
Die Idee von der Produktivität
Die Idee von der Produktivität

Berlin - Am Anfang war die Idee, die Idee vom produktiven Ballbesitz. Und die verwirklicht Hertha BSC im Endspurt der Bundesliga in immer größeren Etappen. Sie wächst Schritt für Schritt, ausgeklügelt von Pál Dárdai und seinem Trainerteam, ohne dabei das Wesentliche aus den Augen zu verlieren: die Punkte. Das torlose Remis gegen den 1. FC Köln brachte einen weiteren davon. Damit sind die Herthaner sieben Spiele ohne Niederlage.
"Wir haben eine taktisch geprägte Partie gesehen", sagte Hertha-Captain Fabian Lustenberger nach dem Spiel. Treffende Analyse, die meist davon zeugt, dass den Anhängern alles andere als Feinkost serviert wurde. Dennoch lieferte die Partie eine wertvolle Erkenntnis: Hertha hat seinen Fußball gefunden. Zehn Torschüsse feuerten Salomon Kalou und seine Nebenleute auf das Tor von Timo Horn, neun davon, nachdem sie sich gegen tief wartende Kölner bis in den Strafraum kombiniert hatte.
Immer wieder hatten sich die Blau-Weißen zuletzt dem Vorwurf erwehren müssen, nur zu reagieren, dem Gegner Feld, Ball und Spiel zu überlassen. Die Prioritäten haben sich verschoben. Im Training sind schnelles Passspiel, offensive Lösungen und Torabschlüsse das Credo, gefragt ist die Abteilung Angriff.
"Auf der Basis, die wir mit der defensiven Stabilität gelegt haben, können wir fußballerisch aufbauen", sagte Fabian Lustenberger unter der Woche. "Die spielerische Entwicklung war in den letzten Spielen schon positiv. Jetzt haben wir aber auch das nötige Selbstvertrauen, um besser Fußball zu spielen." Er dürfte sich angesichts der gestrigen Leistung bestätigt gefühlt haben. Mehrfach kombinierte sich das Offensivquartett um Kalou, Stocker, Haraguchi und Schulz durch die FC-Reihen, kam zu einigen Großchancen. "Der Ballbesitz hat schon gut ausgesehen", konstatierte Dárdai.
Die kommende Aufgabe dürfte dahingehend eine Probe auf die Vielseitigkeit der Mannschaft sein. Am Samstag (25.04.2015) geht es gegen einen Gegner, der Herthas neugewonnen Kombinationsfluss unterbrechen dürfte. Der FC Bayern hat den Ball zumeist selbst.
(ls/City-Press)
[>]Der Ballbesitz hat schon gut ausgesehen.[<]