"So ein Tor würde ich auch gern schießen"
Teams | 16. April 2015, 13:10 Uhr

"So ein Tor würde ich auch gern schießen"

"So ein Tor würde ich auch gern schießen"

Kapitän Fabian Lustenberger vor dem Heimspiel gegen den 1. FC Köln im Interview.
Berlin - Nach vielen Spielen als Innenverteidiger ist Hertha Kapitän Fabian Lustenberger nun wieder auf seiner gelernten Position im defensiven Mittelfeld zurückgekehrt. Gemeinsam mit Per Skjelbred sorgt der Schweizer dafür, dass sich die Blau-Weißen unter Trainer Pál Dárdai eine Grundstabilität erarbeitet haben. Bereits seit sechs Partien sind die Herthaner ungeschlagen, vier dieser Partien gar ohne Gegentor.

Nun steht das Heimspiel gegen den 1. FC Köln auf dem Programm. Am Samstag (18.04.15) um 15.30 Uhr im Olympiastadion haben Lustenberger und Co. die Möglichkeit, einen weiteren Schritt zu machen und die Serie weiter auszubauen. Vor der Partie sprach Herthas Kapitän über Traumtore, Serien, Stabilität als Basis und natürlich das anstehende Spiel gegen den FC.

herthabsc.de: Fabian, sechs Spiele in Serie ohne Niederlage fühlen sich ziemlich gut an, oder?
Fabian Lustenberger: Ja, aber wir haben es ja auch schon anders herum erlebt. Deshalb freuen wir uns und hoffen, dass wir die Serie noch ein bisschen ausbauen können - zumindest am Wochenende gegen Köln, danach kommen drei Gegner, wo es etwas schwieriger wird.

herthabsc.de: In Hannover hat Euch das Tor von Valentin Stocker den Punkt beschert. Ein Wort zu seiner Entwicklung?
Lustenberger: Er hat sich sehr gut entwickelt, vor allem weil er keinen einfachen Start hier in Berlin hatte. Er hat uns aber auch schon in der Hinrunde mit seinen Assists geholfen. In der Rückrunde ist er noch effizienter geworden, bereitet Tore vor und trifft jetzt auch selbst. Er ist sicher auf einem sehr guten Weg, man merkt ihm an, dass er sich sein Selbstvertrauen zurückgeholt hat und viel Spaß hat. Ich glaube, es ist für jeden Fußballer wichtig, wenn man für sein Engagement belohnt wird.

herthabsc.de: Vor allem, wenn man sich mit so einem schönen Treffer belohnt...
Lustenberger: Es war schon ein besonderes Tor. Wir haben ja vermutet, dass er ausgerutscht ist, aber er sagt, es war so gewollt. (lacht) Nein, Spaß beiseite: Ein solcher Treffer tut einem als Spieler besonders gut. So ein Tor würde ich auch gerne mal schießen...

herthabsc.de: Zuletzt hat sich ein festes Gerüst gebildet...
Lustenberger: Wenn du sechs Spiele in Folge nicht verlierst, hat der Trainer mit der Aufstellung nicht viel falsch gemacht. Da gibt es kaum mal eine Notwendigkeit, etwas zu wechseln - zumindest so lange, wie die Spieler fit blieben. Wenn alle problemlos trainieren können, ist es nachvollziehbar, dass eine erfolgreiche Elf wieder spielt.

herthabsc.de: Du spielst nun wieder als 'Sechser'. Wie groß war die Umstellung nach den Einsätzen als Innenverteidiger?
Lustenberger: Der größte Unterschied ist sicherlich die Intensität. Man hat eine höhere Laufleistung, bestreitet mehr Zweikämpfe - das merkt man nach einem Spiel schon. Ich fühle mich auf der Position im Mittelfeld sehr wohl, bin aber auch vor allem froh, dass ich verletzungs- und beschwerdefrei bin.

herthabsc.de: An deiner Seite spielt Per Skjelbred. Das scheint gut zu passen, oder?
Lustenberger: Das klappt sehr gut. Wir sind als Spielertypen unterschiedlich, wir ergänzen uns dadurch aber auch ganz gut. Im defensiven Mittelfeld sind wir auf einem ganz guten Weg, wie die gesamte Mannschaft als solche aber auch.

herthabsc.de: Welche Akzente muss man nun setzen?
Lustenberger: Auf der Basis, die wir mit der defensiven Stabilität gelegt haben, können wir fußballerisch noch aufbauen. Die spielerische Entwicklung war in den letzten Spielen schon positiv. Jetzt haben wir aber auch das nötige Selbstvertrauen, um besser Fußball zu spielen.

herthabsc.de: Viele Mitspieler haben ihre ersten Tore überhaupt bzw. in dieser Saison erzielt. Wann sehen wir Kapitän Lustenberger mal wieder jubeln?
Lustenberger: Von mir aus gerne bald. (lacht) Ich spiele jetzt ja wieder auf einer Position, wo ich eher mal zum Abschluss komme. Ich werde schauen, dass ich immer mal vorne auftauche, wenn es die Situation zulässt. Natürlich würde ich mich darüber freuen, aber in erster Linie ist der Erfolg der Mannschaft wichtig.

herthabsc.de: Am Wochenende geht es gegen den 1. FC Köln. Wie wichtig ist die Partie, wenn man im Hinterkopf die nächsten Gegner Bayern, Gladbach und Dortmund hat?
Lustenberger: Zu punkten ist immer wichtig, egal wer der Gegner ist. Zu was wir in der Lage sind, haben wir in den letzten Spielen gezeigt: Gegen Teams wie Augsburg, Paderborn oder Hannover haben wir in der Hinrunde verloren. Das sind alles Punkte, die wir zurückgeholt haben. Und auch gegen Köln sind wir in der Lage, zu gewinnen. Daran werden wir alles setzen, auch wenn wahrscheinlich wieder Geduld gefragt sein wird.

herthabsc.de: Das Hinspiel gegen den FC hast du leider verpasst. Erinnerst du dich noch an den ersten Auswärtssieg der Saison?
Lustenberger: Ja, ich war leider ausnahmsweise mal verletzt. (lacht) Ich habe das Spiel zu Hause mit Freunden geguckt. Vor dem Freistoß von Marcel Ndjeng habe ich noch geflachst, dass er den jetzt macht. Als der Schuss dann drin war, war die Freude natürlich dementsprechend. Gerade auch, weil das zu dem Zeitpunkt ein wirklich wichtiger Sieg war.

herthabsc.de: Was würde eine Wiederholung des Erfolgserlebnisses aus dem Hinspiel bedeuten?
Lustenberger: Mit 36 Punkten würden wir wirklich schon sehr gut dastehen. Dann haben wir alles in der eigenen Hand. Es ist ja nicht so, dass die Mannschaften hinter uns plötzlich alle anfangen zu punkten. Wenn wir gegen Köln unsere Leistung abrufen, haben wir wirklich gute Chancen zu gewinnen. Das ist das Wichtigste!

herthabsc.de: Wie schlägt man Köln?
Lustenberger: So wie in den letzten Wochen auch: Defensiv stabil stehen und noch vorne auf Chancen lauern und sie nutzen. Wenn wir es wie schon häufig in den letzten Wochen schaffen, zu null zu spielen, dann ist sehr viel möglich.

herthabsc.de: Es könnte sich lohnen, am Samstag ins Olympiastadion zu kommen?
Lustenberger: Absolut. Man hat in den zurückliegenden Spielen gesehen, in welche Richtung es mit uns geht. Wir können uns bestimmt auf tolle Unterstützung freuen. Ich selber habe auch Karten für Freunde und Bekannte aus der Schweiz organisiert. Auch mein Stammverein aus Nebikon ist mit 37 Leuten dabei.

(war/City-Press)

von Hertha BSC