Vollgas geben, Alarm machen, Gefahr ausstrahlen!
Teams | 3. September 2014, 19:54 Uhr

Vollgas geben, Alarm machen, Gefahr ausstrahlen!

Vollgas geben, Alarm machen, Gefahr ausstrahlen!

Neuzugang Roy Beerens über seine Pläne mit Hertha BSC, eine mögliche Rückkehr ins Nationalteam sowie Pokalträume...

Berlin - Neuzugang Roy Beerens hat mit seinem Wechsel zu Hertha BSC ein neues Kapitel aufgeschlagen. Erstmals spielt der quirlige Angreifer bei einem Klub außerhalb der Niederlande. In seiner Heimat war er erfolgreich, neben zwei Meisterschaften mit dem PSV Eindhoven stehen auch zwei Pokalsiege mit Alkmaar und Heerenveen zu Buche. Der Außenbahnspieler weiß, wie Erfolg funktioniert.

Seit seinem Wechsel in die deutsche Hauptstadt hat sich für ihn einiges verändert. Beerens hat die gewohnte Umgebung verlassen, um sich in einer der stärksten Ligen Europas durchzusetzen. Der Anfang verlief verheißungsvoll: Die ersten drei Begegnungen absolvierte der trickreiche Angreifer über die volle Distanz. Bisher stehen ein Treffer und eine Vorlage zu Buche. Doch dies soll längst noch nicht alles sein. Im Interview mit herthabsc.de spricht Beerens über seine Anfangszeit in Berlin, persönliche Ziele, eine mögliche Rückkehr in die niederländische Nationalmannschaft sowie den Traum von einem Pokalgewinn.

herthabsc.de: Roy Beerens, Sie sind jetzt schon eine Weile bei Hertha BSC. Wie liefen die ersten Wochen, sind Sie gut aufgenommen worden?
Roy Beerens: Ich fühlte mich von Anfang an willkommen. Die Mannschaft besteht aus sehr netten Personen, da war es wirklich nicht schwierig ein Teil des Teams zu werden, da man direkt gut aufgenommen wird. John Heitinga war zudem schon da, als ich kam, das macht es noch einmal einfacher. Er hilft einem viel. Zudem ist mein Manager der ehemalige Hertha-Profi Dick van Burik, er kann mir auch viel erzählen und bei Fragen helfen. Dass der Coach auch Holländer ist, macht es nochmals einfacher (lacht).

herthabsc.de: Hatten Sie denn mittlerweile ein wenig Zeit auch die Stadt Berlin kennenzulernen?
Beerens: Am Anfang war kaum Zeit, mit der gesamten Vorbereitung, den Trainingslagern und Testspielen. Doch in den letzten Wochen habe ich es immer mehr versucht, mir etwas anzuschauen. Das klassische Touristenprogramm habe ich bereits hinter mir. Aktuell bin ich sehr mit meiner neuen Wohnung beschäftigt, die aber jetzt bezogen ist. Jetzt haben auch meine Frau und die zwei Kinder ein zu Hause. Von daher wird es jetzt auch entspannter, sich die Stadt anzusehen - dies können wir eben auch als Familie tun.

herthabsc.de: Die ersten Partien sind gespielt. Was ist Ihr Eindruck?
Beerens:
Die Vorbereitung war wirklich gut. Im Pokal sind wir auch weitergekommen, wenn es auch am Ende etwas schwierig war. In der Liga war der Auftakt gegen Bremen eigentlich gut, das Spiel müssen wir gewinnen. Auch gegen Leverkusen haben wir super angefangen, aber der Gegner war echt stark. Nun gilt es nach vorne zu blicken, ich freue mich bereits auf die anstehenden Spiele.

herthabsc.de: Was ist denn Ihre persönliche Zielsetzung - mit welchen Ambitionen sind Sie zu Hertha BSC gekommen?
Beerens: Ich möchte erfolgreich Fußball spielen. Klar definierbare Ziele sind es nicht unbedingt, also nicht im Sinne von, ich möchte so und so viele Tore erzielen. Natürlich will ich als Offensivspieler Torgefahr erzeugen, Treffer machen und auch Vorlagen geben. Mein Ziel ist es, Einfluss auf das Spiel zu nehmen, egal ob von links oder rechts. Wenn 90 Minuten Zeit sind, dann möchte ich in diesen auch Vollgas geben, Alarm machen, Gefahr ausstrahlen und persönlich langfristig auf ein höheres Level kommen.

herthabsc.de: Steht für Sie auch noch die Nationalmannschaft im Fokus. Neuer Trainer - neues Glück?
Beerens: So sagt man in Deutschland? (lacht) Im Ernst: Ich war bisher dreimal für die Nationalmannschaft dabei, habe zweimal gespielt. Das ist aber schon eine Weile her. Aktuell ist es für mich gar kein Thema. Ich fokussiere mich zu 100 Prozent auf Hertha BSC, will spielen und hier Leistung zeigen. Wenn ich in jedem Training und jedem Spiel, wie ich es immer vorhabe, 100 Prozent gebe, kommt das Andere von allein. Ich möchte auf ein höheres Level kommen. Dabei sollte ich nicht vergessen, dass es meine erste Station außerhalb der Niederlande ist. Ich konzentriere mich voll auf den Klub und die Aufgaben hier. Sollte irgendwann wieder die Möglichkeit bestehen für Holland zu spielen, sage ich natürlich auch nicht nein.

herthabsc.de: Also lebt die Hoffnung...?
Beerens: Es ist jetzt nicht so, das ich ständig darauf hoffe, aber nett wäre es schon. (lacht) Wenn die Chance besteht, werde ich diese ergreifen. Zudem ist interessant, dass Guus Hiddink nun Trainer ist. Er war auch Coach beim PSV Eindhoven, als ich auch dort als junger Spieler gespielt habe. Unter ihm habe ich den Sprung in den Profi-Bereich geschafft. Dadurch ist er für mich persönlich etwas Besonderes.
Nun steht die Qualifikation für die Europameisterschaft 2016 an. Die Gruppe ist nicht einfach, speziell mit der Türkei und Tschechien stehen starke Gruppengegner bereit. Aber unsere Qualität ist hoch, zudem ist der Trainer gut und sehr erfahren. Die Qualifikation ist für Holland quasi Pflicht.

herthabsc.de: Erfahrung haben Sie, Titel wurden auch schon gesammelt. Mit Heerenveen und Alkmaar haben Sie den niederländischen Pokal gewonnen. Wäre das nicht auch ein Ziel mit Hertha BSC?
Beerens: Für diese Teams in den Niederlanden bedeutet es eine Menge, um den Pokal zu spielen und vor allem, diesen zu gewinnen. Sie wissen, dass sich nicht um die Meisterschaft spielen, da gibt es andere Top-Teams. Es war wirklich eine klasse Erfahrung und enorm bedeutend für die beiden Vereine. Für uns ist es wichtig, hungrig zu sein und die sich bietenden Chancen zu nutzen. Es wird aber wirklich schwer, ich habe z.B. das Spiel von Dresden gegen Gelsenkirchen gesehen. Die haben einfach so ein Top-Team rausgeworfen. Es wird sicher nicht einfach, weit zu kommen. Es wäre und ist aber natürlich ein Traum, hier im Finale im Olympiastadion um solch einen wichtigen Pokal zu spielen.

(ms/City-Press)

von Hertha BSC