Der Glückliche
Teams | 15. Dezember 2014, 15:27 Uhr

Der Glückliche

Der Glückliche

Julian Schieber erzielte gegen seinen Ex-Verein das Goldene Tor - der Dank gilt jedoch seinem Team.
Berlin - Vor dem Spiel hatte Julian Schieber die Partie gegen seinen ehemaligen Verein als keine besondere bezeichnet. Auch bei seinem Tor hatte er lediglich das Wohl seines Vereins im Kopf - auf ausgefallenen Jubel verzichtete der 25-Jährige trotz der herausragenden Ausführung aus Respekt vor den Ex-Kollegen. Erst im Laufe des Spiels und danach empfand Schieber seinen Treffer "emotionaler". "Das ist aber auch normal, wenn man die Spieler kennt. Ich war auch noch in der Kabine - natürlich waren alle niedergeschlagen, das geht nicht spurlos an einem vorbei", so der Angreifer.
Doch das Wichtigste waren am Ende die drei Punkte gegen die trotz des Tabellenstandes favorisierten Westfalen. Seine Rolle wollte Julian Schieber danach aber nicht zu hoch hängen: "Ich war der Glückliche, der am Ende das Tor schießen durfte. Unterm Strich war es ein toller Mannschaftserfolg." Eine Erkenntnis in der er sich durch den abendlichen Besuch auf der Weihnachtsfeier des 'OFC Seeburger 2000' bestätigt sah. "Die Fans haben gesehen, dass wir als Mannschaft eine gute Leistung gebracht haben - alle, die auf dem Platz standen und auch die, die dann noch reingekommen sind, haben alles dafür gegeben, das Spiel zu gewinnen. Alle haben sich reingeworfen, es war ein Sieg des unbedingten Willens."

Ein Sieg des Willens

Der Willenssieg war gleichzeitig einer fürs Wohlbefinden und fürs Selbstvertrauen. "Wir sind mit einem guten Gefühl zum nächsten Training gegangen und können aus dem Sieg hoffentlich einiges ins nächste Spiel mitnehmen", schaut Schieber nach vorne. Durch die Englische Woche geht es bereits am Mittwoch weiter. Der Gegner ist dann auswärts Eintracht Frankfurt. Sicherlich kein einfacher Kontrahent: "Frankfurt ist ein unangenehmer Gegner, die auch zu Hause ihre besseren Spiele machen. Sie haben Spieler mit individueller Klasse. Wenn man sich anschaut, dass Alex Meier die Torjägerliste mit zehn Treffern anführt, dann sieht man, dass da schon Qualität drin steckt."

Doch dass sich die Herthaner auch gegen individuell stark besetzte Teams durchsetzen können, haben sie am zurückliegenden Samstag bewiesen. Das Erfolgsrezept ist laut Schieber auch ein einfaches: "Wenn die Null steht, verlierst du schonmal nicht. Daran müssen wir anknüpfen. Und vorne können wir immer ein Tor schießen." So wie eben Julian Schieber gegen Borussia Dortmund, der nicht nur durch seinen unermüdlich engagierten Einsatz quasi die erste Abwehrlinie der Herthaner bildet, sondern eben auch für die wichtigen Tore zur Stelle ist. Mit nunmehr fünf Toren schloss Herthas Nummer 16 in der internen Torjägerliste zu Salomon Kalou auf und hat damit schon zwei Bundesliga-Treffer mehr im Vergleich zu seinen zwei Jahren in Dortmund.

(war/City-Press)

von Hertha BSC