Das Unplanbare planen
Teams | 1. März 2015, 16:11 Uhr

Das Unplanbare planen

Das Unplanbare planen

Ihren späten Sieg gegen Augsburg haben sich die Herthaner erarbeitet - von oben schaute jemand zu.

Berlin - Glück im Abstiegskampf? Das geht. Auch wenn das Fußballgesetzbuch anderes festlegt: ab und an lassen sich Gesetze aushebeln. Aber wie schafft man das? Wie plant man das Unplanbare? "Indem man sich das Glück erarbeitet", sagt Hertha-Trainer Pál Dárdai. Er muss es wissen. Genau das hat sein Team gemacht – beim 1:0 gegen Augsburg, beim ersten Sieg in fünf Bundesliga-Duellen mit dem FCA, beim ersten Heimsieg seit Mitte Dezember 2014. Seine Mannschaft lief, kämpfte, wollte mehr als der Gegner.

So konnte Dárdai den Sieg getrost als "kleinen Befreiungsschlag" werten. Nicht mehr aber. Und nicht weniger. Für Salomon Kalou war es ein "gutes Gefühl", wieder vor seinen Fans zu treffen - vor den Fans von Hertha BSC. Schließlich habe er dieses Gefühl lange nicht erleben dürfen. Letztlich brach Kalou seinen Treffer jedoch auf die "wichtigste Sache" an diesem Tag herunter: drei Punkte! Nicht mehr und nicht weniger.

Zurück zu der Sache mit dem Glück. Da gab es noch jemanden, der es prophezeit hatte - dieser jemand heißt Rainer Widmayer. "Unser Co-Trainer hat in der Halbzeit gesagt: Irgendwann wird man belohnt und irgendwann guckt von oben jemand zu, der uns dann auch mal das Quäntchen Glück gibt", zitierte Peter Niemeyer den Propheten.

Immer wieder fielen diese Worte. Worte wie "Belohnung", "Glück" und "Arbeit". Auch Fabian Lustenberger bediente sich ihrer, hob jedoch zeitgleich den mahnenden Finger: "Wir werden jetzt trotzdem nicht in Freude verfallen, denn es geht nächste Woche schon weiter." Eben darauf wollen sich die Blau-Weißen vorbereiten, um auch gegen den Tabellenletzten aus Stuttgart wieder jubeln zu dürfen. Vielleicht gelingt den glücksarbeitenden Herthanern dann sogar ein "großer Befreiungsschlag".

 

(ls/ph/citypress)

von Hertha BSC