Hertha BSC setzt Zeichen für Inklusion
Club | 8. April 2015, 19:51 Uhr

Hertha BSC setzt Zeichen für Inklusion

Hertha BSC setzt Zeichen für Inklusion

Beim Paderborn-spiel (05.04.2015) liefen erstmals Einlaufkinder mit Handicap mit den Profis auf.
Berlin – Es gibt Momente, die gehen unter die Haut, berühren bis ins Mark und sorgen für Gänsehaut. Beim Heimspiel gegen den SC Paderborn (05.04.2015) war das Einlaufprozedere vor dem Spiel so ein besonderer Augenblick. Erstmals in seiner Geschichte hatte Hertha BSC Einlaufkinder mit Handicaps zu Gast - denn dieser Spieltag - der 27. in der Bundesligasaison 2014/15 stand unter dem Motto 'Inklusion'.
"Inklusion ist ein ganz wichtiges, gesellschaftliches Thema. Wir haben diesen Spieltag genutzt, um ganz deutlich zu zeigen, dass Kinder mit Behinderungen nicht ausgegrenzt werden dürfen", fasst Liza Hanisch, bei Hertha BSC in der Mitgliederbetreuung verantwortlich für den Kids-Club, die Motivation des Hauptstadtklubs zusammen. Sie hatte sich im Vorfeld mit den Kindern und deren Eltern in Verbindung gesetzt und den gesamten Ablauf minutiös geplant. "Natürlich mussten wir Rücksicht nehmen auf die speziellen Bedürfnisse der Kinder. Wir haben uns extra früher getroffen und hatten auch mehr Begleitpersonen dabei - wir wollten sicher gehen, dass wir jedem Kind gerecht werden konnten", berichtet sie weiter. Die Sechs- bis Zwölfjährigen ließen sich von ihren Handicaps - einer Sehbehinderung, einer Hörschädigung, Lähmungserscheinungen aufgrund eines Schlaganfalls, Sprachbarrieren, Gehbehinderung - nicht davon abhalten, die Blau-Weißen und ihre Gäste aus Paderborn zum Mittelkreis zu begleiten. Ganz im Gegenteil - stolz und vor allem glücklich meisterten sie ihre Aufgabe bravourös.

Davon zeigte sich auch Herthas Kapitän Fabian Lustenberger - selbst zweifacher Vater - beeindruckt und postete gleich ein Bild, das ihn zusammen mit Rollstuhlfahrern am Spieltag in der Ostkurve zeigte.

Das Thema Inklusion bewegt die Bundesliga

"Es sollte keinen Unterschied machen, ob Kinder körperliche oder geistige Einschränkungen haben. Jeder gehört dazu. Keiner darf ausgegrenzt werden. Aber natürlich ist es auch für uns Spieler eine Besonderheit, dass uns Kinder mit einem Handicap begleiten. Es ist uns eine Freude, damit unseren Teil zur Inklusion beitragen zu können. Ich hoffe, dass es zukünftig weitere Aktionen geben wird", sagte Hertha-Torwart Thomas Kraft im Vorfeld des Spieles. "Da bin ich sehr optimistisch - für uns war der Inklusionsspieltag erst der Anfang!", freut sich Liza Hanisch auf die Zukunft.

Inklusion voranzutreiben und das selbstverständliche sowie selbstbestimmte Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung zu fördern – das ist das Ziel der Kooperation der Aktion Mensch und der Bundesliga-Stiftung. Unter dem Motto "Gemeinsam für Inklusion" werden die Partner in den kommenden Jahren Projekte wie Lernort Stadion, den Bundesliga-Reiseführer 'Barrierefrei ins Stadion' und weitere Initiativen im Fußball unterstützen. Den Auftakt dieser Zusammenarbeit markierte das Supercup-Spiel im Jahr 2014.

Gemeinsam für Inklusion, gemeinsam für mehr Achtsamkeit und Toleranz gegenüber Menschen mit Behinderung - Hertha BSC setzt auch zukünftig dafür ein deutliches Zeichen!

(thb/City-Press)

von Hertha BSC