Club der Hunderter
Teams | 26. Oktober 2014, 17:46 Uhr

Club der Hunderter

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Fabian Lustenberger und Jos Luhukay absolvierten gegen den HSV jeweils ihr 100. Bundesligaspiel.
Berlin - Alle Herthaner freuten sich am Samstag (25.10.14) über einen überzeugenden Auftritt gegen den Hamburger SV und drei verdiente Punkte. Für zwei Akteure der Blau-Weißen war es darüber hinaus ein zusätzlich besonderer Spieltag: Fabian Lustenberger ließ zum 100. Mal im Trikot der Herthaner in der 1. Bundesliga auf und auch für Trainer Jos Luhukay war es der 100. Einsatz als Trainer in der Beletage des deutschen Fußballs.

"Wenn man mir das im Vorfeld der Partie nicht jemand gesagt hätte, wäre mir das gar nicht bewusst gewesen", stellte Herthas Kapitän nach dem Spiel gegen den Hamburger SV fest. Für den Schweizer stehen dabei vor allem die Leistungen und Erfolge mit der Mannschaft im Mittelpunkt. "Wir haben sehr gut verteidigt, haben aggressiv dagegen gehalten und hatten ein sehr gutes Umschaltspiel. Das haben wir zwar auch schon in den letzten Spielen gemacht, aber gegen Hamburg hat sich das ausgezahlt. Nächste Ziel jetzt: Das Weiterkommen im DFB-Pokal bei Arminia Bielefeld. Der Pokal zählt noch zu den Wettbewerben, in denen Fabian Lustenberger - und wohl alle Herthaner - gerne noch ein paar Spiele in die persönlichen Bilanzen bekämen.
Von Beginn an eine wichtige Säule

In der Bundesliga absolvierte der Schweizer 2007 als 19-Jähriger seinen ersten Kurzeinsatz. Beim 3:1 über den VfB Stuttgart wurde 'Lusti' kurz vor Schluss eingewechselt. 23 weitere Einsätze kamen in der Spielzeit 2007/08 hinzu - immer mehr etablierte sich der Defensivakteur bei Hertha BSC und in Deutschlands höchster Spielklasse. Auch sein erstes Tor erzielte Lustenberger gleich in seiner Premierensaison am 16. Spieltag in Nürnberg. Einige Verletzungen verhinderten bisher nochmehr Einsätze. Inzwischen ist der Nationalspieler der Eidgenossen bei seinem 100. Spiel angelangt - allesamt im Trikot der Blau-Weißen und plant noch viele Einsätze für Hertha BSC hinzukommen zu lassen.

"Bundesligatrainer zu sein ist das Schönste, weil man auf Top-Niveau dabei ist und seine Arbeit machen darf. Man ist in einer der stärksten Ligen Europas tätig. Das weiß ich sehr zu schätzen und deshalb bin ich froh, dass ich Trainer bei Hertha BSC sein darf", genießt der Niederländer seinen Job. Jos Luhukay ist Trainer mit Leidenschaft. In der täglichen Arbeit ist er stets akribisch, ehrgeizig und diszipliniert. Den Ausgangspunkt seiner Bundesliga-Geschichte bildet der 1.November 2003. Fast genau elf Jahren gab der Coach sein Debüt als Interimstrainer auf der Trainerbank des 1. FC Köln, nachdem der bisherige Cheftrainer Friedhelm Funkel entlassen worden war. Die Kölner hatten an diesem 11. Spieltag Hannover 96 zu Gast und mussten sich am Ende des Spiels mit 1:2 geschlagen geben.
Aufstiege mit Augsburg und Hertha BSC

Jos Luhukay betreute die Rheinländer nur diese eine Partie, denn bereits am 12. Spieltag saß Marcel Koller als neuer Chefcoach auf der Bank des FC. Nach einem Jahr beim Zweitligisten Paderborn ging der gebürtige Venloer 2007 zu Jahresbeginn zu Borussia Mönchengladbach. Bei den Fohlen wurde er zunächst Co-Trainer von Jupp Heynckes, ehe er Ende Januar den Cheftrainer-Posten übernahm, den Abstieg der Gladbacher jedoch nicht mehr verhindern konnte. Der Aufstiegsexperte Luhukay schaffte mit der Borussia zwar den direkten Wiederaufstieg, mussten dann allerdings nach dem siebten Spieltag der Saison 2008/09 wegen Erfolglosigkeit seinen Posten wieder räumen.

Im Frühjahr 2009 heuerte Jos Luhukay beim FC Augsburg an. Zunächst betreute er die Fuggerstädter in der zweiten Liga sehr erfolgreich, verpasste den Aufstieg 2010 noch denkbar knapp, schaffte ihn dann im zweiten Anlauf 2011 dafür um so souveräner. Am 6. August 2011 feierte das 42. Mitglied der Fußball-Bundesliga als völliger Außenseiter sein Debüt. Jos Luhukay trat mit dem FC Augsburg gegen den SC Freiburg an und holte zum Auftakt ein 2:2-Unentschieden. Nach der Hinrunde stand der FCA auf Rang 17 und damit auf einem direkten Abstiegsplatz. Doch Luhukay machte das Unmögliche möglich und holte in der Rückrunde noch 23 Zähler mit den bayrischen Schwaben. Unter anderem einen bei seinem 50. Auftritt in der Bundesliga beim 1:1 gegen den SV Werder Bremen. Der FC Augsburg schaffte den Klassenerhalt mit 38 Punkten und belegte den 14. Platz.
Jubiläen gegen den HSV

Nach dieser erfolgreichen ersten Bundesliga-Saison, verließ Luhukay die Fuggerstädter. Im Sommer 2012 kam Luhukay dann schließlich zu Hertha BSC und schaffte auch mit den Blau-Weißen den direkten Wiederaufstieg in die höchste deutsche Spielklasse. Sein erstes Bundesligaspiel mit den Herthanern wurde dann gleich ein historisches: Mit einem 6:1-Kantersieg gegen Eintracht Frankfurt am 1. Spieltag der Saison 2013/14 fuhr Luhukay seinen bisher höchsten Sieg in der Bundesliga ein. Genau 17 Spieltage später zum Rückrundenstart machte der Niederländer sein 75. Spiel an der Seitenlinie.

Am Samstag (25.10.14) folgte nun also das runde Jubiläum für den 51-Jährigen im Spiel gegen den Hamburger SV. Im Vorfeld der Begegnung hatte Luhukay festgestellt: "Ich finde es viel wichtiger, dass wir aus Hertha-Sicht, also meine Mannschaft und unsere Fans am Samstag miteinander feiern können. Das finde ich das alles entscheidende. Ich kann mich persönlich sehr weit zurücknehmen, denn es geht nur um uns und dass wir die drei Punkte am Samstag holen. Alles andere ist nebensächlich." Jos Luhukay ist ein bescheidener Mensch, der sich nicht in den Vordergrund stellt. Auch, wenn er es vielleicht als Nebensächlichkeit empfindet.

herthabsc.de gratuliert beiden Herthanern zu diesen tollen Jubiläen!

(jj,war/City-Press)

von Hertha BSC