
Club | 16. Oktober 2014, 02:45 Uhr
Hin und weg
Hin und weg

Erwin Hermandung war auf Einladung von Michael Preetz beim Heimspiel gegen Wolfsburg zu Gast.
Berlin - Erwin Hermandung hatte sich in seiner Zeit bei Alemannia Aachen einen Namen gemacht. Selbst der niederländische Top-Verein PSV Eindhoven buhlte um ihn, doch der Abwehr- und Mittelfeldspieler entschied sich 1971 für einen Wechsel nach Berlin zu Hertha BSC. Mit den Blau-Weißen wurde er Vize-Meister und Vize-Pokalsieger, ehe er 1977 Berlin wieder den Rücken kehrte. Am 25. August feierte Hermandung seinen 70. Geburtstag - anlässig des runden Jubiläums lud Herthas Geschäftsführer Michael Preetz den ehemaligen Spieler zum Spiel gegen den VfL Wolfsburg ins Olympiastadion ein. Bei herthabsc.de lässt Hermandung seinen Besuch noch einmal Revue passieren, sprach über seine Zeit bei Hertha BSC und blickte auf das Spiel am Wochenende in Gelsenkirchen voraus.
herthabsc.de: Herr Hermandung, Sie waren beim ersten Heimsieg der Saison zu Gast im Olympiastadion und haben sich einmal alles rund um ihren ehemaligen Verein angeschaut. Wie waren ihre Eindrücke?
Erwin Hermandung: Hans-Peter Jakob hat mich netterweise herum geführt. Wir sind zuerst in die Akademie gegangen, da war ich schon hin und weg. Die Krafträume und die Sprintstrecke waren schon beeindruckend, aber das Beste waren die Räume für Höhentraining. Zu meiner Zeit bin ich im Urlaub immer in die Berge gefahren, bin da gelaufen und habe Langlauf in der Höhe gemacht, um meine Kondition zu verbessern. Und heutzutage gibt es diese Möglichkeiten vor Ort, das ist sagenhaft.
herthabsc.de: Haben Sie noch Kontakt zu Weggefährten?
Hermandung: Interessanterweise habe ich im Hof meinen ehemaligen Masseur Peter Bentin getroffen, der im Moment die Fünfkämpfer auf dem Gelände betreut. Mit ihm habe ich mich auch noch unterhalten und er hat mich auch noch kurz mit reingenommen.
herthabsc.de: Was haben Sie sich danach angesehen?
Hermandung: Wir sind dann über das Gelände in Richtung Stadion gelaufen und haben uns die Plätze und das Amateurstadion angeschaut. Über die Tiefgarage ging es dann zum Marathontor. Früher bin ich immer von der anderen Seite mit dem PKW gekommen und habe dort geparkt. Wir durften dann auch noch vor dem Spiel einen Blick in die Hertha-Kabine werfen. Das ist etwas ganz anderes als es zu meiner Zeit war. Jeder hat seinen eigenen Platz, alles ist vorbereitet - wir haben früher unsere Schuhe selber mitgebracht.
herthabsc.de: Was hat sich noch geändert?
Hermandung: Unsere Kabine war damals ja am Marathontor im Oberrang - da haben wir uns immer umgezogen und mussten dann immer den ganzen Weg bis zum Spielfeld zurücklegen. In meinem letzten Jahr war ich alleine in Berlin, meine Familie war schon wieder nach Hause gezogen, da musste ich immer mein Flugzeug kriegen. Da bin ich nach dem Spiel immer nach oben in die Kabine gerannt.
herthabsc.de: Dann ging es zum Spiel...
Hermandung: Herr Jakob hat uns dann auch noch den wirklich sehr beeindruckenden VIP-Bereich und uns unsere Plätze dort und auf der Tribüne gezeigt.
herthabsc.de: Was hat Sie damals bewogen, zu Hertha BSC zu kommen?
Hermandung: Ich bin damals nach Berlin gekommen, um Nationalspieler zu werden. Ich hatte damals einige andere Angebote, zum Beispiel vom PSV Eindhoven, was ja nicht weit weg von Aachen liegt. Ich hatte mich dann aber für Hertha BSC entschieden, weil der Verein zweimal Dritter geworden ist. Unser Trainer war dann ja Georg Keßler, den ich schon vom Fußballverband Mittelrhein kannte, weil ich ihn schon als Jugendauswahltrainer hatte. So hat sich für mich auch der Kreis wieder geschlossen.
herthabsc.de: Wenn Sie an ihre Zeit zurückdenken, was ist da besonders in Erinnerung geblieben?
Hermandung: Für uns waren damals natürlich die Spiele gegen die Bayern und die Derbys gegen Tennis Borussia die absoluten Highlights. Mein letztes Spiel war ja das Pokal-Endspiel 1977 in Hannover, das zwei Tage später wiederholt werden musste, weil es unentschieden ausging und es noch kein Elfmeterschießen gab. Das zweite Spiel haben wir dann leider mit 0:1 gegen den 1. FC Köln verloren. Was natürlich auch noch ein Highlight war, war dass wir Deutscher Vize-Meister geworden sind.
herthabsc.de: Gegen Wolfsburg wurde gewonnen. Wie schätzen Sie den Saisonstart des aktuiellen Teams bisher ein?
Hermandung: Die Mannschaft hat sich am Anfang ein wenig schwer getan, sich aber am Ende gut reingebissen und gegen Wolfsburg und dann auch gegen Stuttgart gewonnen, die Mannschaft scheint aber noch nicht so im Tritt zu sein, wie sie es im letzten Jahr gewesen ist. Aber das ist verständlich. Man hat viele neue Spieler bekommen und das muss sich ja natürlich auch erstmal alles finden. Das geht nicht von heute auf morgen. Ich bin da aber zuversichtlich - ich verfolge die Spiele ja zu Hause auf Sky.
herthabsc.de: Wie hat Ihnen die Rückkehr an die alte Wirkungstätte gefallen?
Hermandung: Ich kann mich nur nochmal ganz herzlich bei Michael Preetz und auch bei Hans-Peter Jakob bedanken. Es war wirklich schön, mal wieder in Berlin zu sein. Wir sind auch noch eine Woche geblieben und haben uns die Stadt angeschaut. Wir haben in Spandau gewohnt und sind dann mit der S-Bahn in die Stadt reingefahren. Wir waren viel im Ostteil, weil ich das ja nicht so kannte. Wenn ich heute nochmal als Spieler nach Berlin käme, würde ich die Stadt nicht mehr verlassen. Zu meiner Zeit war es alles eng mit der Mauer drumherum.
herthabsc.de: Welche Meinung haben Sie zur Entwicklung von Hertha BSC in den letzten Monaten und Jahren?
Hermandung: Michael Preetz und Jos Luhukay machen meiner Meinung nach einen sehr guten Job. Natürlich muss sich eine Mannschaft mit so vielen neuen Spielern finden - das sieht man ja gerade auch an der deutschen Nationalmannschaft. Aber ich glaube, da ist die Mannschaft auf einem guten Weg. Ich glaube auch, dass sie auf Schalke etwas holen kann, wenn sie geschlossen auftritt und aus einem kompakten System heraus agiert. Die Schalker reißen momentan ja auch keine Bäume aus...
(war/privat)
herthabsc.de: Herr Hermandung, Sie waren beim ersten Heimsieg der Saison zu Gast im Olympiastadion und haben sich einmal alles rund um ihren ehemaligen Verein angeschaut. Wie waren ihre Eindrücke?
Erwin Hermandung: Hans-Peter Jakob hat mich netterweise herum geführt. Wir sind zuerst in die Akademie gegangen, da war ich schon hin und weg. Die Krafträume und die Sprintstrecke waren schon beeindruckend, aber das Beste waren die Räume für Höhentraining. Zu meiner Zeit bin ich im Urlaub immer in die Berge gefahren, bin da gelaufen und habe Langlauf in der Höhe gemacht, um meine Kondition zu verbessern. Und heutzutage gibt es diese Möglichkeiten vor Ort, das ist sagenhaft.
herthabsc.de: Haben Sie noch Kontakt zu Weggefährten?
Hermandung: Interessanterweise habe ich im Hof meinen ehemaligen Masseur Peter Bentin getroffen, der im Moment die Fünfkämpfer auf dem Gelände betreut. Mit ihm habe ich mich auch noch unterhalten und er hat mich auch noch kurz mit reingenommen.
herthabsc.de: Was haben Sie sich danach angesehen?
Hermandung: Wir sind dann über das Gelände in Richtung Stadion gelaufen und haben uns die Plätze und das Amateurstadion angeschaut. Über die Tiefgarage ging es dann zum Marathontor. Früher bin ich immer von der anderen Seite mit dem PKW gekommen und habe dort geparkt. Wir durften dann auch noch vor dem Spiel einen Blick in die Hertha-Kabine werfen. Das ist etwas ganz anderes als es zu meiner Zeit war. Jeder hat seinen eigenen Platz, alles ist vorbereitet - wir haben früher unsere Schuhe selber mitgebracht.
herthabsc.de: Was hat sich noch geändert?
Hermandung: Unsere Kabine war damals ja am Marathontor im Oberrang - da haben wir uns immer umgezogen und mussten dann immer den ganzen Weg bis zum Spielfeld zurücklegen. In meinem letzten Jahr war ich alleine in Berlin, meine Familie war schon wieder nach Hause gezogen, da musste ich immer mein Flugzeug kriegen. Da bin ich nach dem Spiel immer nach oben in die Kabine gerannt.
herthabsc.de: Dann ging es zum Spiel...
Hermandung: Herr Jakob hat uns dann auch noch den wirklich sehr beeindruckenden VIP-Bereich und uns unsere Plätze dort und auf der Tribüne gezeigt.
herthabsc.de: Was hat Sie damals bewogen, zu Hertha BSC zu kommen?
Hermandung: Ich bin damals nach Berlin gekommen, um Nationalspieler zu werden. Ich hatte damals einige andere Angebote, zum Beispiel vom PSV Eindhoven, was ja nicht weit weg von Aachen liegt. Ich hatte mich dann aber für Hertha BSC entschieden, weil der Verein zweimal Dritter geworden ist. Unser Trainer war dann ja Georg Keßler, den ich schon vom Fußballverband Mittelrhein kannte, weil ich ihn schon als Jugendauswahltrainer hatte. So hat sich für mich auch der Kreis wieder geschlossen.
herthabsc.de: Wenn Sie an ihre Zeit zurückdenken, was ist da besonders in Erinnerung geblieben?
Hermandung: Für uns waren damals natürlich die Spiele gegen die Bayern und die Derbys gegen Tennis Borussia die absoluten Highlights. Mein letztes Spiel war ja das Pokal-Endspiel 1977 in Hannover, das zwei Tage später wiederholt werden musste, weil es unentschieden ausging und es noch kein Elfmeterschießen gab. Das zweite Spiel haben wir dann leider mit 0:1 gegen den 1. FC Köln verloren. Was natürlich auch noch ein Highlight war, war dass wir Deutscher Vize-Meister geworden sind.
herthabsc.de: Gegen Wolfsburg wurde gewonnen. Wie schätzen Sie den Saisonstart des aktuiellen Teams bisher ein?
Hermandung: Die Mannschaft hat sich am Anfang ein wenig schwer getan, sich aber am Ende gut reingebissen und gegen Wolfsburg und dann auch gegen Stuttgart gewonnen, die Mannschaft scheint aber noch nicht so im Tritt zu sein, wie sie es im letzten Jahr gewesen ist. Aber das ist verständlich. Man hat viele neue Spieler bekommen und das muss sich ja natürlich auch erstmal alles finden. Das geht nicht von heute auf morgen. Ich bin da aber zuversichtlich - ich verfolge die Spiele ja zu Hause auf Sky.
herthabsc.de: Wie hat Ihnen die Rückkehr an die alte Wirkungstätte gefallen?
Hermandung: Ich kann mich nur nochmal ganz herzlich bei Michael Preetz und auch bei Hans-Peter Jakob bedanken. Es war wirklich schön, mal wieder in Berlin zu sein. Wir sind auch noch eine Woche geblieben und haben uns die Stadt angeschaut. Wir haben in Spandau gewohnt und sind dann mit der S-Bahn in die Stadt reingefahren. Wir waren viel im Ostteil, weil ich das ja nicht so kannte. Wenn ich heute nochmal als Spieler nach Berlin käme, würde ich die Stadt nicht mehr verlassen. Zu meiner Zeit war es alles eng mit der Mauer drumherum.
herthabsc.de: Welche Meinung haben Sie zur Entwicklung von Hertha BSC in den letzten Monaten und Jahren?
Hermandung: Michael Preetz und Jos Luhukay machen meiner Meinung nach einen sehr guten Job. Natürlich muss sich eine Mannschaft mit so vielen neuen Spielern finden - das sieht man ja gerade auch an der deutschen Nationalmannschaft. Aber ich glaube, da ist die Mannschaft auf einem guten Weg. Ich glaube auch, dass sie auf Schalke etwas holen kann, wenn sie geschlossen auftritt und aus einem kompakten System heraus agiert. Die Schalker reißen momentan ja auch keine Bäume aus...
(war/privat)