwärmte aber in höchsten Tönen: "Auch wenn ich nicht gespielt habe, konnte ich doch eine Menge mitnehmen. Das wird auch noch den Titel geholt haben, war natürlich die Krönung." Nun sind die Euromeister zurück in Berlin und greifen wieder bei Hertha BSC an. Auch das nächste Turnier haben die Junioren bereits fest im Blick. Ab Mai 2015 findet für sie die Welmeisterschaft in Neuseeland statt...