
Teams | 11. Oktober 2014, 16:46 Uhr
"Bin demütiger geworden"
"Bin demütiger geworden"

Spielmacher Alexander Baumjohann spricht im Interview über seine erneute Kreuzbandoperation, seinen Umgang mit Verletzungen und den Saisonstart der Herthaner
Berlin - Knapp fünf Wochen nach seiner Kreuzbandoperation Anfang September meldet sich Alexander Baumjohann zu Wort. Im Interview mit herthabsc.de spricht er über die Vorbereitung auf die aktuelle Bundesliga-Saison, seinen Trainingsunfall, die schwere Zeit während der Verletzungspause und den Saisonstart der Mannschaft.
herthabsc.de: Sie sind für die erneute Operation in die USA geflogen. Was waren Ihre Beweggründe dafür?
Alexander Baumjohann: Genau richtig. In Absprache mit meinen behandelnden Ärzten habe ich mich dazu entschieden in die USA zu fliegen, um mich dort operieren zu lassen - ich brauchte eine Luftveränderung. Mir ging es darum, etwas Neues auszuprobieren. Da hatte ich auch genug Abstand. Meine Frau hat mich dorthin begleitet und unser Aufenthalt dauerte etwa zwölf Tage. Direkt nach der Operation bekam ich Anwendungen, sodass ich keine Zeit verloren habe. Seitdem ich wieder in Deutschland bin, trainiere ich jeden Tag im Reha-Zentrum und sehe wie es Schritt für Schritt besser geht.
herthabsc.de: Sie haben bereits im August 2013 einen Kreuzbandriss erlitten und feierten Ende März 2014 ihr Comeback nach der Verletzungspause. Müssen Sie beim zweiten Kreuzbandriss mehr Geduld dafür aufbringen?
Baumjohann: Beim ersten Mal wollte ich so schnell wie möglich auf den Platz zurückkommen. Bei unserem Spiel in Gelsenkirchen war ich dann wieder dabei. Das war ein wahnsinnig tolles Gefühl. Jetzt ist für mich das Wichtigste, dass ich nichts überstütze. Es kommt auf ein oder zwei Monate nicht an. Ich will einfach wieder komplett gesund werden und bin mir sicher, dass ich auch dieses Mal auf den Platz zurückkehren werde
herthabsc.de: Wie verlief Ihre individuelle Vorbereitung auf Saisonstart 2014/15?
Baumjohann: Die Vorbereitung auf die aktuelle Saison habe ich voll mitgemacht und ich habe gemerkt, dass ich mich jeden Tag etwas mehr meiner Topform genähert hatte. Ich habe mich gut gefühlt und es hat mir viel Spaß gemacht, endlich wieder auf dem Platz zu stehen und jeden Tag Fußball zu spielen. Dann passierte der Trainingsunfall. Das kam für mich total unerwartet, da ich keinerlei Probleme mehr mit dem Knie hatte. Natürlich ist man erstmal geschockt, aber es bringt nichts, sich den Kopf zu zerbrechen.
herthabsc. de: Sie sagen, dass man sich nicht den Kopf darüber zerbrechen darf. Das ist aber nicht leicht in so einer Situation...
Baumjohann: Den Schock musste natürlich auch ich erst einmal überwinden. Aber ich habe schnell erkannt, dass es nichts bringt, sich ständig zu fragen, warum einem so etwas passiert. Dadurch ändert sich die Situation nicht. Man muss einfach nach vorne schauen und sich darauf konzentrieren, wieder gesund zu werden. Es ist schon bitter, dass mich die Verletzungen zwei Jahre meiner Karriere gekostet haben, aber ich werde stärker wieder zurückkommen.
herthabsc.de: Was gibt Ihnen die Kraft in dieser schwierigen Phase?
Baumjohann: Mein Familie und meine Freunde sind immer für mich da und unterstützen mich bei allem, was ich tue. Da ich ja im letzten Jahr dasselbe durchgemacht habe, ist die Situation nicht neu für mich. Im Reha-Zentrum habe ich denselben Ablauf. Wenn man das alles schon kennt, macht es das auch etwas einfacher. Mir kommt es gerade so vor als hätte ich ein Déjà-vu. Wenn man jedoch sieht, dass es Woche zu Woche aufwärts geht, dann hilft einem das sehr.
herthabsc.de: Waren Sie schon immer so ein positiv eingestellter Mensch oder mussten Sie das über die Jahre erst lernen?
Baumjohann: Ja, positiv eingestellt war ich schon immer. Über die Jahre bin ich jedoch demütiger geworden. Gerade durch meinen ersten Kreuzbandriss habe ich viel gelernt und weiß, dass ich nach vorne schauen muss.
herthabsc.de: Haben Sie noch regelmäßig Kontakt zu ihren Teamkollegen?
Baumjohann: Da wir ja zurzeit leider mehrere Verletzte im Team haben, sehe ich Sebastian Langkamp, Marius Gersbeck und Tolga Cigerci hier in der Reha häufiger. Mit einigen anderen aus dem Team telefoniere ich hin und wieder. Selbstverständlich verfolge ich jedes Spiel von Hertha BSC sehr intensiv.
herthabsc.de: Wie schätzen Sie den Saisonstart der Herthaner ein?
Baumjohann: Wir wussten alle, dass das zweite Jahr nach dem Aufstieg schwieriger wird als das erste. Dazu kommt noch die Tatsache, dass wir viele Neuverpflichtungen haben. Das Team muss sich also erst noch finden. So etwas kann schon mal einige Wochen dauern. Das Heimspiel gegen den VfB Stuttgart war jedoch ein Schritt in die richtige Richtung und ich hoffe, dass es jetzt so weiter geht.
Hertha BSC wünscht Alexander Baumjohann weiterhin gute Besserung und eine baldige Rückkehr auf den Trainingsplatz!
(jb/jb)
herthabsc.de: Sie sind für die erneute Operation in die USA geflogen. Was waren Ihre Beweggründe dafür?
Alexander Baumjohann: Genau richtig. In Absprache mit meinen behandelnden Ärzten habe ich mich dazu entschieden in die USA zu fliegen, um mich dort operieren zu lassen - ich brauchte eine Luftveränderung. Mir ging es darum, etwas Neues auszuprobieren. Da hatte ich auch genug Abstand. Meine Frau hat mich dorthin begleitet und unser Aufenthalt dauerte etwa zwölf Tage. Direkt nach der Operation bekam ich Anwendungen, sodass ich keine Zeit verloren habe. Seitdem ich wieder in Deutschland bin, trainiere ich jeden Tag im Reha-Zentrum und sehe wie es Schritt für Schritt besser geht.
herthabsc.de: Sie haben bereits im August 2013 einen Kreuzbandriss erlitten und feierten Ende März 2014 ihr Comeback nach der Verletzungspause. Müssen Sie beim zweiten Kreuzbandriss mehr Geduld dafür aufbringen?
Baumjohann: Beim ersten Mal wollte ich so schnell wie möglich auf den Platz zurückkommen. Bei unserem Spiel in Gelsenkirchen war ich dann wieder dabei. Das war ein wahnsinnig tolles Gefühl. Jetzt ist für mich das Wichtigste, dass ich nichts überstütze. Es kommt auf ein oder zwei Monate nicht an. Ich will einfach wieder komplett gesund werden und bin mir sicher, dass ich auch dieses Mal auf den Platz zurückkehren werde
herthabsc.de: Wie verlief Ihre individuelle Vorbereitung auf Saisonstart 2014/15?
Baumjohann: Die Vorbereitung auf die aktuelle Saison habe ich voll mitgemacht und ich habe gemerkt, dass ich mich jeden Tag etwas mehr meiner Topform genähert hatte. Ich habe mich gut gefühlt und es hat mir viel Spaß gemacht, endlich wieder auf dem Platz zu stehen und jeden Tag Fußball zu spielen. Dann passierte der Trainingsunfall. Das kam für mich total unerwartet, da ich keinerlei Probleme mehr mit dem Knie hatte. Natürlich ist man erstmal geschockt, aber es bringt nichts, sich den Kopf zu zerbrechen.
herthabsc. de: Sie sagen, dass man sich nicht den Kopf darüber zerbrechen darf. Das ist aber nicht leicht in so einer Situation...
Baumjohann: Den Schock musste natürlich auch ich erst einmal überwinden. Aber ich habe schnell erkannt, dass es nichts bringt, sich ständig zu fragen, warum einem so etwas passiert. Dadurch ändert sich die Situation nicht. Man muss einfach nach vorne schauen und sich darauf konzentrieren, wieder gesund zu werden. Es ist schon bitter, dass mich die Verletzungen zwei Jahre meiner Karriere gekostet haben, aber ich werde stärker wieder zurückkommen.
herthabsc.de: Was gibt Ihnen die Kraft in dieser schwierigen Phase?
Baumjohann: Mein Familie und meine Freunde sind immer für mich da und unterstützen mich bei allem, was ich tue. Da ich ja im letzten Jahr dasselbe durchgemacht habe, ist die Situation nicht neu für mich. Im Reha-Zentrum habe ich denselben Ablauf. Wenn man das alles schon kennt, macht es das auch etwas einfacher. Mir kommt es gerade so vor als hätte ich ein Déjà-vu. Wenn man jedoch sieht, dass es Woche zu Woche aufwärts geht, dann hilft einem das sehr.
herthabsc.de: Waren Sie schon immer so ein positiv eingestellter Mensch oder mussten Sie das über die Jahre erst lernen?
Baumjohann: Ja, positiv eingestellt war ich schon immer. Über die Jahre bin ich jedoch demütiger geworden. Gerade durch meinen ersten Kreuzbandriss habe ich viel gelernt und weiß, dass ich nach vorne schauen muss.
herthabsc.de: Haben Sie noch regelmäßig Kontakt zu ihren Teamkollegen?
Baumjohann: Da wir ja zurzeit leider mehrere Verletzte im Team haben, sehe ich Sebastian Langkamp, Marius Gersbeck und Tolga Cigerci hier in der Reha häufiger. Mit einigen anderen aus dem Team telefoniere ich hin und wieder. Selbstverständlich verfolge ich jedes Spiel von Hertha BSC sehr intensiv.
herthabsc.de: Wie schätzen Sie den Saisonstart der Herthaner ein?
Baumjohann: Wir wussten alle, dass das zweite Jahr nach dem Aufstieg schwieriger wird als das erste. Dazu kommt noch die Tatsache, dass wir viele Neuverpflichtungen haben. Das Team muss sich also erst noch finden. So etwas kann schon mal einige Wochen dauern. Das Heimspiel gegen den VfB Stuttgart war jedoch ein Schritt in die richtige Richtung und ich hoffe, dass es jetzt so weiter geht.
Hertha BSC wünscht Alexander Baumjohann weiterhin gute Besserung und eine baldige Rückkehr auf den Trainingsplatz!
(jb/jb)