Der ungelernte Joker
Teams | 19. Dezember 2014, 01:28 Uhr

Der ungelernte Joker

Der ungelernte Joker

In Frankfurt feierte Sebastian Langkamp sein Comeback – erstmals bei Hertha als Einwechselspieler.

Berlin - Sechs Minuten vor Ende der regulären Spielzeit war es soweit. Auf der Tafel des Vierten Offiziellen leuchtete in Frankfurt neben der Nummer 16 von Julian Schieber auch die Nummer 15 auf - und Sebastian Langkamp betrat das erste Mal seit dem 1. Spieltag gegen Werder Bremen wieder Bundesligarasen. Der Ausgang der Partie mit den zwei späten Toren von Alex Meier ließ das freudige Comeback des langgewachsenen Innenverteidigers ein Stück weit in den Hintergrund treten. "Das Ergebnis war natürlich für uns alle sehr ärgerlich, obwohl das Auftreten der Mannschaft über weite Strecken ok war. Wir haben auswärts vier Tore geschossen, aber eben auch vier bekommen. Das ist dann schon bitter", bilanzierte Langkamp nach dem Spiel.

Die Berufung in den Kader für das Spiel in Frankfurt kam früher als erhofft, ursprünglich sollte sich Sebastian Langkamp im Mannschaftstraining in Form bringen, um dann in der Vorbereitung auf die Rückrunde wieder eingreifen zu können. Nicht nur der Einsatz in der Schlussphase gegen Eintracht Frankfurt war ein neues, wiedergewonnenes Gefühl, auch der Platz auf der Auswechselbank war eines, das Langkamp bei Hertha BSC bisher so noch nicht durchlebt hatte. Bisher hatte er alle Partien stets von Beginn an absolviert. "Ich musste mir erstmal die Aufwärmübungen in der Halbzeit genau angucken und Lusti hat mir noch empfohlen, mein Trikot beim Warmlaufen nicht anzulassen", erzählt der Defensivmann mit einem Schmunzeln.

Vertrauen in den Körper wiedererlangt

So hatte Assistenztrainer Markus Gellhaus kurz vor Schluss von der Bank aus die Möglichkeit, Langkamp durch das Hochhalten des Trikots seine bevorstehende Einwechslung zu signalisieren. "Es war auch ein bisschen überraschend für mich, aber es war schön, mal wieder die Rasenluft zu schnuppern. Für mich ist das ein schönes Gefühl, wieder so nah dabeizusein, dass es sich anfühlt, wieder richtig dazuzugehören", befand der 26-Jährige. Durch die Englische Woche geht es für die Herthaner bereits am Sonntag (21.12.14) wieder weiter. Ab 15.30 Uhr treten die Blau-Weißen im Olympiastadion gegen die TSG 1899 Hoffenheim an.

"Wir müssen so ähnlich auftreten wie gegen Dortmund. Wenn wir an die letzten beiden Spiel auch am Sonntag anknüpfen können - möglichst kompakt stehen und über unsere schnellen Angriffe und Standards gefährlich werden - dann steht weiteren Punkten nichts im Wege", gibt Langkamp die Marschroute für das letzte Spiel im Jahr 2014 vor. Für den Optimisten war der Einsatz in Frankfurt die erhoffte Fortführung des Genesungsprozesses - das Vertrauen in seinen Körper und insbesondere in seinen Fuß ist durch die letzten Trainingseinheiten eh schon wieder da. Die Zeit bis zum Trainingsstart im neuen Jahr wird Langkamp nutzen, um auch konditionell wieder soweit eine Option für das Team von Trainer Jos Luhukay zu werden, dass es dann vielleicht bald auch wieder zu einer Position in der Startelf reicht.

(war/Citypress)

von Hertha BSC