Potenziale abrufen

Berlin - Mit hängenden Köpfen verließen die Herthaner am Sonntag den Rasen der Benteler-Arena in Paderborn. 1:3 lautete am Ende das Ergebnis aus Sicht der Berliner. Damit ging auch das zweite Auswärtsspiel in Ostwestfalen innerhalb einer Woche verloren. Gegen engagiert spielende Gastgeber gelang es lediglich Salomon Kalou mit dem 1:1 für zwischenzeitliche Hoffnung zu sorgen. In Halbzeit zwei setzte es dann die Rückschläge zum zweiten und dritten Gegentor.

Schönzureden gibt es nach den letzten beiden Spielen nicht viel. Besonders über das erneute frühe Aus im DFB-Pokal sind viele Fans traurig. "Wir haben zweimal nicht das abgerufen, was wir können und deshalb auch zweimal verdient verloren", stellt Kapitän Fabian Lustenberger nach dem Spiel fest. Auch Trainer Jos Luhukay teilt diese Meinung, ein Charakterproblem sieht er aber nicht: "Die Mentalität stimmt eigentlich. Sonst kann man gegen Wolfsburg, Stuttgart oder Hamburg nicht gewinnen. Wir haben immer eine gute Einstellung gehabt, doch Sonntag war das nicht der Fall". Dass die Leistung der Mannschaft während der Saison eine Wellenbewegung darstellt, hängt für den Cheftrainer mit mehreren Komponenten zusammen.

Hart und intensiv arbeiten

"Wir haben weiterhin personelle Probleme. Außerdem stimmt das Defensivverhalten und die Zweikampfführung im Moment nicht. So verliert man auch ein Spiel wie gegen Paderborn." Kritisches Hinterfragen der eigenen Leistung ist für den Coach besonders wichtig, um Ansatzpunkte für das nächste Spiel zu haben. Vor der Länderspielpause erwartet Hertha BSC nämlich ein weiteres Heimspiel gegen Hannover 96. Was die Mannschaft motivieren sollte, ist die Serie von zuletzt drei Heimsiegen in Folge. Im eigenen Stadion traten die Herthaner zuletzt wesentlich selbstbewusster auf, als vor fremdem Publikum.

Per Skjelbred, einer der großen Kämpfer im Team, sieht die Mannschaft jetzt in der Pflicht: "Gegen Hannover müssen wir gewinnen, das müssen drei Punkte sein." Einfacher wird es gegen die Niedersachsen sicherlich nicht. Es gilt aber wohl vor allem, wieder die volle Leistung abzurufen. Denn dass die Mannschaft das Potenzial besitzt, hat sie bereits bewiesen. Das weiß auch Jos Luhukay. "Wir müssen hart und intensiv arbeiten, um Freitag wieder erfolgreich zu sein."

(jk/city-press)