
Teams | 16. März 2015, 14:06 Uhr
Demut und Dankbarkeit
Demut und Dankbarkeit

Valentin Stocker nimmt bei den Herthanern immer mehr Fahrt auf.
Berlin - Es sind Worte, die man nicht so oft hört – im Profigeschäft Fußball. Valentin Stocker sagt sie, sagt sie so wie sie eben klingen: "Es ist immer wichtig, dass man demütig und dankbar bleibt." Man nimmt sie ihm ab – die Worte, die viel über sein Innenleben verraten. Was macht Valentin Stocker demütig und dankbar? Negative Erfahrungen, die ihn nach einem Hoch wieder geerdet haben. Er bleibt demütig - trotz einer starken Vorstellung gegen Gelsenkirchen, trotz zwei Torvorlagen beim 2:2.
"Viele Fußballer erleiden schwere Verletzungen. Auch ich hatte bereits einen Kreuzbandriss", sagt Herthas erfolgreichster Vorbereiter. Auch hat er den holprigen Start in Berlin noch im Kopf. Eine Zeit, die ihn hat reifen lassen, die ihm einmal mehr gezeigt hat, dass auch die Schattenseite dazugehört. Aber: Stocker lässt sie aktuell kleiner werden – die dunkle Seite. Durch Leistung. Durch Freude an dem, was er tut. Er wirkt gelöst, scheint die Zeit nach seinem Wechsel in die Hauptstadt verarbeitet zu haben. "Ich wurde in der Vergangenheit immer dafür belohnt", sagt der Offensivkünstler. Belohnt für Hartnäckigkeit, für Durchhaltevermögen, für Leistung. "Ich kann sagen, dass es mir im Moment extrem gut gefällt." In Berlin, bei Hertha BSC, unter der Regie von Pál Dárdai.
Das gemischte Gefühl
Mit seiner Leistung gegen Gelsenkirchen konnte Stocker mehr als zufrieden sein. Schließlich zwang er Timon Wellenreuther durch zwei Linksschüsse zu Fehlern, die Änis Ben-Hatira (21.) und Genki Haraguchi (81.) zu Toren nutzten. Seit Wochen befindet sich der Schweizer im Aufwind. Sein Urteil zum Spiel fiel dennoch zweigeteilt aus: "Wenn ich ehrlich bin, weiß ich es selbst nicht so genau." Es gäbe zwei bis drei Minuten in denen er denke, dass die Ausbeute gegen Gelsenkirchen gut ist. "Andererseits bin ich auch enttäuscht, dass wir nicht drei Punkte mitgenommen haben." In dieser Aussage schwingt etwas mit, ein Sinnbild für die aufsteigende Hertha-Form: Gier. Gier nach Erfolg, Gier nach Zählbarem. Von Selbstzufriedenheit keine Spur. In der Hinrunde folgte auf einen Sieg zumeist eine Niederlage – nur zweimal ein Unentschieden.
Auch hier ist die Entwicklung bei Stocker und Co. positiv, erstmals blieben sie drei Spiele in Serie ungeschlagen. Freier wirken sie, die Spieler. Locker und trotzdem fokussiert. "Wir sind auf dem richtigen Weg", sagt Stocker. Das attestierten dem Team nach Samstag wohl alle Blau-Weißen. Die Form stimmt, eine Entwicklung ist erkennbar. Auch bei Stocker. Neunmal legte er in dieser Saison nun bereits für seine Mitspieler auf. Das macht ihn zum viertbesten Vorlagengeber der Bundesliga. Doch es bleibt etwas, nach dem sich der 25-Jährige sehnt: "Ich würde verdammt gerne mal ein Tor schießen. Da wartet neben mir selbst schon der ein oder andere drauf." Ein sehnlicher Wunsch, den er sich erfüllen wird. Das weiß er. Vielleicht schon am kommenden Freitag (20.03.15) beim Hamburger SV.
(ls/City-Press)
"Viele Fußballer erleiden schwere Verletzungen. Auch ich hatte bereits einen Kreuzbandriss", sagt Herthas erfolgreichster Vorbereiter. Auch hat er den holprigen Start in Berlin noch im Kopf. Eine Zeit, die ihn hat reifen lassen, die ihm einmal mehr gezeigt hat, dass auch die Schattenseite dazugehört. Aber: Stocker lässt sie aktuell kleiner werden – die dunkle Seite. Durch Leistung. Durch Freude an dem, was er tut. Er wirkt gelöst, scheint die Zeit nach seinem Wechsel in die Hauptstadt verarbeitet zu haben. "Ich wurde in der Vergangenheit immer dafür belohnt", sagt der Offensivkünstler. Belohnt für Hartnäckigkeit, für Durchhaltevermögen, für Leistung. "Ich kann sagen, dass es mir im Moment extrem gut gefällt." In Berlin, bei Hertha BSC, unter der Regie von Pál Dárdai.
Das gemischte Gefühl
Mit seiner Leistung gegen Gelsenkirchen konnte Stocker mehr als zufrieden sein. Schließlich zwang er Timon Wellenreuther durch zwei Linksschüsse zu Fehlern, die Änis Ben-Hatira (21.) und Genki Haraguchi (81.) zu Toren nutzten. Seit Wochen befindet sich der Schweizer im Aufwind. Sein Urteil zum Spiel fiel dennoch zweigeteilt aus: "Wenn ich ehrlich bin, weiß ich es selbst nicht so genau." Es gäbe zwei bis drei Minuten in denen er denke, dass die Ausbeute gegen Gelsenkirchen gut ist. "Andererseits bin ich auch enttäuscht, dass wir nicht drei Punkte mitgenommen haben." In dieser Aussage schwingt etwas mit, ein Sinnbild für die aufsteigende Hertha-Form: Gier. Gier nach Erfolg, Gier nach Zählbarem. Von Selbstzufriedenheit keine Spur. In der Hinrunde folgte auf einen Sieg zumeist eine Niederlage – nur zweimal ein Unentschieden.
Auch hier ist die Entwicklung bei Stocker und Co. positiv, erstmals blieben sie drei Spiele in Serie ungeschlagen. Freier wirken sie, die Spieler. Locker und trotzdem fokussiert. "Wir sind auf dem richtigen Weg", sagt Stocker. Das attestierten dem Team nach Samstag wohl alle Blau-Weißen. Die Form stimmt, eine Entwicklung ist erkennbar. Auch bei Stocker. Neunmal legte er in dieser Saison nun bereits für seine Mitspieler auf. Das macht ihn zum viertbesten Vorlagengeber der Bundesliga. Doch es bleibt etwas, nach dem sich der 25-Jährige sehnt: "Ich würde verdammt gerne mal ein Tor schießen. Da wartet neben mir selbst schon der ein oder andere drauf." Ein sehnlicher Wunsch, den er sich erfüllen wird. Das weiß er. Vielleicht schon am kommenden Freitag (20.03.15) beim Hamburger SV.
(ls/City-Press)