Mit Fußball Grenzen überwinden
Fans | 21. September 2014, 12:20 Uhr

Mit Fußball Grenzen überwinden

Mit Fußball Grenzen überwinden

Ein Dank von Heimleiter Rüdinger Böhringer für die Einladung der Flüchtlinge des GEO Home Berlin.

Berlin - Das GEO Home Berlin ist seit April 2014 Heimat für 106 politische Flüchtlinge aus aller Welt. Als Zeichen der Integration hat Hertha BSC der Einrichtung zum Heimspiel gegen Mainz Freikarten zur Verfügung gestellt. Nun bedankte sich Rüdinger Böhringer, Heimleiter des GEO Home Berlin, herzlich für die Hilfe:

"Liebes Team von Hertha BSC,

wir sagen auf diesem Weg noch einmal 'Danke' für die großzügige Unterstützung unserer Tätigkeit.

Leider fiel das Ereignis am 13. September 2014 in einen eher brisanten Zeitraum. Wie Sie sicherlich den Medien entnehmen konnten, war das Dach unseres Hauses für ca. zwei Wochen von einer Gruppe Flüchtlinge besetzt und ein Teil unserer Bewohner musste unsere Einrichtung verlassen.

Für die verbliebenen Bewohner und unsere Mitarbeiter war die Aussicht auf das Erlebnis Bundesliga Live umso willkommener. Wir mussten nicht lange fragen, ob bei unseren Bewohnern Interesse besteht, denn die Nachricht verbreitete sich wie ein Lauffeuer und alle wollten mitkommen.

Bereits die gemeinsame Fahrt zum Stadion verlief in einer entspannten und ausgelassenen Stimmung.

Der überwiegende Teil unserer Bewohner hatte bis zu diesem Zeitpunkt noch nie ein Fußballstadion von innen gesehen bzw. ein solches Ereignis live erlebt.

Allen Beteiligten war beim Betreten des Stadions eine regelrechte Entspannung anzumerken. Die unschönen Erlebnisse der vergangenen Tage waren vergessen und für zwei Halbzeiten bestand die Welt nur aus Fußball.

Es war einfach faszinierend, wie sich unsere Gruppe miteinander verstand. Sprachbarrieren wurden einfach weggelacht. Kurz nach dem Anpfiff hatte dann alle das Fußballfieber gepackt und wir verfolgten das Spiel aus den unterschiedlichsten Perspektiven. Einigen aus der Gruppe mussten wir während des Spiels die grundlegenden Regeln erklären, mit Anderen konnten wir uns sogar rege über einzelne Spielerpersönlichkeiten austauschen.

Auch wenn das Ergebnis für die eingefleischten Herthafans unter uns ein Wermutstropfen war - das Gesamtereignis war doch für alle ein großer Gewinn.

Noch lange nach dem Spiel, auf der Heimfahrt und auch wieder im Wohnheim werteten wir noch die eine oder andere Spielszene aus und natürlich wusste jeder von uns wie man alles hätte besser machen können, das ist ja das Schöne am Fußball!

Es mag ein arg strapazierter Spruch sein, dass Sport die Menschen verbindet - aber am 13. September konnten wir uns persönlich davon überzeugen.

Vielen, vielen Dank für einen außergewöhnlichen Tag!"

(rb,thb/rb)

von Hertha BSC