Über die EM nach Rio
Teams | 17. Oktober 2014, 02:03 Uhr

Über die EM nach Rio

Über die EM nach Rio

Nico Schulz will an den Erfolg mit der U21-Nationalmannschaft  anknüpfen.

Berlin - Nico Schulz ist nicht das, was man einen Paradiesvogel nennt. Neben dem Platz macht das Hertha-Eigengewächs einen ruhigen Eindruck, seine fußballerischen Qualitäten versteckt er allerdings keineswegs. Das trifft auf Würdigung. Sowohl Jos Luhukay als auch U21-Nationaltrainer Horst Hrubesch setzten in den Startformationen der letzten Spiele auf den 21-Jährigen. Dieser dankte es mit guten und konstanten Leistungen.

Sein jüngstes Erfolgserlebnis ist die Qualifikation für die Europameisterschaft 2015 mit der deutschen U21-Nationalmannschaft. Mit einem 2:0 gegen die Ukraine löste der Weltmeister-Nachwuchs endgültig das Ticket nach Tschechien. "Es macht uns alle froh, dass wir die Qualifikation jetzt geschafft haben. Das war unser erstes Ziel und wir haben lange darauf hingearbeitet", freut sich Schulz nach seiner Rückkehr nach Berlin. Dass die Bedeutung der U21 gestiegen ist, weiß auch der gelernte Linksverteidiger: "Dort dabei zu sein, ist schon etwas Besonderes für mich, denn die U21 hat einen hohen Stellenwert."

Olympia als Belohnung für den EM-Sieg

Daran, wie es jetzt international weitergehen soll, lässt Nico Schulz keinen Zweifel: "Wir wollen jetzt auch die EM gewinnen." Der besondere Ansporn für das Team: Die besten drei, der nur acht Teilnehmer der Endrunde in Tschechien sind automatisch bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro dabei. Das hat seit 1988 keine deutsche Junioren-Auswahl geschafft und würde auch den Hauptstädter freuen: "Olympia wäre auf jeden Fall nochmal etwas ganz Besonderes. Aber zunächst wollen wir die EM gewinnen."

Bei Hertha BSC hat sich der gebürtige Berliner in der Startelf von Jos Luhukay festgesetzt. In den ersten acht Pflichtspielen stand er mit Ausnahme der zwei Spiele Sperre immer von Anfang an auf dem Rasen. Das war in den vergangenen Jahren anders, als Schulz oft zwischen Startelf, Bank und Tribüne pendelte. Das Vertrauen des Trainers tue ihm gut, sagt Schulz und weiß auch mit weniger Einsatzzeiten umzugehen: "Dass man anfangs nicht immer spielt, gehört für junge Spieler dazu." Seine jetzige Position will er aber nicht verlieren. "Ich bin glücklich, wie es gerade für mich läuft und will in den Spielen und im Training alles geben, damit das auch so bleibt!"

"Bei Hertha zu bleiben, war die richtige Entscheidung"

Seit dem Jahr 2000 spielt Nico Schulz nun schon für die Blau-Weißen. Er durchlief die komplette Nachwuchsabteilung und gehört seit 2010 zum Profikader. Im Sommer letzten Jahres verlängerte er seinen Vertrag bis 2016. "Das war für mich eine völlig richtige Entscheidung. Wir haben eine junge Mannschaft mit einer tollen Perspektive." Den Sprung zu den Profis, den er einst machte, traut er anderen auch zu. "Jedes Jahr kommen neue junge Spieler dazu und bereichern das Team." Die sportliche Perspektive von Hertha BSC schätzt Schulz realistisch ein: "Wenn wir gut arbeiten, werden wir mit dem Abstieg in den nächsten Jahren nichts zu tun haben."

Gegen Gelsenkirchen gilt es für den 21-Jährigen, wieder Vollgas zu geben und die zuletzt wenig erfolgreichen Auftritte der Berliner gegen die 'knappen' vergessen zu machen. Denn die Stimmung in der Mannschaft stimmt nach den vielen Siegen der Herthaner in ihren Nationalmannschaften. "Wir sind super drauf, doch wir wissen, dass Schalke eine gute Mannschaft hat, die durch den Trainerwechsel jetzt besonders motiviert sein wird." An Selbstbewusstsein fehlt es ihm in diesen Tagen nicht: "Es liegt an uns, dort etwas mitzunehmen."

(jk/city-press)

von Hertha BSC