Das Orakel bestätigt seine Vision
Teams | 17. März 2015, 15:14 Uhr

Das Orakel bestätigt seine Vision

Das Orakel bestätigt seine Vision

Genki Haraguchi sah sein Tor gegen Gelsenkirchen vor allen anderen kommen.

Berlin – Leise gepirscht, Lautes erzeugt. Genki Haraguchi ließ den Hertha-Anhang beim 2:2 gegen Gelsenkirchen jubeln (81.). Er schien eine Vision von dem zu haben, was passieren würde. Er erahnte die Geschehnisse in der 81. Minute. Valentin Stocker schoss, Wellenreuther patzte, Haraguchi profitierte - Jubel. Vielleicht hatte 'Genki' in der 21. Minute genauer hingeschaut als seine Mit- und Gegenspieler. Denn da war Änis Ben-Hatira wachsam, profitierte von Wellenreuthers erstem Fehler – nach Schuss von Stocker.

Premierentor für den Flügelflitzer, der im Sommer von den Urawa Red Diamonds nach Berlin gewechselt war. Redlich verdient hat er es sich. "Obwohl ich nicht so viele Chancen bekommen habe, habe ich mich mental und physisch immer sehr gut vorbereitet", sagt Haraguchi. Er war nicht das einzige Orakel im Hertha-Team. Auch Trainer Pál Dárdai bescheinigt seinem Schützling seit Wochen eine steigende Formkurve, spekulierte auf ein Tor. Wahrgewordene Vision.



"Genki hat gut gespielt und gut trainiert. Wir wissen, welches Talent er hat. Wenn er so spielt, können wir ihn immer bringen und wenn er sich auf dem Niveau weiterentwickelt, kommt er auch bald für die erste Elf in Frage", sagt Dárdai. Worte, die den flinken Japaner zusätzlich motivieren dürften. 'Genki' sieht sich bereit dafür, schon gegen den HSV: "Am liebsten würde ich sofort wieder treffen. Auf jeden Fall will ich einen großen Beitrag für das Team leisten."

Das kann er, weil er physisch wieder da ist, wo er sein will. "Die Wintervorbereitung war nach meiner Schultereckgelenkssprengung in der Hinrunde das Wichtigste", sagt Haraguchi. Die gestiegenen Athletikanforderungen unter Pál Dárdai spielen ihm gleichsam in die Karten. Denn er braucht sie, die Fitness, die Explosivität, die Ausdauer - um pausenlos die Seitenlinie zu beackern, um sich in der Bundesliga zu behaupten. Ein weiterer Grund für seinen wachsenden Wohlfühlfaktor: die Sprache. Immer weniger Probleme hat er mit ihr. "Ich kann meine Mitspieler mittlerweile sehr gut verstehen." Wenn nicht, helfen Hände und Füße. "Klar gibt es noch eine Sprachbarriere. Aber sie wird kleiner", sagt Haraguchi. Man merkt es ihm an: Er brennt auf sein Startelfdebüt nach der Winterpause.

(ls/Citypress)

von Hertha BSC