Besondere Einlaufkinder gegen Köln
Engagement | 20. April 2015, 21:10 Uhr

Besondere Einlaufkinder gegen Köln

Traditionell begleiten bei jedem Heimspiel von Hertha BSC Kinder die Spieler aus der Mixedzone auf den Rasen des Olympiastadions. Beim Heimspiel gegen den 1. FC Köln waren vier der Einlaufkinder auf besondere Einladung von Hertha BSC mit dabei. Diese vier müssen seit fünf Jahren ohne ihre Väter aufwachsen, da diese beim Auslandseinsatz der Deutschen Bundeswehr in Afghanistan ums Leben kamen.

"Hertha BSC möchte mit dieser Geste, auch mit den seit Jahren stattfindenden Einladungen an Soldatinnen und Soldaten sowie deren Angehörige zeigen, dass die Arbeit der Bundeswehr von uns im höchsten Maße wertgeschätzt wird. Auch Aktionen wie diese gehören zur gesellschaftlichen Rolle des Hauptstadtvereines Hertha BSC", erklärte Herthas Präsident Werner Gegenbauer, der die Gäste - die Kinder mit ihren Angehörigen sowie Vertreter der Bundeswehr - bereits am Vormittag gemeinsam mit Geschäftsführer Ingo Schiller an der Hertha BSC Geschäftsstelle begrüßte. Der Kontakt und die Einladung war über Uwe Hahn und Ingo Zergiebel zustande gekommen. Beide arbeiten hauptberuflich für die Bundeswehr und sind zudem ehrenamtlich in Gremien von Hertha BSC aktiv.

Spannendes Programm und tolles Erlebnis

Auch Herthas Maskottchen Herthinho nahm die Ehrengäste im Empfang, ehe dann ein Rundgang über das Gelände und die Hertha BSC Fußball-Akademie sowie ein Mittagessen auf dem Programm stand. Während die Angehörigen einen Streifzug durch die Geschichte des Olympiaparks erlebten, bereiteten sich die Kinder mit Kickern und Tischtennis auf das Spiel vor. 90 Minuten vor dem Anpfiff wurde es dann spannend: Mit der Abfahrt ins Stadion begann das Erlebnis 'Heimspiel' - die Kinder trafen sich mit den übrigen Einlaufkindern, die Angehörigen nahmen auf der Tribüne Platz.

Der stellvertretende Generalinspekteur der Bundeswehr, Generalleutnant Peter Schelzig, stellte die Bedeutung des Besuchs heraus: "Wir danken Hertha BSC für die Veranstaltungen, die sie bereits in der Vergangenheit für die Bundeswehr organisiert haben und natürlich ganz besonders für diese Geste der Anerkennung gegenüber den Familien unserer gefallenen Soldaten. Das ist ein deutliches Zeichen der Wertschätzung der Soldatinnen und Soldaten sowie unseren vielfältigen Aufgaben."

Einlaufen vor 50.000 Zuschauern

Um 15.30 Uhr stand dann der Höhepunkt des Nachmittags an: An den Händen der Mannschaften ging es für die vier Kinder der ums Leben gekommenen Soldaten auf das satte Grün des Olympiastadions. Vor über 50.000 und den Angehörigen auf den Tribünen betraten die Einlaufkinder den Rasen, winkten ins weite Rund und spurteten gemeinsam wieder vom Feld. Die Partie selbst verfolgten die vier dann auf den Rängen bei ihren Angehörigen. Dass es in den 90 Minuten keine Tore zu bejubeln gab, ließ sich unter dem Eindruck des tollen Erlebnisses vielleicht sogar verkraften.

Birgitt Heidinger, Beauftragte der zentralen Stelle für Hinterbliebene von gefallenen oder verstorbenen Bundeswehrangehörigen (AfH) nannte den Besuch in Berlin, neben weiteren Veranstaltungen, wichtig und gut für die Familien. "Es ist eine Ehre für die Angehörigen, speziell für die Kinder, die beim Köln-Spiel waren, dabei zu sein. Auch allen anderen Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr zu zeigen, dass die Gesellschaft die Leistungen unserer Soldaten anerkennt, ist wichtig."

von Arne Werner & Bundeswehr